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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Der Assenat
und in einem jahre steiget/ sondern zwanzig jahre ver-
standen werden. Und also wird die vermählung der
Fürstin Assenat nicht auf eine ungewisse/ sondern auf
eine gantz gewisse zeit angedeutet. Nähmlich nach dem
zwanzigsten jahre ihres alterssol sie sich mit ei-
nem Ausländer vermählen. Mit dem wird sie/
in Egipten selbsten/ zugleich in den höchsten
Ehrenstand erhoben werden. Ja das gantze
Egipten wird ihm und ihr müssen nach dem
Munde sehen/ ihr gebot zu erwarten:
welches
durch das wort mund/ in der Göttersprache/ aus-
drüklich angedeutet wird.

So wird dan der Ausländer/ fiel ihm die Hofjung-
frau in die rede/ in Eglpten zum Könige/ und das
Freulein Assenat/ mit ihm/ zur Königin erhoben wer-
den; weil ihnen beiden das gantze Egipten wird müssen
nach dem munde sehen/ ihr gebot zu empfangen? An-
ders kan ich/ redete Josef weiter/ aus den worten des
Götterspruches nicht schliessen. Zum wenigsten wird
er der nächste nach dem Könige sein. Und der König
selbsten wird ihn über alle maße ehren. Er wird ihm al-
le Königliche macht in seine hände geben. Er wird ihm/
so wohl als seine untertahnen/ selbsten nach dem mun-
de sehen/ seinen weisen raht zu empfangen. Dem wird
er folgen. Nach dem wird er sich richten. Seinen wor-
ten wird er gehorchen. Er wird tuhn und laßen/ was
der Ausländer guht findet. Ja er wird sich gleichsam
gantz und gar nach seinem winke richten. Und also wird
der König nur dem nahmen nach König sein: der
Fremdling aber in der taht selbsten. Dieser wird her-
schen an des Königes stat/ ja als ein volmächtiger und
freier König selbsten. Er wird sorge tragen vor des gan-
tzen Reichs wohlfahrt. Alsdan wird Egipten blühen.
Alsdan wird die Königliche macht/ die nun noch zim-
lich gebunden ist/ gantz frei und über alles erhoben wer-

den.

Der Aſſenat
und in einem jahre ſteiget/ ſondern zwanzig jahre ver-
ſtanden werden. Und alſo wird die vermaͤhlung der
Fuͤrſtin Aſſenat nicht auf eine ungewiſſe/ ſondern auf
eine gantz gewiſſe zeit angedeutet. Naͤhmlich nach dem
zwanzigſten jahre ihres altersſol ſie ſich mit ei-
nem Auslaͤnder vermaͤhlen. Mit dem wird ſie/
in Egipten ſelbſten/ zugleich in den hoͤchſten
Ehrenſtand erhoben werden. Ja das gantze
Egipten wird ihm und ihr muͤſſen nach dem
Munde ſehen/ ihr gebot zu erwarten:
welches
durch das wort mund/ in der Goͤtterſprache/ aus-
druͤklich angedeutet wird.

So wird dan der Auslaͤnder/ fiel ihm die Hofjung-
frau in die rede/ in Eglpten zum Koͤnige/ und das
Freulein Aſſenat/ mit ihm/ zur Koͤnigin erhoben wer-
den; weil ihnen beiden das gantze Egipten wird muͤſſen
nach dem munde ſehen/ ihr gebot zu empfangen? An-
ders kan ich/ redete Joſef weiter/ aus den worten des
Goͤtterſpruches nicht ſchlieſſen. Zum wenigſten wird
er der naͤchſte nach dem Koͤnige ſein. Und der Koͤnig
ſelbſten wird ihn uͤber alle maße ehren. Er wird ihm al-
le Koͤnigliche macht in ſeine haͤnde geben. Er wird ihm/
ſo wohl als ſeine untertahnen/ ſelbſten nach dem mun-
de ſehen/ ſeinen weiſen raht zu empfangen. Dem wird
er folgen. Nach dem wird er ſich richten. Seinen wor-
ten wird er gehorchen. Er wird tuhn und laßen/ was
der Auslaͤnder guht findet. Ja er wird ſich gleichſam
gantz und gar nach ſeinem winke richten. Und alſo wird
der Koͤnig nur dem nahmen nach Koͤnig ſein: der
Fremdling aber in der taht ſelbſten. Dieſer wird her-
ſchen an des Koͤniges ſtat/ ja als ein volmaͤchtiger und
freier Koͤnig ſelbſten. Er wird ſorge tragen vor des gan-
tzen Reichs wohlfahrt. Alsdan wird Egipten bluͤhen.
Alsdan wird die Koͤnigliche macht/ die nun noch zim-
lich gebunden iſt/ gantz frei und uͤber alles erhoben wer-

den.
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[42/0066] Der Aſſenat und in einem jahre ſteiget/ ſondern zwanzig jahre ver- ſtanden werden. Und alſo wird die vermaͤhlung der Fuͤrſtin Aſſenat nicht auf eine ungewiſſe/ ſondern auf eine gantz gewiſſe zeit angedeutet. Naͤhmlich nach dem zwanzigſten jahre ihres altersſol ſie ſich mit ei- nem Auslaͤnder vermaͤhlen. Mit dem wird ſie/ in Egipten ſelbſten/ zugleich in den hoͤchſten Ehrenſtand erhoben werden. Ja das gantze Egipten wird ihm und ihr muͤſſen nach dem Munde ſehen/ ihr gebot zu erwarten: welches durch das wort mund/ in der Goͤtterſprache/ aus- druͤklich angedeutet wird. So wird dan der Auslaͤnder/ fiel ihm die Hofjung- frau in die rede/ in Eglpten zum Koͤnige/ und das Freulein Aſſenat/ mit ihm/ zur Koͤnigin erhoben wer- den; weil ihnen beiden das gantze Egipten wird muͤſſen nach dem munde ſehen/ ihr gebot zu empfangen? An- ders kan ich/ redete Joſef weiter/ aus den worten des Goͤtterſpruches nicht ſchlieſſen. Zum wenigſten wird er der naͤchſte nach dem Koͤnige ſein. Und der Koͤnig ſelbſten wird ihn uͤber alle maße ehren. Er wird ihm al- le Koͤnigliche macht in ſeine haͤnde geben. Er wird ihm/ ſo wohl als ſeine untertahnen/ ſelbſten nach dem mun- de ſehen/ ſeinen weiſen raht zu empfangen. Dem wird er folgen. Nach dem wird er ſich richten. Seinen wor- ten wird er gehorchen. Er wird tuhn und laßen/ was der Auslaͤnder guht findet. Ja er wird ſich gleichſam gantz und gar nach ſeinem winke richten. Und alſo wird der Koͤnig nur dem nahmen nach Koͤnig ſein: der Fremdling aber in der taht ſelbſten. Dieſer wird her- ſchen an des Koͤniges ſtat/ ja als ein volmaͤchtiger und freier Koͤnig ſelbſten. Er wird ſorge tragen vor des gan- tzen Reichs wohlfahrt. Alsdan wird Egipten bluͤhen. Alsdan wird die Koͤnigliche macht/ die nun noch zim- lich gebunden iſt/ gantz frei und uͤber alles erhoben wer- den.

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/66>, abgerufen am 28.11.2024.