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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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Anmärkungen.

Idem de Ponto l. 1, Eleg. 1:

Jactantem Pharia tinnula Sistra manu.

Juvenalis:

Isis & irato feriat mea lumina Sistro.

Dan es war der Isis/ als ihr eignes spielzeug/ gehei-
liget/ und ward von ihren Priestern/ wan sie ihre feier-
tage begingen/ stähts gebrauchet. Daher singt auch
Tibul/ im 3 ged. des 1 buchs:

Quid tua nunc Isis tibi Delia? quid mihi prosunt
illa tua toties aera repulsa manu?

Wie nun/ bei mehr gemeltem Esaias/ des Egip-
tischen reichs eigene kenzeichen das Klingelspiel/ und
dessen gelegenheit über den Kusischen oder Ku-
sisch-Arabischen flüssen
seind; so schreibet ihm eben
derselbe noch ein drittes zu: nähmlich die sendung
der Götzenbilder in diesee/ in papiernen fässern/
über den wassern.
Alhier geben etliche das Ebrei-
sche wort [fremdsprachliches Material] Bohten/ gesanten/ oder boht-
schaften/
auch briefe; wir aber Bilder oder viel-
mehr Götzenbilder/ vom zeitworte [fremdsprachliches Material], das ist bil-
den.
Dan also nennet eben derselbe Esaias im 16
spr. des 45 h. die Bildhauer oder Bildschnitzer
[fremdsprachliches Material]. Und hierdurch verstehet der Weis-
sager anders nichts/ als des Osiris Heupt:
welches von den Egiptern zu Alexandrien jährlich
in die see geworfen/ und von dar in sieben tagen vom
Teufel nach Biblus getrieben ward; wie Luzian/
in seinem buche von der Sirischen Göttin/ bezeuget.
Auch melden Zirillus/ und Prokopius/ in ihren
Anmärkungen über den Esaias fast eben dasselbe.
Macrobius l. 1 Saturnal. Elias Schedius de Diis Germ.
p.
74. Die Papierne fässer/ oder Gefäße aus Pa-
pierrohre oder Papierschilfe/
seind auch anders

nichts/
G f iij
Anmaͤrkungen.

Idem de Ponto l. 1, Eleg. 1:

Jactantem Phariâ tinnula Siſtra manu.

Juvenalis:

Iſis & irato feriat mea lumina Siſtro.

Dan es war der Iſis/ als ihr eignes ſpielzeug/ gehei-
liget/ und ward von ihren Prieſtern/ wan ſie ihre feier-
tage begingen/ ſtaͤhts gebrauchet. Daher ſingt auch
Tibul/ im 3 ged. des 1 buchs:

Quid tua nunc Iſis tibi Delia? quid mihi proſunt
illa tuâ toties æra repulſa manu?

Wie nun/ bei mehr gemeltem Eſaias/ des Egip-
tiſchen reichs eigene kenzeichen das Klingelſpiel/ und
deſſen gelegenheit uͤber den Kuſiſchen oder Ku-
ſiſch-Arabiſchen fluͤſſen
ſeind; ſo ſchreibet ihm eben
derſelbe noch ein drittes zu: naͤhmlich die ſendung
der Goͤtzenbilder in dieſee/ in papiernen faͤſſern/
uͤber den waſſern.
Alhier geben etliche das Ebrei-
ſche wort [fremdsprachliches Material] Bohten/ geſanten/ oder boht-
ſchaften/
auch briefe; wir aber Bilder oder viel-
mehr Goͤtzenbilder/ vom zeitworte [fremdsprachliches Material], das iſt bil-
den.
Dan alſo nennet eben derſelbe Eſaias im 16
ſpr. des 45 h. die Bildhauer oder Bildſchnitzer
[fremdsprachliches Material]. Und hierdurch verſtehet der Weiſ-
ſager anders nichts/ als des Oſiris Heupt:
welches von den Egiptern zu Alexandrien jaͤhrlich
in die ſee geworfen/ und von dar in ſieben tagen vom
Teufel nach Biblus getrieben ward; wie Luzian/
in ſeinem buche von der Siriſchen Goͤttin/ bezeuget.
Auch melden Zirillus/ und Prokopius/ in ihren
Anmaͤrkungen uͤber den Eſaias faſt eben daſſelbe.
Macrobius l. 1 Saturnal. Elias Schedius de Diis Germ.
p.
74. Die Papierne faͤſſer/ oder Gefaͤße aus Pa-
pierrohre oder Papierſchilfe/
ſeind auch anders

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[469/0493] Anmaͤrkungen. Idem de Ponto l. 1, Eleg. 1: Jactantem Phariâ tinnula Siſtra manu. Juvenalis: Iſis & irato feriat mea lumina Siſtro. Dan es war der Iſis/ als ihr eignes ſpielzeug/ gehei- liget/ und ward von ihren Prieſtern/ wan ſie ihre feier- tage begingen/ ſtaͤhts gebrauchet. Daher ſingt auch Tibul/ im 3 ged. des 1 buchs: Quid tua nunc Iſis tibi Delia? quid mihi proſunt illa tuâ toties æra repulſa manu? Wie nun/ bei mehr gemeltem Eſaias/ des Egip- tiſchen reichs eigene kenzeichen das Klingelſpiel/ und deſſen gelegenheit uͤber den Kuſiſchen oder Ku- ſiſch-Arabiſchen fluͤſſen ſeind; ſo ſchreibet ihm eben derſelbe noch ein drittes zu: naͤhmlich die ſendung der Goͤtzenbilder in dieſee/ in papiernen faͤſſern/ uͤber den waſſern. Alhier geben etliche das Ebrei- ſche wort _ Bohten/ geſanten/ oder boht- ſchaften/ auch briefe; wir aber Bilder oder viel- mehr Goͤtzenbilder/ vom zeitworte _ , das iſt bil- den. Dan alſo nennet eben derſelbe Eſaias im 16 ſpr. des 45 h. die Bildhauer oder Bildſchnitzer _ . Und hierdurch verſtehet der Weiſ- ſager anders nichts/ als des Oſiris Heupt: welches von den Egiptern zu Alexandrien jaͤhrlich in die ſee geworfen/ und von dar in ſieben tagen vom Teufel nach Biblus getrieben ward; wie Luzian/ in ſeinem buche von der Siriſchen Goͤttin/ bezeuget. Auch melden Zirillus/ und Prokopius/ in ihren Anmaͤrkungen uͤber den Eſaias faſt eben daſſelbe. Macrobius l. 1 Saturnal. Elias Schedius de Diis Germ. p. 74. Die Papierne faͤſſer/ oder Gefaͤße aus Pa- pierrohre oder Papierſchilfe/ ſeind auch anders nichts/ G f iij

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/493>, abgerufen am 27.11.2024.