Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.Anmärkungen. vielerlei würkungen und eigenschaften/ auch vielerleinahmen/ daher sie murionuma, das ist die Gottheit mit tausend nahmen/ hies/ zugeeignet worden. Dan wie alle der Heiden mänliche Götzenschaften der eini- gen Sonne/ nach des Makrobius zeugnüsse im 1 b. zugeeignet warden; so eignete man auch dem einigen Mohne alle/ die weibliches geschlächtes waren/ zu. Daher sagt Aristoteles/ in seinem buche von der Welt: eis de on poluonumos esti, katonomazomenos tois pathesidas ist/ der einige Gott hat vielerlei nahmen; indem er nach allen seinen würkungen/ die er selbsten tuht/ genennet wird. Servius in l. 1 Georgic. Virgil. Und also ward die Isis/ welche zuvörderst des Mohnes gottheit be- zeichnete/ Luna oder Lucina, Latona, Juno, Hecate, Proserpina, Diana, Olympias, polumorphos daimon, Ily- thia, Lilith, Anaitis, Cabar, Rhamnusia, Pessinuncia, Tellus, Erthum oder Ertha, Rhea, Cybele, Ceres, Mul- timammea, Minerva, Pallas, Bellona, Venus, Astarte, u. s. f. genennet. Ammian. Marcellinus l. 22. Capito- linus in Pertinace & Macrino. Trebellius Pollio in Cel- so. Augustinus l. 2 de Civit. Dei, c. 9. Turnebus Advers. l. 22, c. 24. Salvianus c. 8 de provid. Dei. Apuleius. Athan Kircher. Panth. Ebreor. c. 16, &c. Diodohr meldet/ daß Isis von den Egiptern als eine Göttin der gebuhrt sei geehret worden: daher sie den nahmen Latona, oder Lucina, quod ejus opera foetus in lucem prodeat, bekommen. Katullus: Tu Lucina dolentibus Goropius wil auch/ am 106 bl. des 5 b. seiner Her- Isis A a
Anmaͤrkungen. vielerlei wuͤrkungen und eigenſchaften/ auch vielerleinahmen/ daher ſie μυϱιώνυμα, das iſt die Gottheit mit tauſend nahmen/ hies/ zugeeignet worden. Dan wie alle der Heiden maͤnliche Goͤtzenſchaften der eini- gen Sonne/ nach des Makrobius zeugnuͤſſe im 1 b. zugeeignet warden; ſo eignete man auch dem einigen Mohne alle/ die weibliches geſchlaͤchtes waren/ zu. Daher ſagt Ariſtoteles/ in ſeinem buche von der Welt: εἷς δὲ ὢν πολυώνυμος ἐστὶ, κατονομαζόμενος το͂ις πάϑεσιdas iſt/ der einige Gott hat vielerlei nahmen; indem er nach allen ſeinen wuͤrkungen/ die er ſelbſten tuht/ genennet wird. Servius in l. 1 Georgic. Virgil. Und alſo ward die Iſis/ welche zuvoͤrderſt des Mohnes gottheit be- zeichnete/ Luna oder Lucina, Latona, Juno, Hecate, Proſerpina, Diana, Olympias, πολύμορφος δάιμων, Ily- thia, Lilith, Anaitis, Cabar, Rhamnuſia, Peſſinuncia, Tellus, Erthum oder Ertha, Rhea, Cybele, Ceres, Mul- timammea, Minerva, Pallas, Bellona, Venus, Aſtarte, u. ſ. f. genennet. Ammian. Marcellinus l. 22. Capito- linus in Pertinace & Macrino. Trebellius Pollio in Cel- ſo. Auguſtinus l. 2 de Civit. Dei, c. 9. Turnebus Adverſ. l. 22, c. 24. Salvianus c. 8 de provid. Dei. Apuleius. Athan Kircher. Panth. Ebreor. c. 16, &c. Diodohr meldet/ daß Iſis von den Egiptern als eine Goͤttin der gebuhrt ſei geehret worden: daher ſie den nahmen Latona, oder Lucina, quòd ejus operâ fœtus in lucem prodeat, bekommen. Katullus: Tu Lucina dolentibus Goropius wil auch/ am 106 bl. des 5 b. ſeiner Her- Iſis A a
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Anmaͤrkungen.
vielerlei wuͤrkungen und eigenſchaften/ auch vielerlei
nahmen/ daher ſie μυϱιώνυμα, das iſt die Gottheit mit
tauſend nahmen/ hies/ zugeeignet worden. Dan
wie alle der Heiden maͤnliche Goͤtzenſchaften der eini-
gen Sonne/ nach des Makrobius zeugnuͤſſe im 1 b.
zugeeignet warden; ſo eignete man auch dem einigen
Mohne alle/ die weibliches geſchlaͤchtes waren/ zu.
Daher ſagt Ariſtoteles/ in ſeinem buche von der Welt:
εἷς δὲ ὢν πολυώνυμος ἐστὶ, κατονομαζόμενος το͂ις πάϑεσι
πᾶσιν ἅπερ αὐτὸς νεοχμεῖ: das iſt/ der einige Gott
hat vielerlei nahmen; indem er nach allen ſeinen
wuͤrkungen/ die er ſelbſten tuht/ genennet wird.
Servius in l. 1 Georgic. Virgil. Und alſo ward die
Iſis/ welche zuvoͤrderſt des Mohnes gottheit be-
zeichnete/ Luna oder Lucina, Latona, Juno, Hecate,
Proſerpina, Diana, Olympias, πολύμορφος δάιμων, Ily-
thia, Lilith, Anaitis, Cabar, Rhamnuſia, Peſſinuncia,
Tellus, Erthum oder Ertha, Rhea, Cybele, Ceres, Mul-
timammea, Minerva, Pallas, Bellona, Venus, Aſtarte,
u. ſ. f. genennet. Ammian. Marcellinus l. 22. Capito-
linus in Pertinace & Macrino. Trebellius Pollio in Cel-
ſo. Auguſtinus l. 2 de Civit. Dei, c. 9. Turnebus Adverſ.
l. 22, c. 24. Salvianus c. 8 de provid. Dei. Apuleius.
Athan Kircher. Panth. Ebreor. c. 16, &c. Diodohr
meldet/ daß Iſis von den Egiptern als eine Goͤttin
der gebuhrt ſei geehret worden: daher ſie den nahmen
Latona, oder Lucina, quòd ejus operâ fœtus in lucem
prodeat, bekommen. Katullus:
Tu Lucina dolentibus
Juno dicta puerperis.
Goropius wil auch/ am 106 bl. des 5 b. ſeiner Her-
matehne/ aus dem Plutarch erweiſen/ daß durch die
Iſis die Goͤttliche Weisheit verſtanden werde;
und daß der nahme Iſis ſo viel heiſſe/ als iſtiſt. Daß
Iſis
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