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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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siebendes Buch.
morgens wird er den raub fressen; aber des abendes ihn
austeilen.

Also seegnete Jakob seine zwölf Söhne/ einen ieden
mit seinem sonderlichen seegen. Und als er alle diese
seegen volbracht hatte/ geboht er ihnen und sagte: Ich
werde versamlet zu meinem volke. Begrabet mich bei
meine Väter/ in der höhle auf dem akker Efrons aus
den kindern Hets: in der zweifachen höhle/ die gegen
Mamre lieget/ im lande Kanaan; die Abraham
kaufte/ zusamt dem akker/ vom Efron aus Hets kin-
dern zum Erbbegräbnüsse. Alda haben sie Abraham
begraben/ und Sara seine frau. Alda haben sie auch
Isaak begraben/ samt seiner Fraue Rebekka. Alda
habe ich ebenmäßig die Lea begraben/ in der höhle des
akkers/ der von den kindern Hets gekauft ist. Alda wil
ich auch/ daß man mich begraben sol. Als nun Jakob
alle diese und andere gebohte mehr an seine kinder vol-
endet hatte/ da täht er auf dem bette seine füße zusam-
men/ und verschied/ und ward versamlet zu seinem
Volke. Josef aber fiel auf seines Vaters angesicht/
und weinete über ihm/ und küssete ihn. Also starb Ja-
kob/
als er siebenzehen jahr in Egipten gewesen/ im
hundert und siebenundvierzigsten seines alters/ und
im sechsundfunfzigsten des alters seines Sohns
Josefs.

Sobald die ersten trauertage verlauffen/ befahl Jo-
sef
den Aertzten/ die ihm bedient waren/ seines Vaters
Leichnam zu balsemen. Und sie balsemeten ihn vierzig
tage lang. Auch beweineten ihn die Egipter siebenzig
tage. Nach verlauf dieser zeit redete Josef mit den
Hofbedienten des jungen Königes: der nunmehr das
funfzehende jahr erreichet. Mein Vater/ sagte er/ hat
einen eid von mir genommen/ als er sterben wolte/ daß
ich ihn im lande Kanaan/ in seinem eigenen Grab-
mahle/ begraben solte. Darüm erweiset mir die freund-

schaft/
X

ſiebendes Buch.
morgens wird er den raub freſſen; aber des abendes ihn
austeilen.

Alſo ſeegnete Jakob ſeine zwoͤlf Soͤhne/ einen ieden
mit ſeinem ſonderlichen ſeegen. Und als er alle dieſe
ſeegen volbracht hatte/ geboht er ihnen und ſagte: Ich
werde verſamlet zu meinem volke. Begrabet mich bei
meine Vaͤter/ in der hoͤhle auf dem akker Efrons aus
den kindern Hets: in der zweifachen hoͤhle/ die gegen
Mamre lieget/ im lande Kanaan; die Abraham
kaufte/ zuſamt dem akker/ vom Efron aus Hets kin-
dern zum Erbbegraͤbnuͤſſe. Alda haben ſie Abraham
begraben/ und Sara ſeine frau. Alda haben ſie auch
Iſaak begraben/ ſamt ſeiner Fraue Rebekka. Alda
habe ich ebenmaͤßig die Lea begraben/ in der hoͤhle des
akkers/ der von den kindern Hets gekauft iſt. Alda wil
ich auch/ daß man mich begraben ſol. Als nun Jakob
alle dieſe und andere gebohte mehr an ſeine kinder vol-
endet hatte/ da taͤht er auf dem bette ſeine fuͤße zuſam-
men/ und verſchied/ und ward verſamlet zu ſeinem
Volke. Joſef aber fiel auf ſeines Vaters angeſicht/
und weinete uͤber ihm/ und kuͤſſete ihn. Alſo ſtarb Ja-
kob/
als er ſiebenzehen jahr in Egipten geweſen/ im
hundert und ſiebenundvierzigſten ſeines alters/ und
im ſechsundfunfzigſten des alters ſeines Sohns
Joſefs.

Sobald die erſten trauertage verlauffen/ befahl Jo-
ſef
den Aertzten/ die ihm bedient waren/ ſeines Vaters
Leichnam zu balſemen. Und ſie balſemeten ihn vierzig
tage lang. Auch beweineten ihn die Egipter ſiebenzig
tage. Nach verlauf dieſer zeit redete Joſef mit den
Hofbedienten des jungen Koͤniges: der nunmehr das
funfzehende jahr erreichet. Mein Vater/ ſagte er/ hat
einen eid von mir genommen/ als er ſterben wolte/ daß
ich ihn im lande Kanaan/ in ſeinem eigenen Grab-
mahle/ begraben ſolte. Daruͤm erweiſet mir die freund-

ſchaft/
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[321/0345] ſiebendes Buch. morgens wird er den raub freſſen; aber des abendes ihn austeilen. Alſo ſeegnete Jakob ſeine zwoͤlf Soͤhne/ einen ieden mit ſeinem ſonderlichen ſeegen. Und als er alle dieſe ſeegen volbracht hatte/ geboht er ihnen und ſagte: Ich werde verſamlet zu meinem volke. Begrabet mich bei meine Vaͤter/ in der hoͤhle auf dem akker Efrons aus den kindern Hets: in der zweifachen hoͤhle/ die gegen Mamre lieget/ im lande Kanaan; die Abraham kaufte/ zuſamt dem akker/ vom Efron aus Hets kin- dern zum Erbbegraͤbnuͤſſe. Alda haben ſie Abraham begraben/ und Sara ſeine frau. Alda haben ſie auch Iſaak begraben/ ſamt ſeiner Fraue Rebekka. Alda habe ich ebenmaͤßig die Lea begraben/ in der hoͤhle des akkers/ der von den kindern Hets gekauft iſt. Alda wil ich auch/ daß man mich begraben ſol. Als nun Jakob alle dieſe und andere gebohte mehr an ſeine kinder vol- endet hatte/ da taͤht er auf dem bette ſeine fuͤße zuſam- men/ und verſchied/ und ward verſamlet zu ſeinem Volke. Joſef aber fiel auf ſeines Vaters angeſicht/ und weinete uͤber ihm/ und kuͤſſete ihn. Alſo ſtarb Ja- kob/ als er ſiebenzehen jahr in Egipten geweſen/ im hundert und ſiebenundvierzigſten ſeines alters/ und im ſechsundfunfzigſten des alters ſeines Sohns Joſefs. Sobald die erſten trauertage verlauffen/ befahl Jo- ſef den Aertzten/ die ihm bedient waren/ ſeines Vaters Leichnam zu balſemen. Und ſie balſemeten ihn vierzig tage lang. Auch beweineten ihn die Egipter ſiebenzig tage. Nach verlauf dieſer zeit redete Joſef mit den Hofbedienten des jungen Koͤniges: der nunmehr das funfzehende jahr erreichet. Mein Vater/ ſagte er/ hat einen eid von mir genommen/ als er ſterben wolte/ daß ich ihn im lande Kanaan/ in ſeinem eigenen Grab- mahle/ begraben ſolte. Daruͤm erweiſet mir die freund- ſchaft/ X

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/345>, abgerufen am 21.12.2024.