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Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

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sechstes Buch.
rigen wohlfeilen sieben jahren ausgegeben. Dan alle
schätze aus Asien und Afriken brachte Josef/ durch
dieses mittel/ in die Schatzkammer des Reichs und des
Königes zusammen. Zudem zogen auch viel menschen
aus den ümliegenden reichen und ländern/ ihr leben zu
erhalten/ in Egipten.

Also hatte zu der zeit das Egiptische Reich seines
gleichen nicht/ weder an geldmitteln/ noch an macht der
manschaft/ noch auch an lebensmitteln/ in der gantzen
welt: welches man/ nächst Gott/ niemand/ als dem ei-
nigen Josef/ zu danken. Darüm liebte ihn auch ieder-
man. Jederman ehrete ihn/ als einen Vater/ als ei-
nen Heiland und Erhalter des gantzen Egiptens. Es
war fast kein haus zu finden/ da Fürst Josefs Bild-
nüs/ neben dem Königlichen/ nicht hing. Ja sie hetten
ihn öffendlich/ wie sie es schon heimlich tähten/ gar vor
einen Gott angebähtet; wo es Josef nicht ernstlich
verbohten. Und also war es weit gefehlet/ daß ihn ei-
niger Egiptischer Fürst/ wie bei andern Höfen gewöhn-
lich/ beneiden sollen. Josef verhielt sich gegen iederman
solchergestalt/ daß er allen hohen Heuptern allen eifer/
und alle misgunst benahm. Sie musten ihn lieben.
Anders konten sie nicht tuhn. Josef war derselbe/ der
alles versorgete. Er war derselbe/ der seinen Beschützer
beschützte. Er war des Königes Augapfel; der stab/
darauf er sich lehnete. Ja er war alles in allen.

Die Mohren und Araber spanneten zusammen.
Sie kahmen mit gewafneter hand Egipten zu über-
fallen. In ihren ländern litte man hunger. Der sahe
ihnen aus den augen. Der machte der Araber grausa-
me gestalt noch grausamer; ihr wühtendes hertz noch
wühtender; ihre reuberische ahrt/ noch reuberischer/
noch bluhtdürstiger. Sie unterstunden sich die Egipti-
schen Kornheuser zu plündern. Sie unterfingen sich
das getreidig wegzurauben. Aber Josef begegnete ih-

nen

ſechſtes Buch.
rigen wohlfeilen ſieben jahren ausgegeben. Dan alle
ſchaͤtze aus Aſien und Afriken brachte Joſef/ durch
dieſes mittel/ in die Schatzkammer des Reichs und des
Koͤniges zuſammen. Zudem zogen auch viel menſchen
aus den uͤmliegenden reichen und laͤndern/ ihr leben zu
erhalten/ in Egipten.

Alſo hatte zu der zeit das Egiptiſche Reich ſeines
gleichen nicht/ weder an geldmitteln/ noch an macht der
manſchaft/ noch auch an lebensmitteln/ in der gantzen
welt: welches man/ naͤchſt Gott/ niemand/ als dem ei-
nigen Joſef/ zu danken. Daruͤm liebte ihn auch ieder-
man. Jederman ehrete ihn/ als einen Vater/ als ei-
nen Heiland und Erhalter des gantzen Egiptens. Es
war faſt kein haus zu finden/ da Fuͤrſt Joſefs Bild-
nuͤs/ neben dem Koͤniglichen/ nicht hing. Ja ſie hetten
ihn oͤffendlich/ wie ſie es ſchon heimlich taͤhten/ gar vor
einen Gott angebaͤhtet; wo es Joſef nicht ernſtlich
verbohten. Und alſo war es weit gefehlet/ daß ihn ei-
niger Egiptiſcher Fuͤrſt/ wie bei andern Hoͤfen gewoͤhn-
lich/ beneiden ſollen. Joſef verhielt ſich gegen iederman
ſolchergeſtalt/ daß er allen hohen Heuptern allen eifer/
und alle misgunſt benahm. Sie muſten ihn lieben.
Anders konten ſie nicht tuhn. Joſef war derſelbe/ der
alles verſorgete. Er war derſelbe/ der ſeinen Beſchuͤtzer
beſchuͤtzte. Er war des Koͤniges Augapfel; der ſtab/
darauf er ſich lehnete. Ja er war alles in allen.

Die Mohren und Araber ſpanneten zuſammen.
Sie kahmen mit gewafneter hand Egipten zu uͤber-
fallen. In ihren laͤndern litte man hunger. Der ſahe
ihnen aus den augen. Der machte der Araber grauſa-
me geſtalt noch grauſamer; ihr wuͤhtendes hertz noch
wuͤhtender; ihre reuberiſche ahrt/ noch reuberiſcher/
noch bluhtduͤrſtiger. Sie unterſtunden ſich die Egipti-
ſchen Kornheuſer zu pluͤndern. Sie unterfingen ſich
das getreidig wegzurauben. Aber Joſef begegnete ih-

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[287/0311] ſechſtes Buch. rigen wohlfeilen ſieben jahren ausgegeben. Dan alle ſchaͤtze aus Aſien und Afriken brachte Joſef/ durch dieſes mittel/ in die Schatzkammer des Reichs und des Koͤniges zuſammen. Zudem zogen auch viel menſchen aus den uͤmliegenden reichen und laͤndern/ ihr leben zu erhalten/ in Egipten. Alſo hatte zu der zeit das Egiptiſche Reich ſeines gleichen nicht/ weder an geldmitteln/ noch an macht der manſchaft/ noch auch an lebensmitteln/ in der gantzen welt: welches man/ naͤchſt Gott/ niemand/ als dem ei- nigen Joſef/ zu danken. Daruͤm liebte ihn auch ieder- man. Jederman ehrete ihn/ als einen Vater/ als ei- nen Heiland und Erhalter des gantzen Egiptens. Es war faſt kein haus zu finden/ da Fuͤrſt Joſefs Bild- nuͤs/ neben dem Koͤniglichen/ nicht hing. Ja ſie hetten ihn oͤffendlich/ wie ſie es ſchon heimlich taͤhten/ gar vor einen Gott angebaͤhtet; wo es Joſef nicht ernſtlich verbohten. Und alſo war es weit gefehlet/ daß ihn ei- niger Egiptiſcher Fuͤrſt/ wie bei andern Hoͤfen gewoͤhn- lich/ beneiden ſollen. Joſef verhielt ſich gegen iederman ſolchergeſtalt/ daß er allen hohen Heuptern allen eifer/ und alle misgunſt benahm. Sie muſten ihn lieben. Anders konten ſie nicht tuhn. Joſef war derſelbe/ der alles verſorgete. Er war derſelbe/ der ſeinen Beſchuͤtzer beſchuͤtzte. Er war des Koͤniges Augapfel; der ſtab/ darauf er ſich lehnete. Ja er war alles in allen. Die Mohren und Araber ſpanneten zuſammen. Sie kahmen mit gewafneter hand Egipten zu uͤber- fallen. In ihren laͤndern litte man hunger. Der ſahe ihnen aus den augen. Der machte der Araber grauſa- me geſtalt noch grauſamer; ihr wuͤhtendes hertz noch wuͤhtender; ihre reuberiſche ahrt/ noch reuberiſcher/ noch bluhtduͤrſtiger. Sie unterſtunden ſich die Egipti- ſchen Kornheuſer zu pluͤndern. Sie unterfingen ſich das getreidig wegzurauben. Aber Joſef begegnete ih- nen

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Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/311>, abgerufen am 30.12.2024.