Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

Bild:
<< vorherige Seite
Die 83. Frag/ des 4. Hundert.

V. Von unterschidlichen 2. Donationibus,
vergab: oder Schanckungen/ ist in der vorgehen-
den 77. Frage alberait Meldung geschehen.
Die dritte ist propter NVPTIAS, wegen Verheu-
ratungen/ da man von dem Heuratguet/ der Wi-
derjag/ Morgengab/ und anderm dergleichen/
handelt. Wiewol auch ein Ehe ohne ein Ehe-
fteuer/ und Widerlag/ seyn kan. Wie dann et-
wan Junge Leuth zusammen heuraten/ da die
Braut kein Dotem, oder Heuratguet hat; der
Bräutigam auch/ weder Widerlag/ oder Dona-
tionem propter nuptias
;
oder eine Morgengab/
nach der ersten beywohnung/ geben kan. So
heuraten etwan alte Personen zusammen/ die ein-
ander/ nach dem tode zu haben/ ein schlechtes
Ausdingen. Und was dergleichen Fäll mehr
seyn; darinn man nicht eben allezeit auff die
Gleichheit des zuebringens; sondern auff die Ab-
reden/ oder pacta dotalia, und die auffgerichte
Heuratsbrieff/ zu sehen hat; sonderlich auch auff
jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten. Si-
he oben die 38. Frag.

VI. Vnio, oder Parificatio prolium, oder Ein-
kindschafft/
ist ein solche bered: und verglei-
chunge zweyer Eheleuth/ so Kinder zusammen
bringen/ oder zu den zubrachten noch mehr erzeu-
gen/ dadurch/ ohne Vervortheilung der alten
Kinder/ mit Verwilligung der nächsten Freund/
Vormünder/ und Erkantnus der Obrigkeit/ der

alten
Die 83. Frag/ des 4. Hundert.

V. Von unterſchidlichen 2. Donationibus,
vergab: oder Schanckungen/ iſt in der vorgehen-
den 77. Frage alberait Meldung geſchehen.
Die dritte iſt propter NVPTIAS, wegen Verheu-
ratungen/ da man von dem Heuratguet/ der Wi-
derjag/ Morgengab/ und anderm dergleichen/
handelt. Wiewol auch ein Ehe ohne ein Ehe-
fteuer/ und Widerlag/ ſeyn kan. Wie dann et-
wan Junge Leuth zuſammen heuraten/ da die
Braut kein Dotem, oder Heuratguet hat; der
Braͤutigam auch/ weder Widerlag/ oder Dona-
tionem propter nuptias
;
oder eine Morgengab/
nach der erſten beywohnung/ geben kan. So
heuraten etwan alte Perſonen zuſammen/ die ein-
ander/ nach dem tode zu haben/ ein ſchlechtes
Ausdingen. Und was dergleichen Faͤll mehr
ſeyn; darinn man nicht eben allezeit auff die
Gleichheit des zuebringens; ſondern auff die Ab-
reden/ oder pacta dotalia, und die auffgerichte
Heuratsbrieff/ zu ſehen hat; ſonderlich auch auff
jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten. Si-
he oben die 38. Frag.

VI. Vnio, oder Parificatio prolium, oder Ein-
kindſchafft/
iſt ein ſolche bered: und verglei-
chunge zweyer Eheleuth/ ſo Kinder zuſammen
bringen/ oder zu den zubrachten noch mehr erzeu-
gen/ dadurch/ ohne Vervortheilung der alten
Kinder/ mit Verwilligung der naͤchſten Freund/
Vormuͤnder/ und Erkantnus der Obrigkeit/ der

alten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0452" n="428"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die 83. Frag/ des 4. Hundert.</hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V.</hi></hi> Von unter&#x017F;chidlichen 2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Donationibus</hi>,</hi><lb/>
vergab: oder Schanckungen/ i&#x017F;t in der vorgehen-<lb/>
den 77. Frage alberait Meldung ge&#x017F;chehen.<lb/>
Die dritte i&#x017F;t <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">propter NVPTIAS</hi>,</hi> wegen Verheu-<lb/>
ratungen/ da man von dem Heuratguet/ der Wi-<lb/>
derjag/ Morgengab/ und anderm dergleichen/<lb/>
handelt. Wiewol auch ein Ehe ohne ein Ehe-<lb/>
fteuer/ und Widerlag/ &#x017F;eyn kan. Wie dann et-<lb/>
wan Junge Leuth zu&#x017F;ammen heuraten/ da die<lb/>
Braut kein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dotem</hi>,</hi> oder Heuratguet hat; der<lb/>
Bra&#x0364;utigam auch/ weder Widerlag/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Dona-<lb/>
tionem propter nuptias</hi>;</hi> oder eine Morgengab/<lb/>
nach der er&#x017F;ten beywohnung/ geben kan. So<lb/>
heuraten etwan alte Per&#x017F;onen zu&#x017F;ammen/ die ein-<lb/>
ander/ nach dem tode zu haben/ ein &#x017F;chlechtes<lb/>
Ausdingen. Und was dergleichen Fa&#x0364;ll mehr<lb/>
&#x017F;eyn; darinn man nicht eben allezeit auff die<lb/>
Gleichheit des zuebringens; &#x017F;ondern auff die Ab-<lb/>
reden/ oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pacta dotalia</hi>,</hi> und die auffgerichte<lb/>
Heuratsbrieff/ zu &#x017F;ehen hat; &#x017F;onderlich auch auff<lb/>
jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten. Si-<lb/>
he oben die 38. Frag.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">VI. Vnio</hi>,</hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Parificatio prolium</hi>,</hi> oder <hi rendition="#fr">Ein-<lb/>
kind&#x017F;chafft/</hi> i&#x017F;t ein &#x017F;olche bered: und verglei-<lb/>
chunge zweyer Eheleuth/ &#x017F;o Kinder zu&#x017F;ammen<lb/>
bringen/ oder zu den zubrachten noch mehr erzeu-<lb/>
gen/ dadurch/ ohne Vervortheilung der alten<lb/>
Kinder/ mit Verwilligung der na&#x0364;ch&#x017F;ten Freund/<lb/>
Vormu&#x0364;nder/ und Erkantnus der Obrigkeit/ der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">alten</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[428/0452] Die 83. Frag/ des 4. Hundert. V. Von unterſchidlichen 2. Donationibus, vergab: oder Schanckungen/ iſt in der vorgehen- den 77. Frage alberait Meldung geſchehen. Die dritte iſt propter NVPTIAS, wegen Verheu- ratungen/ da man von dem Heuratguet/ der Wi- derjag/ Morgengab/ und anderm dergleichen/ handelt. Wiewol auch ein Ehe ohne ein Ehe- fteuer/ und Widerlag/ ſeyn kan. Wie dann et- wan Junge Leuth zuſammen heuraten/ da die Braut kein Dotem, oder Heuratguet hat; der Braͤutigam auch/ weder Widerlag/ oder Dona- tionem propter nuptias; oder eine Morgengab/ nach der erſten beywohnung/ geben kan. So heuraten etwan alte Perſonen zuſammen/ die ein- ander/ nach dem tode zu haben/ ein ſchlechtes Ausdingen. Und was dergleichen Faͤll mehr ſeyn; darinn man nicht eben allezeit auff die Gleichheit des zuebringens; ſondern auff die Ab- reden/ oder pacta dotalia, und die auffgerichte Heuratsbrieff/ zu ſehen hat; ſonderlich auch auff jedes Orts Ordnungen/ und Gewonheiten. Si- he oben die 38. Frag. VI. Vnio, oder Parificatio prolium, oder Ein- kindſchafft/ iſt ein ſolche bered: und verglei- chunge zweyer Eheleuth/ ſo Kinder zuſammen bringen/ oder zu den zubrachten noch mehr erzeu- gen/ dadurch/ ohne Vervortheilung der alten Kinder/ mit Verwilligung der naͤchſten Freund/ Vormuͤnder/ und Erkantnus der Obrigkeit/ der alten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/452
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/452>, abgerufen am 19.05.2024.