Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.Die 40. Frag/ des 4. Hundert. aus Calabria/ in dem Stättlein Guliano, nichtwenig Männer mit seinem Gesicht/ auch einen Hund/ als Er denselben zornig angesehen/ und ein wenig damit also verharret/ getödtet hat. Ent- lich ist Er in die Gefängnus geworffen worden/ weil man sagte/ daß Er den Alarinensischen Bi- schoff/ auch solcher gestalt ums Leben gebracht hätte: und starb Er zu Neaples. Hergegen be- sagter Maidalchinus, §. 12. Einen Andern hat/ so Lucius geheißen/ und ein Bauersmann aus Apulia/ auch im Königreich Neapolis ge- legen/ gewesen/ welcher/ wann Er ungefehr von einer Viper/ oder Natter/ gebißen wurde/ sich mit seinem Speichel stracks heilete; damit Er auch Jedermann/ so von allerley Schlangen (deren es in selbigem hitzigen Lande sehr vil gibt) ver- wundet worden/ beym Leben erhielte: Welcher Wirckung/ und Vermögens/ auch seine Kinder theilhaftig gewesen seyn. Unter denen/ so an ihrem Geburts-Tage ge- Freuden O iij
Die 40. Frag/ des 4. Hundert. aus Calabria/ in dem Staͤttlein Guliano, nichtwenig Maͤnner mit ſeinem Geſicht/ auch einen Hund/ als Er denſelben zornig angeſehen/ und ein wenig damit alſo verharret/ getoͤdtet hat. Ent- lich iſt Er in die Gefaͤngnus geworffen worden/ weil man ſagte/ daß Er den Alarinenſiſchen Bi- ſchoff/ auch ſolcher geſtalt ums Leben gebracht haͤtte: und ſtarb Er zu Neaples. Hergegen be- ſagter Maidalchinus, §. 12. Einen Andern hat/ ſo Lucius geheißen/ und ein Bauersmann aus Apulia/ auch im Koͤnigreich Neapolis ge- legen/ geweſen/ welcher/ wann Er ungefehr von einer Viper/ oder Natter/ gebißen wurde/ ſich mit ſeinem Speichel ſtracks heilete; damit Er auch Jedermann/ ſo von allerley Schlangen (deren es in ſelbigem hitzigen Lande ſehr vil gibt) ver- wundet worden/ beym Leben erhielte: Welcher Wirckung/ und Vermoͤgens/ auch ſeine Kinder theilhaftig geweſen ſeyn. Unter denen/ ſo an ihrem Geburts-Tage ge- Freuden O iij
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Die 40. Frag/ des 4. Hundert.
aus Calabria/ in dem Staͤttlein Guliano, nicht
wenig Maͤnner mit ſeinem Geſicht/ auch einen
Hund/ als Er denſelben zornig angeſehen/ und
ein wenig damit alſo verharret/ getoͤdtet hat. Ent-
lich iſt Er in die Gefaͤngnus geworffen worden/
weil man ſagte/ daß Er den Alarinenſiſchen Bi-
ſchoff/ auch ſolcher geſtalt ums Leben gebracht
haͤtte: und ſtarb Er zu Neaples. Hergegen be-
ſagter Maidalchinus, §. 12. Einen Andern
hat/ ſo Lucius geheißen/ und ein Bauersmann
aus Apulia/ auch im Koͤnigreich Neapolis ge-
legen/ geweſen/ welcher/ wann Er ungefehr von
einer Viper/ oder Natter/ gebißen wurde/ ſich mit
ſeinem Speichel ſtracks heilete; damit Er auch
Jedermann/ ſo von allerley Schlangen (deren
es in ſelbigem hitzigen Lande ſehr vil gibt) ver-
wundet worden/ beym Leben erhielte: Welcher
Wirckung/ und Vermoͤgens/ auch ſeine Kinder
theilhaftig geweſen ſeyn.
Unter denen/ ſo an ihrem Geburts-Tage ge-
ſtorben/ ſo beſagter Bonifacius lib. 14. c. 15. er-
zehlet/ iſt auch geweſen Gartius, des Poeten Pe-
trarchi, (oder Petrarchæ) Ur-Anherr/ ſo 104.
Jahr alt worden/ und/ an ſeinem Geburtstag/
eben in der Kammer/ in welcher Jhn ſeine Mut-
ter zur Welt gebracht/ geſtorben. Sihe die Lob-
ſpruͤche des Todes bey Jhme lib. 2. cap. 54. da
Er auch/ aus dem Herodoto, von den Thraͤciern
ſagt/ daß ſie einen verſtorbnen Menſchen/ mit
Freuden
O iij
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