Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die VII. Frag. WAs das Erste anbelangt/ ob Betreffende das Ander/ so schreibet S. Pau- ten?
Die VII. Frag. WAs das Erſte anbelangt/ ob Betreffende das Ander/ ſo ſchreibet S. Pau- ten?
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Die VII. Frag.
WAs das Erſte anbelangt/ ob
es wol der Warheit kaum aͤhnlich/ daß
die Jenige Muͤttern/ ſo/ ſtracks nach der
Geburt/ oder aber in dem harten Geberen/ eine ſo
erſchroͤckliche that begehen/ ihrer Leibsfrucht ſee-
ligkeit halber/ jemals bekuͤmert geweſen/ und ſol-
che in ihrem Gebett/ Gott vorgetragen haben; ſo
zweifelt man iedoch an ihrer Seeligkeit nicht; die-
weil GOtt den Glauben in ihnen wuͤrcken kan;
auch die Kinder/ nach der Regel der Goͤttlichen
Gerechtigkeit/ der Eltern Boßheit nicht tragen;
und ob ſchon villeicht die grauſamſte Muͤettern
(wann anders ſie diſes Nahmens/ Muͤettern/
wuͤrdig) ihrer Kinder/ in ihrem Gebet nicht ge-
dacht; ſo iſt doch die Kirch derſelben nicht unein-
gedenck geweſen. Es wird Niemand die zu Beth-
lehem umgebrachte/ und villeicht noch zum theil
unbeſchnittene Kinder verdam̃en; Welches dann
auch auf dieſe ungetaufte zarte Maͤrtyrer zu zie-
hen; und darfuͤr zu halten/ daß GOtt denſelben
einen Zuegang zu ſeiner Gnad mache/ welchen der
gottloſen Muͤetter Tyranney verſchloſſen. Sihe
Ludovic. Dunt. in Caſibus Conſcientiæ, p. 545.
Betreffende das Ander/ ſo ſchreibet S. Pau-
lus/ in der 1. an die Corinther/ am 15. v. 29.
Was machen ſonſt/ die ſich tauffen laſſen uͤber den
todten/ ſo aller dinge die Todten nicht aufferſte-
hen? Was laſſen Sie ſich tauffen uͤber den Tod-
ten?
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