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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 99. Frag/ des 3. Hundert.
wißen möge/ daß man auch Faßnacht gehalten
habe. Der Haußgenoßen Mäuler/ und Ange-
sicht/ seyn bißweilen so schmuzig/ daß Einer sein
Gestalt/ wie in einem Spiegel/ sehen könte. Dann/
an solchen obangedeuten Orten/ da man noch
Faßnacht helt/ alles überflüßig da seyn mueß.
Thuet ein Haußvatter/ der vil Kinder/ Gesind/
hat/ solches nicht/ so wird er für ein Hungerleider/
und Geitzigen gehalten. Da mueß man etwan
auch Spilleut haben; und wo man zu tantzen
pflegt/ guete Mandelmilch zum Gebachens/ auf-
setzen. Da laßen die Hauß-Müttern alle andere
nothwendige Geschäfft fahren/ und warten allein
dem Bachen in der Pfannen ab/ und wann es
nicht wol gereth/ Sie die Schuld sodann der Vil-
heit des Saltzes/ oder dem Müller/ so ein so
schwartzes Meel heimgeben/ oder der Heffen/
oder/ daß Sie zu wenig Eyer genommen/ geben.
Die Mägd erweisen zu keiner Zeit einen größern
Fleiß/ als damals. Händ/ und Füeß/ thun als-
dann ihr Amt: man laufft umb Milch/ Meel/
Eyer/ Schmaltz/ Weinbeer/ und dergleichen.

Was die obernante Vermumte anbelangt/
die bißweilen gar in Teufels-Kleydern aufziehen/
so werden sie dem abtrinnigen Teufel dardurch
gleich. Und solte Sie der klägliche Tod/ so ihres
gleichen davon bekommen/ von solcher Verstell:
und Verkleidung abschrecken. Exempel hat Ja-

cobus

Die 99. Frag/ des 3. Hundert.
wißen moͤge/ daß man auch Faßnacht gehalten
habe. Der Haußgenoßen Maͤuler/ und Ange-
ſicht/ ſeyn bißweilen ſo ſchmuzig/ daß Einer ſein
Geſtalt/ wie in einem Spiegel/ ſehen koͤnte. Dann/
an ſolchen obangedeuten Orten/ da man noch
Faßnacht helt/ alles uͤberfluͤßig da ſeyn mueß.
Thuet ein Haußvatter/ der vil Kinder/ Geſind/
hat/ ſolches nicht/ ſo wird er fuͤr ein Hungerleider/
und Geitzigen gehalten. Da mueß man etwan
auch Spilleut haben; und wo man zu tantzen
pflegt/ guete Mandelmilch zum Gebachens/ auf-
ſetzen. Da laßen die Hauß-Muͤttern alle andere
nothwendige Geſchaͤfft fahren/ und warten allein
dem Bachen in der Pfannen ab/ und wann es
nicht wol gereth/ Sie die Schuld ſodann der Vil-
heit des Saltzes/ oder dem Muͤller/ ſo ein ſo
ſchwartzes Meel heimgeben/ oder der Heffen/
oder/ daß Sie zu wenig Eyer genommen/ geben.
Die Maͤgd erweiſen zu keiner Zeit einen groͤßern
Fleiß/ als damals. Haͤnd/ und Fuͤeß/ thun als-
dann ihr Amt: man laufft umb Milch/ Meel/
Eyer/ Schmaltz/ Weinbeer/ und dergleichen.

Was die obernante Vermumte anbelangt/
die bißweilen gar in Teufels-Kleydern aufziehen/
ſo werden ſie dem abtrinnigen Teufel dardurch
gleich. Und ſolte Sie der klaͤgliche Tod/ ſo ihres
gleichen davon bekommen/ von ſolcher Verſtell:
und Verkleidung abſchrecken. Exempel hat Ja-

cobus
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[482/0506] Die 99. Frag/ des 3. Hundert. wißen moͤge/ daß man auch Faßnacht gehalten habe. Der Haußgenoßen Maͤuler/ und Ange- ſicht/ ſeyn bißweilen ſo ſchmuzig/ daß Einer ſein Geſtalt/ wie in einem Spiegel/ ſehen koͤnte. Dann/ an ſolchen obangedeuten Orten/ da man noch Faßnacht helt/ alles uͤberfluͤßig da ſeyn mueß. Thuet ein Haußvatter/ der vil Kinder/ Geſind/ hat/ ſolches nicht/ ſo wird er fuͤr ein Hungerleider/ und Geitzigen gehalten. Da mueß man etwan auch Spilleut haben; und wo man zu tantzen pflegt/ guete Mandelmilch zum Gebachens/ auf- ſetzen. Da laßen die Hauß-Muͤttern alle andere nothwendige Geſchaͤfft fahren/ und warten allein dem Bachen in der Pfannen ab/ und wann es nicht wol gereth/ Sie die Schuld ſodann der Vil- heit des Saltzes/ oder dem Muͤller/ ſo ein ſo ſchwartzes Meel heimgeben/ oder der Heffen/ oder/ daß Sie zu wenig Eyer genommen/ geben. Die Maͤgd erweiſen zu keiner Zeit einen groͤßern Fleiß/ als damals. Haͤnd/ und Fuͤeß/ thun als- dann ihr Amt: man laufft umb Milch/ Meel/ Eyer/ Schmaltz/ Weinbeer/ und dergleichen. Was die obernante Vermumte anbelangt/ die bißweilen gar in Teufels-Kleydern aufziehen/ ſo werden ſie dem abtrinnigen Teufel dardurch gleich. Und ſolte Sie der klaͤgliche Tod/ ſo ihres gleichen davon bekommen/ von ſolcher Verſtell: und Verkleidung abſchrecken. Exempel hat Ja- cobus

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/506>, abgerufen am 27.11.2024.