Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 79. Frag/ des 3. Hundert. schen dem Willen/ als dem Willen/ so nie etwasgezwungen thuet; und zwischen den eußerlichen des Menschen Handlungen/ so von dem Willen herkommen/ welche gezwungen werden können. Die 79. Frag. Haben Plato, und Plutarchus, recht gesagt/ das der Mensch das allerelendiste Thier seye? HJerzue hat Jhnen Ursach oder
Die 79. Frag/ des 3. Hundert. ſchen dem Willen/ als dem Willen/ ſo nie etwasgezwungen thuet; und zwiſchen den eußerlichen des Menſchen Handlungen/ ſo von dem Willen herkommen/ welche gezwungen werden koͤnnen. Die 79. Frag. Haben Plato, und Plutarchus, recht geſagt/ das der Menſch das allerelendiſte Thier ſeye? HJerzue hat Jhnen Urſach oder
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Die 79. Frag/ des 3. Hundert.
ſchen dem Willen/ als dem Willen/ ſo nie etwas
gezwungen thuet; und zwiſchen den eußerlichen
des Menſchen Handlungen/ ſo von dem Willen
herkommen/ welche gezwungen werden koͤnnen.
Die 79. Frag.
Haben Plato, und Plutarchus,
recht geſagt/ das der Menſch das
allerelendiſte Thier
ſeye?
HJerzue hat Jhnen Urſach
geben/ weil der Menſch mehrern Zu-
naigungen/ als ein unvernuͤnftiges
Thier/ underworffen. Bey den Thieren finden ſich
zwar auch affecten/ oder Zunaigungen/ und Be-
gierden/ von Natur/ wie auch die Sinne/ ſo man
aus ihren Wercken/ und eußerlicher Bewegung
erkennen kan. Dann/ wann ein Hund von ferne
einen Haſen erſihet/ und denſelben zu erlauffen
zweifelt/ ſo bewegt er ſich nicht: Wan er ihme aber
nahend iſt; ſo verfolgt er ihn mit großer Begier-
de. Obwoln ein Thier/ das koͤnftige nicht erkent/
gleichwol wird es/ aus natuͤrlichem Trieb/ zu et-
was auff das koͤnftige bewegt/ als wann es das
koͤnftige Vorſehen thette. Aber/ auff deine Frag
zu antworten/ ſo iſt zwar wahr/ daß kein Thier
ſovil Gemuͤets-Bewegungen/ und Einfaͤlle/ als
der Menſch/ hat; aber/ man mueß einen Unter-
ſcheid/ zwiſchen einem gueten/ und boͤſen affect/
oder
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