Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 77. Frag/ des 3. Hundert. und recht/ gelebt/ und gethan habe. 2. Frid/ undRuhe im Willen/ und Begirden/ wann namlich Jemands vor keinen Straffen in disem Leben sich förchtet/ sondern Vergeltung vilmehr/ wegen ehrlicher Thaten/ hoffet/ und erwartet. 3. Die Lie- be der Tugend/ und Glückseeligkeit. Und entlich 4. die Freude und Belustigung/ da Einer ihm sel- ber/ wegen rechter Thaten/ Glück wünschet/ und derentwegen eine süße Vergnügung hat. Und wer ein solches guetes Gewißen hat/ darff umb der Leute Urtheil sich nicht bekümmern/ cap. temera- rium, und etlich folgende/ Caus. 11. quaest. 3. Mihi sententia de me non nisi apud me fertur. Nec quic sim alium rogo. Interno isto judice si probus au- diam, quid addent, aut dement mihihi sermones? Nec famam tamen sperno, aut negligo; sed hoc te moneo, non esse eam nostrae potestatis; saget Lipsius epist. 77. cent. 1. Sihe d. Velst. disp. 2. qu. 7. Anlangende das 2. so kanstu davon Chemni- Die
Die 77. Frag/ des 3. Hundert. und recht/ gelebt/ und gethan habe. 2. Frid/ undRuhe im Willen/ und Begirden/ wann namlich Jemands vor keinen Straffen in diſem Leben ſich foͤrchtet/ ſondern Vergeltung vilmehr/ wegen ehrlicher Thaten/ hoffet/ und erwartet. 3. Die Lie- be der Tugend/ und Gluͤckſeeligkeit. Und entlich 4. die Freude und Beluſtigung/ da Einer ihm ſel- ber/ wegen rechter Thaten/ Gluͤck wuͤnſchet/ und derentwegen eine ſuͤße Vergnuͤgung hat. Und wer ein ſolches guetes Gewißen hat/ darff umb der Leute Urtheil ſich nicht bekuͤmmern/ cap. temera- rium, und etlich folgende/ Caus. 11. quæſt. 3. Mihi ſententia de me non niſi apud me fertur. Nec quic ſim alium rogo. Interno isto judice ſi probus au- diam, quid addent, aut dement mihihi ſermones? Nec famam tamen ſperno, aut negligo; ſed hoc te moneo, non eſſe eam nostræ potestatis; ſaget Lipſius epiſt. 77. cent. 1. Sihe d. Velst. diſp. 2. qu. 7. Anlangende das 2. ſo kanſtu davon Chemni- Die
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Die 77. Frag/ des 3. Hundert.
und recht/ gelebt/ und gethan habe. 2. Frid/ und
Ruhe im Willen/ und Begirden/ wann namlich
Jemands vor keinen Straffen in diſem Leben ſich
foͤrchtet/ ſondern Vergeltung vilmehr/ wegen
ehrlicher Thaten/ hoffet/ und erwartet. 3. Die Lie-
be der Tugend/ und Gluͤckſeeligkeit. Und entlich
4. die Freude und Beluſtigung/ da Einer ihm ſel-
ber/ wegen rechter Thaten/ Gluͤck wuͤnſchet/ und
derentwegen eine ſuͤße Vergnuͤgung hat. Und
wer ein ſolches guetes Gewißen hat/ darff umb der
Leute Urtheil ſich nicht bekuͤmmern/ cap. temera-
rium, und etlich folgende/ Caus. 11. quæſt. 3. Mihi
ſententia de me non niſi apud me fertur. Nec quic
ſim alium rogo. Interno isto judice ſi probus au-
diam, quid addent, aut dement mihihi ſermones?
Nec famam tamen ſperno, aut negligo; ſed hoc
te moneo, non eſſe eam nostræ potestatis; ſaget
Lipſius epiſt. 77. cent. 1. Sihe d. Velst. diſp. 2.
qu. 7.
Anlangende das 2. ſo kanſtu davon Chemni-
tium in exam. Concil. Trident. par. 1. fol. 125. &
ſeqq. und Sagittar. in templo virtut. exercit. 3.
qu. 1. leſen: Welcher auch exercit. Eihic. exot. 8.
p. 195. dieſe Frag hat/ ob die Heyden GOtt ge-
ehret haben? und darauff antwortet/ daß ſie es
zwar/ aber gar unrecht/ und ſehr ſchwach gethan/
als die des Goͤttlichen Liechts beraubet waren. Da-
her dann theils dieſe/ theils andere Goͤtter erdacht/
und verehret haben.
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/421>, abgerufen am 05.07.2024. |