Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 68. Frag. Warum ist der Boden des Ge- schirrs/ darinn man etwas siedet/ kalt; da doch alle andere theil heiß seyn? Und warum faßet ein mit Aschen angefül- tes Geschirr sovil Waßers/ als ein läres? WAs das Erste anbelangt/ ein
Die 68. Frag. Warum iſt der Boden des Ge- ſchirrs/ darinn man etwas ſiedet/ kalt; da doch alle andere theil heiß ſeyn? Und warum faßet ein mit Aſchen angefuͤl- tes Geſchirr ſovil Waßers/ als ein laͤres? WAs das Erſte anbelangt/ ein
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Die 68. Frag.
Warum iſt der Boden des Ge-
ſchirrs/ darinn man etwas ſiedet/ kalt;
da doch alle andere theil heiß ſeyn? Und
warum faßet ein mit Aſchen angefuͤl-
tes Geſchirr ſovil Waßers/
als ein laͤres?
WAs das Erſte anbelangt/
wird geantwortet 1. dieweil die Kaͤlte
des Waßers/ an dem Boden des Ge-
ſchirrs/ die eußerliche Hitz des Feuers gantz aus-
loͤſchet: ſintemal die Waͤrmere theil des Waſ-
ſers/ wegen der beygefuͤgten Leichtigkeit/ immerzue
uͤberſich ſteigen/ die kaͤltere aber/ ihrer Natuͤrli-
chen Schwere halber/ allezeit underſich gehen/ und
alſo an dem Boden bleiben. 2. der Boden des eh-
rinen Geſchirrs/ oder Keßels/ oder Pfannen/ iſt
nicht heiß/ dieweil das Ertz/ oder Eiſen/ aus ſeiner
Natur/ kalt iſt/ und ſolche Kaͤlte/ ſovil es vermag/
behaltet: es behelt aber der Boden dieſelben deſto
beßer/ weiln des Waßers Kaͤlte darzue komt/ ſo
ſich in die ritzlein hinein begibt/ in deme/ als der
theil des Waßers/ ſo erwaͤrmet vom Feuer wird/
uͤber ſich ſteiget; der kalte Theil aber ſtaͤts aufm
Boden bleibet. Welches man zwar im außgieſſen
nicht in acht nehmen kan/ weiln es mit dem andern
warmen vermiſchet wird: aber wol/ wann man
ein
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