Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 62. Frag/ des 3. Hundert.
Kölkrautblat/ legs auf einen heißen Ziegelstein/
befeuchte es mit ungesaltzenem Butter/ oder Hü-
nerschmaltz/ daß es wol weich werde/ streue klein-
gestoßenen Kümmel darauff/ und legs also warm
auf die Seiten. Die Eybisch Salb ist auch guet.
Schlehenblüewaßer/ zuvor/ über Nacht/ in gue-
tem Wein erbeizt/ in balneo Mariae gebrant/ und
getruncken/ ist bewehrt: wie auch das Waßer/ da-
rinn die Obersten Gipfel von den Neßeln gesotten
worden: item S. Johannskraut-Saltz. An.
1623. hat ein Medicus zu Grätz/ J. W. dieses
Träncklein geordnet: Mannae, Cassiae, iedes
1. Lot/ Mell. Rosat. solut. 4. Lot/ Cremor. Tartari
1. qu. cum decocto Cordiali q. s. f. potio.
Zum Sei-
ten-Geschwer/ nim die Brosam von einem wolge-
säuerten Rockenbrot/ stoß sie wol mit frischem
Butter/ Eybischsalb/ und Loröl/ iedes gleichvil/
als vil man bedarff/ zu einem Pflaster/ davon
streich auf 2. Tücher/ und leg es vornen/ und hin-
den/ gegen dem Geschwer. Zum Tranck nimm un-
gescheelte Gersten 4. 6. oder 8. Lot/ wäsche sie wol/
thues in 2. Maß Waßers/ nimm darzue gueten Ca-
narizucker 8. Lot/ sieds sittiglich bey einem Feuer/
ohne Rauch/ biß die Gersten aufreißet/ laß kalt
werden/ seihe es durch/ und trinck nach Lust/ zur speiß.
Jst das Stechen im Leib vom Geblüt/ nimm ein Haar
Leinsaatsaam/ stoß in/ samt einer Feigen/ klein/ nimm
darzue ein wenig Honig/ und sieds in einer Milch;
streichs hernach auf ein blau Papir/ oder auf ein

Tuch/

Die 62. Frag/ des 3. Hundert.
Koͤlkrautblat/ legs auf einen heißen Ziegelſtein/
befeuchte es mit ungeſaltzenem Butter/ oder Huͤ-
nerſchmaltz/ daß es wol weich werde/ ſtreue klein-
geſtoßenen Kuͤmmel darauff/ und legs alſo warm
auf die Seiten. Die Eybiſch Salb iſt auch guet.
Schlehenbluͤewaßer/ zuvor/ uͤber Nacht/ in gue-
tem Wein erbeizt/ in balneo Mariæ gebrant/ und
getruncken/ iſt bewehrt: wie auch das Waßer/ da-
rinn die Oberſten Gipfel von den Neßeln geſotten
worden: item S. Johannskraut-Saltz. An.
1623. hat ein Medicus zu Graͤtz/ J. W. dieſes
Traͤncklein geordnet: ℞ Mannæ, Caſſiæ, iedes
1. Lot/ Mell. Roſat. ſolut. 4. Lot/ Cremor. Tartari
1. qu. cum decocto Cordiali q. ſ. f. potio.
Zum Sei-
ten-Geſchwer/ nim die Broſam von einem wolge-
ſaͤuerten Rockenbrot/ ſtoß ſie wol mit friſchem
Butter/ Eybiſchſalb/ und Loroͤl/ iedes gleichvil/
als vil man bedarff/ zu einem Pflaſter/ davon
ſtreich auf 2. Tuͤcher/ und leg es vornen/ und hin-
den/ gegen dem Geſchwer. Zum Tranck nimm un-
geſcheelte Gerſten 4. 6. oder 8. Lot/ waͤſche ſie wol/
thues in 2. Maß Waßers/ nim̃ darzue gueten Ca-
narizucker 8. Lot/ ſieds ſittiglich bey einem Feuer/
ohne Rauch/ biß die Gerſten aufreißet/ laß kalt
werden/ ſeihe es duꝛch/ uñ trinck nach Luſt/ zur ſpeiß.
Jſt das Stechen im Leib vom Gebluͤt/ nim̃ ein Haar
Leinſaatſaam/ ſtoß in/ ſamt einer Feigen/ klein/ nim̃
darzue ein wenig Honig/ und ſieds in einer Milch;
ſtreichs hernach auf ein blau Papir/ oder auf ein

Tuch/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0342" n="318"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 62. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
Ko&#x0364;lkrautblat/ legs auf einen heißen Ziegel&#x017F;tein/<lb/>
befeuchte es mit unge&#x017F;altzenem Butter/ oder Hu&#x0364;-<lb/>
ner&#x017F;chmaltz/ daß es wol weich werde/ &#x017F;treue klein-<lb/>
ge&#x017F;toßenen Ku&#x0364;mmel darauff/ und legs al&#x017F;o warm<lb/>
auf die Seiten. Die Eybi&#x017F;ch Salb i&#x017F;t auch guet.<lb/>
Schlehenblu&#x0364;ewaßer/ zuvor/ u&#x0364;ber Nacht/ in gue-<lb/>
tem Wein erbeizt/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in balneo Mariæ</hi></hi> gebrant/ und<lb/>
getruncken/ i&#x017F;t bewehrt: wie auch das Waßer/ da-<lb/>
rinn die Ober&#x017F;ten Gipfel von den Neßeln ge&#x017F;otten<lb/>
worden: item S. Johannskraut-Saltz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">An.</hi></hi><lb/>
1623. hat ein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Medicus</hi></hi> zu Gra&#x0364;tz/ J. W. die&#x017F;es<lb/>
Tra&#x0364;ncklein geordnet: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x211E; Mannæ, Ca&#x017F;&#x017F;iæ,</hi></hi> iedes<lb/>
1. Lot/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mell. Ro&#x017F;at. &#x017F;olut.</hi></hi> 4. Lot/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cremor. Tartari<lb/>
1. qu. cum decocto Cordiali q. &#x017F;. f. potio.</hi></hi> Zum Sei-<lb/>
ten-Ge&#x017F;chwer/ nim die Bro&#x017F;am von einem wolge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;uerten Rockenbrot/ &#x017F;toß &#x017F;ie wol mit fri&#x017F;chem<lb/>
Butter/ Eybi&#x017F;ch&#x017F;alb/ und Loro&#x0364;l/ iedes gleichvil/<lb/>
als vil man bedarff/ zu einem Pfla&#x017F;ter/ davon<lb/>
&#x017F;treich auf 2. Tu&#x0364;cher/ und leg es vornen/ und hin-<lb/>
den/ gegen dem Ge&#x017F;chwer. Zum Tranck nimm un-<lb/>
ge&#x017F;cheelte Ger&#x017F;ten 4. 6. oder 8. Lot/ wa&#x0364;&#x017F;che &#x017F;ie wol/<lb/>
thues in 2. Maß Waßers/ nim&#x0303; darzue gueten Ca-<lb/>
narizucker 8. Lot/ &#x017F;ieds &#x017F;ittiglich bey einem Feuer/<lb/>
ohne Rauch/ biß die Ger&#x017F;ten aufreißet/ laß kalt<lb/>
werden/ &#x017F;eihe es du&#xA75B;ch/ un&#x0303; trinck nach Lu&#x017F;t/ zur &#x017F;peiß.<lb/>
J&#x017F;t das Stechen im Leib vom Geblu&#x0364;t/ nim&#x0303; ein Haar<lb/>
Lein&#x017F;aat&#x017F;aam/ &#x017F;toß in/ &#x017F;amt einer Feigen/ klein/ nim&#x0303;<lb/>
darzue ein wenig Honig/ und &#x017F;ieds in einer Milch;<lb/>
&#x017F;treichs hernach auf ein blau Papir/ oder auf ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Tuch/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[318/0342] Die 62. Frag/ des 3. Hundert. Koͤlkrautblat/ legs auf einen heißen Ziegelſtein/ befeuchte es mit ungeſaltzenem Butter/ oder Huͤ- nerſchmaltz/ daß es wol weich werde/ ſtreue klein- geſtoßenen Kuͤmmel darauff/ und legs alſo warm auf die Seiten. Die Eybiſch Salb iſt auch guet. Schlehenbluͤewaßer/ zuvor/ uͤber Nacht/ in gue- tem Wein erbeizt/ in balneo Mariæ gebrant/ und getruncken/ iſt bewehrt: wie auch das Waßer/ da- rinn die Oberſten Gipfel von den Neßeln geſotten worden: item S. Johannskraut-Saltz. An. 1623. hat ein Medicus zu Graͤtz/ J. W. dieſes Traͤncklein geordnet: ℞ Mannæ, Caſſiæ, iedes 1. Lot/ Mell. Roſat. ſolut. 4. Lot/ Cremor. Tartari 1. qu. cum decocto Cordiali q. ſ. f. potio. Zum Sei- ten-Geſchwer/ nim die Broſam von einem wolge- ſaͤuerten Rockenbrot/ ſtoß ſie wol mit friſchem Butter/ Eybiſchſalb/ und Loroͤl/ iedes gleichvil/ als vil man bedarff/ zu einem Pflaſter/ davon ſtreich auf 2. Tuͤcher/ und leg es vornen/ und hin- den/ gegen dem Geſchwer. Zum Tranck nimm un- geſcheelte Gerſten 4. 6. oder 8. Lot/ waͤſche ſie wol/ thues in 2. Maß Waßers/ nim̃ darzue gueten Ca- narizucker 8. Lot/ ſieds ſittiglich bey einem Feuer/ ohne Rauch/ biß die Gerſten aufreißet/ laß kalt werden/ ſeihe es duꝛch/ uñ trinck nach Luſt/ zur ſpeiß. Jſt das Stechen im Leib vom Gebluͤt/ nim̃ ein Haar Leinſaatſaam/ ſtoß in/ ſamt einer Feigen/ klein/ nim̃ darzue ein wenig Honig/ und ſieds in einer Milch; ſtreichs hernach auf ein blau Papir/ oder auf ein Tuch/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/342
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/342>, abgerufen am 24.11.2024.