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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 56. Frag/ des 3. Hundert.
item den Safft von Pfersichkern; item Fenchel:
und frisch Corianderkraut-Safft; item geläutert
Mäußöhrleinsafft/ mit ein Weineßig vermischt/
und warm eingetrauft. Oder gieß in das eine
Ohr/ darinn Würm seyn/ Oel/ und/ in das an-
der/ Brantenwein/ so sollen sie alle herauß krie-
chen. Sihe die 98. Frag/ im 4. Hundert.

Ohrenbluet/ so heraus lauft/ stillet Schaften-
heu also frisch/ und grün gestoßen/ den Safft
ausgeprest/ und in die Ohren getrauft. Gerunnen
Bluet vertreibt Pfefferkümmel zu Pulver gestos-
sen/ und mit Baumöl vermischt.

Die Taubheit ist eine Benemmung/ oder
Verhinderung des Gehörs; und ist fast unheil-
samlich. Gleichwol so legt man ein laulecht Brot
auff/ so die Materi verzehret/ und die Gefäß stär-
cket. Jch hab von einem alten Gelehrten Mann
gehört/ daß Er etlichen/ denen das Gehör vergan-
gen mit dem heißen Rockenbrot/ davon hie oben
gemeldet worden/ wider zu recht geholffen habe.
Jn Oesterreich sagte mir eine Frau/ wer ein heis-
ses Brot nicht leiden könne/ pflege solches/ entzwey
geschnitner/ zwischen 2. Schüßel zu legen/ so gebe
es etliche tröpflein/ die sich anhengen/ und die thue
man alsdann in die Ohren. Theils brauchen die
pilulas Communes aus der Apothecken/ welche/
wie mich ein Doctor der Artzney berichtet hat/ ei-
nem Kaufmann so wol bekommen/ daß Er wider
hat die Glocken leuten hören mögen. Theils thun

S.

Die 56. Frag/ des 3. Hundert.
item den Safft von Pferſichkern; item Fenchel:
und friſch Corianderkraut-Safft; item gelaͤutert
Maͤußoͤhrleinſafft/ mit ein Weineßig vermiſcht/
und warm eingetrauft. Oder gieß in das eine
Ohr/ darinn Wuͤrm ſeyn/ Oel/ und/ in das an-
der/ Brantenwein/ ſo ſollen ſie alle herauß krie-
chen. Sihe die 98. Frag/ im 4. Hundert.

Ohrenbluet/ ſo heraus lauft/ ſtillet Schaften-
heu alſo friſch/ und gruͤn geſtoßen/ den Safft
ausgepreſt/ und in die Ohren getrauft. Gerunnen
Bluet vertreibt Pfefferkuͤmmel zu Pulver geſtoſ-
ſen/ und mit Baumoͤl vermiſcht.

Die Taubheit iſt eine Benemmung/ oder
Verhinderung des Gehoͤrs; und iſt faſt unheil-
ſamlich. Gleichwol ſo legt man ein laulecht Brot
auff/ ſo die Materi verzehret/ und die Gefaͤß ſtaͤr-
cket. Jch hab von einem alten Gelehrten Mann
gehoͤrt/ daß Er etlichen/ denen das Gehoͤr vergan-
gen mit dem heißen Rockenbrot/ davon hie oben
gemeldet worden/ wider zu recht geholffen habe.
Jn Oeſterreich ſagte mir eine Frau/ wer ein heiſ-
ſes Brot nicht leiden koͤnne/ pflege ſolches/ entzwey
geſchnitner/ zwiſchen 2. Schuͤßel zu legen/ ſo gebe
es etliche troͤpflein/ die ſich anhengen/ und die thue
man alsdann in die Ohren. Theils brauchen die
pilulas Communes aus der Apothecken/ welche/
wie mich ein Doctor der Artzney berichtet hat/ ei-
nem Kaufmann ſo wol bekommen/ daß Er wider
hat die Glocken leuten hoͤren moͤgen. Theils thun

S.
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[266/0290] Die 56. Frag/ des 3. Hundert. item den Safft von Pferſichkern; item Fenchel: und friſch Corianderkraut-Safft; item gelaͤutert Maͤußoͤhrleinſafft/ mit ein Weineßig vermiſcht/ und warm eingetrauft. Oder gieß in das eine Ohr/ darinn Wuͤrm ſeyn/ Oel/ und/ in das an- der/ Brantenwein/ ſo ſollen ſie alle herauß krie- chen. Sihe die 98. Frag/ im 4. Hundert. Ohrenbluet/ ſo heraus lauft/ ſtillet Schaften- heu alſo friſch/ und gruͤn geſtoßen/ den Safft ausgepreſt/ und in die Ohren getrauft. Gerunnen Bluet vertreibt Pfefferkuͤmmel zu Pulver geſtoſ- ſen/ und mit Baumoͤl vermiſcht. Die Taubheit iſt eine Benemmung/ oder Verhinderung des Gehoͤrs; und iſt faſt unheil- ſamlich. Gleichwol ſo legt man ein laulecht Brot auff/ ſo die Materi verzehret/ und die Gefaͤß ſtaͤr- cket. Jch hab von einem alten Gelehrten Mann gehoͤrt/ daß Er etlichen/ denen das Gehoͤr vergan- gen mit dem heißen Rockenbrot/ davon hie oben gemeldet worden/ wider zu recht geholffen habe. Jn Oeſterreich ſagte mir eine Frau/ wer ein heiſ- ſes Brot nicht leiden koͤnne/ pflege ſolches/ entzwey geſchnitner/ zwiſchen 2. Schuͤßel zu legen/ ſo gebe es etliche troͤpflein/ die ſich anhengen/ und die thue man alsdann in die Ohren. Theils brauchen die pilulas Communes aus der Apothecken/ welche/ wie mich ein Doctor der Artzney berichtet hat/ ei- nem Kaufmann ſo wol bekommen/ daß Er wider hat die Glocken leuten hoͤren moͤgen. Theils thun S.

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/290>, abgerufen am 09.11.2024.