Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die 56. Frag/ des 3. Hundert.
etlich mal in Wein sieden laßen solle. Oder/ nimm
davon den halben theil/ und siede den mit Wein/
in einem kleinen wolvermachten Häfelein/ und laß
hernach den Dampf/ durch ein Trächter/ der sich
gleich aufs Häfelein schickt/ ins Ohr gehen/ und
das alle Morgen frühe Nüchtern. Kan auch all-
wegen ein Löffel vol Weins wider darzue gegossen
werden. Man mag deßgleichen davon auf einen
heißen Ziegelstein gießen/ und gleicher weise/ durch
den Trächter/ den Dampf empfahen. Sonsten
stillet den Ohrenschmertzen Wermutöl warm in
die Ohren gelaßen; Also auch Dillenöl/ welches
man auch mit ungewaschner Woll eußerlich auf-
legen kan. ol. Nymph. Hyosciam. Vnguent.
Anod.
iedes vj. qu. Opii, Croci, iedes ein halben
scrupel/ M. Sign. Schlafsälblein/ die Schläff
damit zu schmiren. Jst einem Mir bekanten O-
bristen wol bekommen. Nimm Rockenbrot/ wie es
aus dem Ofen komt/ schneid daßelbe entzwey/ und
halt es so warm für die Ohren/ als warm du es
erleyden kanst.

Ohren Geschwer/ und Eyter/ heilet Wermut
in Waßer/ und Eßig/ gesotten/ und den Dampf
durch ein Trächter in die Ohren empfangen. A-
nissamen zu reinen Pulver gestoßen/ mit Rosen-
öl vermischt/ und darnach in die Ohren getrauft.
Das Geschwer zeittiget Chamillen-Oel/ in einer
Meerzwibel gebraten/ und warm in die Ohren ge-
trauft. Geschwer hinder den Ohren/ Ohrenmü-

tzel/
R iiij

Die 56. Frag/ des 3. Hundert.
etlich mal in Wein ſieden laßen ſolle. Oder/ nimm
davon den halben theil/ und ſiede den mit Wein/
in einem kleinen wolvermachten Haͤfelein/ und laß
hernach den Dampf/ durch ein Traͤchter/ der ſich
gleich aufs Haͤfelein ſchickt/ ins Ohr gehen/ und
das alle Morgen fruͤhe Nuͤchtern. Kan auch all-
wegen ein Loͤffel vol Weins wider darzue gegoſſen
werden. Man mag deßgleichen davon auf einen
heißen Ziegelſtein gießen/ und gleicher weiſe/ durch
den Traͤchter/ den Dampf empfahen. Sonſten
ſtillet den Ohrenſchmertzen Wermutoͤl warm in
die Ohren gelaßen; Alſo auch Dillenoͤl/ welches
man auch mit ungewaſchner Woll eußerlich auf-
legen kan. ℞ ol. Nymph. Hyoſciam. Vnguent.
Anod.
iedes vj. qu. Opii, Croci, iedes ein halben
ſcrupel/ M. Sign. Schlafſaͤlblein/ die Schlaͤff
damit zu ſchmiren. Jſt einem Mir bekanten O-
briſten wol bekommen. Nimm Rockenbrot/ wie es
aus dem Ofen komt/ ſchneid daßelbe entzwey/ und
halt es ſo warm fuͤr die Ohren/ als warm du es
erleyden kanſt.

Ohren Geſchwer/ und Eyter/ heilet Wermut
in Waßer/ und Eßig/ geſotten/ und den Dampf
durch ein Traͤchter in die Ohren empfangen. A-
nisſamen zu reinen Pulver geſtoßen/ mit Roſen-
oͤl vermiſcht/ und darnach in die Ohren getrauft.
Das Geſchwer zeittiget Chamillen-Oel/ in einer
Meerzwibel gebraten/ und warm in die Ohren ge-
trauft. Geſchwer hinder den Ohren/ Ohrenmuͤ-

tzel/
R iiij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0287" n="263"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die 56. Frag/ des 3. Hundert.</hi></fw><lb/>
etlich mal in Wein &#x017F;ieden laßen &#x017F;olle. Oder/ nimm<lb/>
davon den halben theil/ und &#x017F;iede den mit Wein/<lb/>
in einem kleinen wolvermachten Ha&#x0364;felein/ und laß<lb/>
hernach den Dampf/ durch ein Tra&#x0364;chter/ der &#x017F;ich<lb/>
gleich aufs Ha&#x0364;felein &#x017F;chickt/ ins Ohr gehen/ und<lb/>
das alle Morgen fru&#x0364;he Nu&#x0364;chtern. Kan auch all-<lb/>
wegen ein Lo&#x0364;ffel vol Weins wider darzue gego&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden. Man mag deßgleichen davon auf einen<lb/>
heißen Ziegel&#x017F;tein gießen/ und gleicher wei&#x017F;e/ durch<lb/>
den Tra&#x0364;chter/ den Dampf empfahen. Son&#x017F;ten<lb/>
&#x017F;tillet den Ohren&#x017F;chmertzen Wermuto&#x0364;l warm in<lb/>
die Ohren gelaßen; Al&#x017F;o auch Dilleno&#x0364;l/ welches<lb/>
man auch mit ungewa&#x017F;chner Woll eußerlich auf-<lb/>
legen kan. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x211E; ol. Nymph. Hyo&#x017F;ciam. Vnguent.<lb/>
Anod.</hi></hi> iedes <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vj. qu. Opii, Croci,</hi></hi> iedes ein halben<lb/>
&#x017F;crupel/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">M. Sign.</hi></hi> Schlaf&#x017F;a&#x0364;lblein/ die Schla&#x0364;ff<lb/>
damit zu &#x017F;chmiren. J&#x017F;t einem Mir bekanten O-<lb/>
bri&#x017F;ten wol bekommen. Nimm Rockenbrot/ wie es<lb/>
aus dem Ofen komt/ &#x017F;chneid daßelbe entzwey/ und<lb/>
halt es &#x017F;o warm fu&#x0364;r die Ohren/ als warm du es<lb/>
erleyden kan&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Ohren Ge&#x017F;chwer/ und Eyter/ heilet Wermut<lb/>
in Waßer/ und Eßig/ ge&#x017F;otten/ und den Dampf<lb/>
durch ein Tra&#x0364;chter in die Ohren empfangen. A-<lb/>
nis&#x017F;amen zu reinen Pulver ge&#x017F;toßen/ mit Ro&#x017F;en-<lb/>
o&#x0364;l vermi&#x017F;cht/ und darnach in die Ohren getrauft.<lb/>
Das Ge&#x017F;chwer zeittiget Chamillen-Oel/ in einer<lb/>
Meerzwibel gebraten/ und warm in die Ohren ge-<lb/>
trauft. Ge&#x017F;chwer hinder den Ohren/ Ohrenmu&#x0364;-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">R iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">tzel/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0287] Die 56. Frag/ des 3. Hundert. etlich mal in Wein ſieden laßen ſolle. Oder/ nimm davon den halben theil/ und ſiede den mit Wein/ in einem kleinen wolvermachten Haͤfelein/ und laß hernach den Dampf/ durch ein Traͤchter/ der ſich gleich aufs Haͤfelein ſchickt/ ins Ohr gehen/ und das alle Morgen fruͤhe Nuͤchtern. Kan auch all- wegen ein Loͤffel vol Weins wider darzue gegoſſen werden. Man mag deßgleichen davon auf einen heißen Ziegelſtein gießen/ und gleicher weiſe/ durch den Traͤchter/ den Dampf empfahen. Sonſten ſtillet den Ohrenſchmertzen Wermutoͤl warm in die Ohren gelaßen; Alſo auch Dillenoͤl/ welches man auch mit ungewaſchner Woll eußerlich auf- legen kan. ℞ ol. Nymph. Hyoſciam. Vnguent. Anod. iedes vj. qu. Opii, Croci, iedes ein halben ſcrupel/ M. Sign. Schlafſaͤlblein/ die Schlaͤff damit zu ſchmiren. Jſt einem Mir bekanten O- briſten wol bekommen. Nimm Rockenbrot/ wie es aus dem Ofen komt/ ſchneid daßelbe entzwey/ und halt es ſo warm fuͤr die Ohren/ als warm du es erleyden kanſt. Ohren Geſchwer/ und Eyter/ heilet Wermut in Waßer/ und Eßig/ geſotten/ und den Dampf durch ein Traͤchter in die Ohren empfangen. A- nisſamen zu reinen Pulver geſtoßen/ mit Roſen- oͤl vermiſcht/ und darnach in die Ohren getrauft. Das Geſchwer zeittiget Chamillen-Oel/ in einer Meerzwibel gebraten/ und warm in die Ohren ge- trauft. Geſchwer hinder den Ohren/ Ohrenmuͤ- tzel/ R iiij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/287
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/287>, abgerufen am 09.11.2024.