Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 29. Frag. Were es nicht gut/ wann man das Vergeltungs-Recht wider einführte? HJevon lesen wir im 2. Buch Und solches Vergeltungs-Recht/ oder Ius, kom-
Die 29. Frag. Were es nicht gut/ wann man das Vergeltungs-Recht wider einfuͤhrte? HJevon leſen wir im 2. Buch Und ſolches Vergeltungs-Recht/ oder Ius, kom-
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Die 29. Frag.
Were es nicht gut/ wann man das
Vergeltungs-Recht wider
einfuͤhrte?
HJevon leſen wir im 2. Buch
Moſis/ Cap. 21. v. 23. ſeqq. und im 3.
Buch/ Cap. 24. v. 19. ſeq. Daß wer
ſeinen Naͤchſten verletzt/ daß man demſelben thun
ſol/ wie Er gethan hat/ Schade/ umb Schade/
Seel umb Seele/ Auge um Auge/ Zan umb Zan/
Hand um Hand/ Fuß um Fuß/ Brand um
Brand/ Wunde um Wunde/ Beule um Beule.
Diſes aber hat der Verletzte nicht von ſich ſelbſt
thun doͤrffen/ ſondern es gebuͤrte dem Richter;
der auch hierinn nichts nachlaßen darfte/ ſondern
bey dem Geſatz verbleiben mueſte/ es were dann/
daß der Beleydigte vor den Thaͤter batte/ oder
Gelt vor den zugefuͤgten Schaden annehmen wol-
te/ welches aber auch die Richter zu benennen hal-
ten; wie D. VVolfg. Frantzius diſp. 10. ex Deute-
ron. th. 91. aus Ioſepho, und Lyra, ſchreibet.
Und ſolches Vergeltungs-Recht/ oder Ius,
oder pœnam talionis, hat GOtt der HErr ſelber/
in ſeinen Gerichten/ wider die Suͤnde/ gantz emſig
beobachtet. Der Cain hat ſeinen Brueder umge-
bracht/ der vom Lamech wider umgebracht wor-
den: Der Joſeph iſt fuͤr einen Knecht/ von ſeinen
Bruͤedern/ verkauſt worden; daher ihre Nach-
kom-
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