Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.Die 28. Frag/ des 3. Hundert. schen Chronick part. 1. c. 22. fol. 75. und part. 2. c.16. Daß der erwöhlte Bischoff zu Padelborn Willebrand/ und Graff Moritz der Dritte von Oldenburg/ kurtz vor ihrem Ende/ ihre Hände ausgestreckt/ und frey offentlich gesagt/ das seyn die Hände/ die von Niemand Geschencke empfan- gen/ oder auch Niemands wißentlich unrecht ge- than haben. Man lese/ wie mit bösem Gewißen Geschenck genommen werden/ wegen Beförderung zu Aemtern/ in Geistlich: und Weltlichen Stan- de; item/ wegen der Urtheil/ und des Rechtspre- chens: wegen Advocatur/ und Intercession; we- gen nachlaßung gebürender Straff; wegen Be- förderung auch in guten Sachen/ so man ohne das/ Obrigkeits Amt halber zu thun schuldig; wegen geringer Bemüehung &c, den D. Andr. Keslerum, in seinem Tractat von den Gewißens- Fällen/ cap. 54. da Er von allerley erlaubten/ und unerlaubten Geschencken/ so die Menschen einan- der zu geben pflegen/ handelt. Unter welchen auch/ und zwar zu geben erlaubt seyn 1. Gaben/ so nach gewonheit eines ieden Orts in gewißen Fällen der Obrigkeit gegeben werden. 2. Gaben der Danck- barkeit/ wann die Obrigkeit sich ihrer Undertha- nen Sach treulich angenommen/ und vil Mühe/ und Arbeit ihretwegen gehabt. Und 3. Geschen- cke/ durch welche ein Underthan seine schuldige Lieb/ und Treu seiner Obrigkeit zu erkennen gibt. Die J iij
Die 28. Frag/ des 3. Hundert. ſchen Chronick part. 1. c. 22. fol. 75. und part. 2. c.16. Daß der erwoͤhlte Biſchoff zu Padelborn Willebrand/ und Graff Moritz der Dritte von Oldenburg/ kurtz vor ihrem Ende/ ihre Haͤnde ausgeſtreckt/ und frey offentlich geſagt/ das ſeyn die Haͤnde/ die von Niemand Geſchencke empfan- gen/ oder auch Niemands wißentlich unrecht ge- than haben. Man leſe/ wie mit boͤſem Gewißen Geſchenck genommen werden/ wegen Befoͤꝛderung zu Aemtern/ in Geiſtlich: und Weltlichen Stan- de; item/ wegen der Urtheil/ und des Rechtſpre- chens: wegen Advocatur/ und Interceſſion; we- gen nachlaßung gebuͤrender Straff; wegen Be- foͤrderung auch in guten Sachen/ ſo man ohne das/ Obrigkeits Amt halber zu thun ſchuldig; wegen geringer Bemuͤehung &c, den D. Andr. Keslerum, in ſeinem Tractat von den Gewißens- Faͤllen/ cap. 54. da Er von allerley erlaubten/ und unerlaubten Geſchencken/ ſo die Menſchen einan- der zu geben pflegen/ handelt. Unter welchen auch/ und zwar zu geben erlaubt ſeyn 1. Gaben/ ſo nach gewonheit eines ieden Orts in gewißen Faͤllen der Obrigkeit gegeben werden. 2. Gaben der Danck- barkeit/ wann die Obrigkeit ſich ihrer Undertha- nen Sach treulich angenommen/ und vil Muͤhe/ und Arbeit ihretwegen gehabt. Und 3. Geſchen- cke/ durch welche ein Underthan ſeine ſchuldige Lieb/ und Treu ſeiner Obrigkeit zu erkennen gibt. Die J iij
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Die 28. Frag/ des 3. Hundert.
ſchen Chronick part. 1. c. 22. fol. 75. und part. 2. c.
16. Daß der erwoͤhlte Biſchoff zu Padelborn
Willebrand/ und Graff Moritz der Dritte von
Oldenburg/ kurtz vor ihrem Ende/ ihre Haͤnde
ausgeſtreckt/ und frey offentlich geſagt/ das ſeyn
die Haͤnde/ die von Niemand Geſchencke empfan-
gen/ oder auch Niemands wißentlich unrecht ge-
than haben. Man leſe/ wie mit boͤſem Gewißen
Geſchenck genommen werden/ wegen Befoͤꝛderung
zu Aemtern/ in Geiſtlich: und Weltlichen Stan-
de; item/ wegen der Urtheil/ und des Rechtſpre-
chens: wegen Advocatur/ und Interceſſion; we-
gen nachlaßung gebuͤrender Straff; wegen Be-
foͤrderung auch in guten Sachen/ ſo man ohne
das/ Obrigkeits Amt halber zu thun ſchuldig;
wegen geringer Bemuͤehung &c, den D. Andr.
Keslerum, in ſeinem Tractat von den Gewißens-
Faͤllen/ cap. 54. da Er von allerley erlaubten/ und
unerlaubten Geſchencken/ ſo die Menſchen einan-
der zu geben pflegen/ handelt. Unter welchen auch/
und zwar zu geben erlaubt ſeyn 1. Gaben/ ſo nach
gewonheit eines ieden Orts in gewißen Faͤllen der
Obrigkeit gegeben werden. 2. Gaben der Danck-
barkeit/ wann die Obrigkeit ſich ihrer Undertha-
nen Sach treulich angenommen/ und vil Muͤhe/
und Arbeit ihretwegen gehabt. Und 3. Geſchen-
cke/ durch welche ein Underthan ſeine ſchuldige
Lieb/ und Treu ſeiner Obrigkeit zu
erkennen gibt.
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Zitationshilfe: | Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/157>, abgerufen am 22.07.2024. |