Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite

Die XLII. Frag.
und desselben Schutzes; die Dienstbarkeit abzu-
treiben/ die Freyheit zu erhalten/ die Verheerung
der Länder abzuwenden/ die Anzündungen der
Städte/ und das blutvergiessen der Menschen/
zu verhüten/ und ein Ende an dem Krieg zu ma-
chen/ (mit Einwilligung der Hohen Obrigkeit/
oder der Feld-Herren) geschehen; wann namlich/
aus zweyen bösen Dingen/ das wenigere zu erweh-
len ist: sonsten aber durchaus nicht. Sihe D. Iac.
Martini, cent. 5. qu. Philosoph. disp. 8. qu. 8. Tho-
mas Sagittarius exerc. Eth. exot.
15. gehet/ am 373.
Blat/ kurtz hindurch/ und sagt: Es werde ein
Duell/ oder Zwey-Kampff/ entweder wider den
Feind/ oder seinen Mit-Burger/ vorgenommen.
Geschehe es wider den Feind/ wer wolte läugnen/
wann man allen Widerstand thun darff/ daß
man auch einem nicht widerstehen dörffte? Da-
her/ vor Jahren/ unter den Obristen/ nichts ge-
meiners/ als dieses/ gewesen; wie aus den Bey-
spielen des Pallantis und Turni, AEneae und Lau-
si, AEneae
und Mezentii, AEneae und Turni,
beym Virgilio 10. und 12. AEn. und viel ande-
rer mehr/ zu ersehen. Wann aber der Kampff sei-
nen Mitburger anbetrifft/ so war solcher vor Zei-
ten/ bey den Römern/ erlaubt/ und wurde ein
Sach zu erweisen/ oder aber ein vorgeworffenes
Laster abzuleinen/ gebraucht; wie davon c. 2. de
purgat. vulg. c. 1. de pac. ten. & c. 1. de ter. pu. in
duell.
zu lesen. Aber/ heutigs Tags/ ist solches/

und
K v

Die XLII. Frag.
und deſſelben Schutzes; die Dienſtbarkeit abzu-
treiben/ die Freyheit zu erhalten/ die Verheerung
der Laͤnder abzuwenden/ die Anzuͤndungen der
Staͤdte/ und das blutvergieſſen der Menſchen/
zu verhuͤten/ und ein Ende an dem Krieg zu ma-
chen/ (mit Einwilligung der Hohen Obrigkeit/
oder der Feld-Herren) geſchehen; wann namlich/
aus zweyen boͤſen Dingen/ das wenigere zu erweh-
len iſt: ſonſten aber durchaus nicht. Sihe D. Iac.
Martini, cent. 5. qu. Philoſoph. diſp. 8. qu. 8. Tho-
mas Sagittarius exerc. Eth. exot.
15. gehet/ am 373.
Blat/ kurtz hindurch/ und ſagt: Es werde ein
Duell/ oder Zwey-Kampff/ entweder wider den
Feind/ oder ſeinen Mit-Burger/ vorgenommen.
Geſchehe es wider den Feind/ wer wolte laͤugnen/
wann man allen Widerſtand thun darff/ daß
man auch einem nicht widerſtehen doͤrffte? Da-
her/ vor Jahren/ unter den Obriſten/ nichts ge-
meiners/ als dieſes/ geweſen; wie aus den Bey-
ſpielen des Pallantis und Turni, Æneæ und Lau-
ſi, Æneæ
und Mezentii, Æneæ und Turni,
beym Virgilio 10. und 12. Æn. und viel ande-
rer mehr/ zu erſehen. Wann aber der Kampff ſei-
nen Mitburger anbetrifft/ ſo war ſolcher vor Zei-
ten/ bey den Roͤmern/ erlaubt/ und wurde ein
Sach zu erweiſen/ oder aber ein vorgeworffenes
Laſter abzuleinen/ gebraucht; wie davon c. 2. de
purgat. vulg. c. 1. de pac. ten. & c. 1. de ter. pu. in
duell.
zu leſen. Aber/ heutigs Tags/ iſt ſolches/

und
K v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0181" n="153"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XLII.</hi></hi> Frag.</hi></fw><lb/>
und de&#x017F;&#x017F;elben Schutzes; die Dien&#x017F;tbarkeit abzu-<lb/>
treiben/ die Freyheit zu erhalten/ die Verheerung<lb/>
der La&#x0364;nder abzuwenden/ die Anzu&#x0364;ndungen der<lb/>
Sta&#x0364;dte/ und das blutvergie&#x017F;&#x017F;en der Men&#x017F;chen/<lb/>
zu verhu&#x0364;ten/ und ein Ende an dem Krieg zu ma-<lb/>
chen/ (mit Einwilligung der Hohen Obrigkeit/<lb/>
oder der Feld-Herren) ge&#x017F;chehen; wann namlich/<lb/>
aus zweyen bo&#x0364;&#x017F;en Dingen/ das wenigere zu erweh-<lb/>
len i&#x017F;t: &#x017F;on&#x017F;ten aber durchaus nicht. Sihe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Iac.<lb/>
Martini, cent. 5. qu. Philo&#x017F;oph. di&#x017F;p. 8. qu. 8. Tho-<lb/>
mas Sagittarius exerc. Eth. exot.</hi></hi> 15. gehet/ am 373.<lb/>
Blat/ kurtz hindurch/ und &#x017F;agt: Es werde ein<lb/>
Duell/ oder Zwey-Kampff/ entweder wider den<lb/>
Feind/ oder &#x017F;einen Mit-Burger/ vorgenommen.<lb/>
Ge&#x017F;chehe es wider den Feind/ wer wolte la&#x0364;ugnen/<lb/>
wann man allen Wider&#x017F;tand thun darff/ daß<lb/>
man auch einem nicht wider&#x017F;tehen do&#x0364;rffte? Da-<lb/>
her/ vor Jahren/ unter den Obri&#x017F;ten/ nichts ge-<lb/>
meiners/ als die&#x017F;es/ gewe&#x017F;en; wie aus den Bey-<lb/>
&#x017F;pielen des <hi rendition="#aq">P<hi rendition="#i">allantis</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Turni, Æneæ</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lau-<lb/>
&#x017F;i, Æneæ</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mezentii, Æneæ</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Turni,</hi></hi><lb/>
beym <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Virgilio</hi></hi> 10. und 12. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Æn.</hi></hi> und viel ande-<lb/>
rer mehr/ zu er&#x017F;ehen. Wann aber der Kampff &#x017F;ei-<lb/>
nen Mitburger anbetrifft/ &#x017F;o war &#x017F;olcher vor Zei-<lb/>
ten/ bey den Ro&#x0364;mern/ erlaubt/ und wurde ein<lb/>
Sach zu erwei&#x017F;en/ oder aber ein vorgeworffenes<lb/>
La&#x017F;ter abzuleinen/ gebraucht; wie davon <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">c. 2. de<lb/>
purgat. vulg. c. 1. de pac. ten. &amp; c. 1. de ter. pu. in<lb/>
duell.</hi></hi> zu le&#x017F;en. Aber/ heutigs Tags/ i&#x017F;t &#x017F;olches/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K v</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0181] Die XLII. Frag. und deſſelben Schutzes; die Dienſtbarkeit abzu- treiben/ die Freyheit zu erhalten/ die Verheerung der Laͤnder abzuwenden/ die Anzuͤndungen der Staͤdte/ und das blutvergieſſen der Menſchen/ zu verhuͤten/ und ein Ende an dem Krieg zu ma- chen/ (mit Einwilligung der Hohen Obrigkeit/ oder der Feld-Herren) geſchehen; wann namlich/ aus zweyen boͤſen Dingen/ das wenigere zu erweh- len iſt: ſonſten aber durchaus nicht. Sihe D. Iac. Martini, cent. 5. qu. Philoſoph. diſp. 8. qu. 8. Tho- mas Sagittarius exerc. Eth. exot. 15. gehet/ am 373. Blat/ kurtz hindurch/ und ſagt: Es werde ein Duell/ oder Zwey-Kampff/ entweder wider den Feind/ oder ſeinen Mit-Burger/ vorgenommen. Geſchehe es wider den Feind/ wer wolte laͤugnen/ wann man allen Widerſtand thun darff/ daß man auch einem nicht widerſtehen doͤrffte? Da- her/ vor Jahren/ unter den Obriſten/ nichts ge- meiners/ als dieſes/ geweſen; wie aus den Bey- ſpielen des Pallantis und Turni, Æneæ und Lau- ſi, Æneæ und Mezentii, Æneæ und Turni, beym Virgilio 10. und 12. Æn. und viel ande- rer mehr/ zu erſehen. Wann aber der Kampff ſei- nen Mitburger anbetrifft/ ſo war ſolcher vor Zei- ten/ bey den Roͤmern/ erlaubt/ und wurde ein Sach zu erweiſen/ oder aber ein vorgeworffenes Laſter abzuleinen/ gebraucht; wie davon c. 2. de purgat. vulg. c. 1. de pac. ten. & c. 1. de ter. pu. in duell. zu leſen. Aber/ heutigs Tags/ iſt ſolches/ und K v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/181
Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria02_1659/181>, abgerufen am 18.12.2024.