Zeiller, Martin: Centuria II. Variarvm Quæstionum. Bd. 2. Ulm, 1659.Die XXXVII. Frag. die Wälder müd machet/ wie König Mithridatessolle gethan haben/ und Dio Cassius lib. 69. p. 795. schreibet/ daß Käiser Hadrianus gejagt/ so offt es die Gelegenheit geben. 2. wann man auff das Ja- gen zu viel Unkosien wendet/ als wie der Actaeon, von deme die Fabel entstanden/ daß er von seinen eigenen Hunden seye gefressen worden. 3. wann ei- ner mit dem Jagen den Benachtbarten/ und sei- nen eignen Unterthanen/ an ihren Gütern/ gros- sen Schaden zufüget. Welches alles dann unver- antworlich; der rechte Gebrauch aber/ nach Gött- lichem/ Natürlichen/ der Völcker/ und Käiserli- chem Recht/ zulässig/ l. unica, C. de venatio. Fera. lib. 11. Sihe auch das 1. Buch der Chronic/ C. 12. v. 22. Das hohe Lied Salom. C. 2. v. 15. und das 1. Buch der König/ Cap. 4. v. 23. Es könten allhie unterschiedliche andere Fra- ob
Die XXXVII. Frag. die Waͤlder muͤd machet/ wie Koͤnig Mithridatesſolle gethan haben/ und Dio Caſſius lib. 69. p. 795. ſchreibet/ daß Kaͤiſer Hadrianus gejagt/ ſo offt es die Gelegenheit geben. 2. wann man auff das Ja- gen zu viel Unkoſien wendet/ als wie der Actæon, von deme die Fabel entſtanden/ daß er von ſeinen eigenen Hunden ſeye gefreſſen worden. 3. wann ei- ner mit dem Jagen den Benachtbarten/ und ſei- nen eignen Unterthanen/ an ihren Guͤtern/ groſ- ſen Schaden zufuͤget. Welches alles dann unver- antworlich; der rechte Gebrauch aber/ nach Goͤtt- lichem/ Natuͤrlichen/ der Voͤlcker/ und Kaͤiſerli- chem Recht/ zulaͤſſig/ l. unica, C. de venatio. Fera. lib. 11. Sihe auch das 1. Buch der Chronic/ C. 12. v. 22. Das hohe Lied Salom. C. 2. v. 15. und das 1. Buch der Koͤnig/ Cap. 4. v. 23. Es koͤnten allhie unterſchiedliche andere Fra- ob
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Die XXXVII. Frag.
die Waͤlder muͤd machet/ wie Koͤnig Mithridates
ſolle gethan haben/ und Dio Caſſius lib. 69. p. 795.
ſchreibet/ daß Kaͤiſer Hadrianus gejagt/ ſo offt es
die Gelegenheit geben. 2. wann man auff das Ja-
gen zu viel Unkoſien wendet/ als wie der Actæon,
von deme die Fabel entſtanden/ daß er von ſeinen
eigenen Hunden ſeye gefreſſen worden. 3. wann ei-
ner mit dem Jagen den Benachtbarten/ und ſei-
nen eignen Unterthanen/ an ihren Guͤtern/ groſ-
ſen Schaden zufuͤget. Welches alles dann unver-
antworlich; der rechte Gebrauch aber/ nach Goͤtt-
lichem/ Natuͤrlichen/ der Voͤlcker/ und Kaͤiſerli-
chem Recht/ zulaͤſſig/ l. unica, C. de venatio. Fera.
lib. 11. Sihe auch das 1. Buch der Chronic/ C.
12. v. 22. Das hohe Lied Salom. C. 2. v. 15. und
das 1. Buch der Koͤnig/ Cap. 4. v. 23.
Es koͤnten allhie unterſchiedliche andere Fra-
gen angehenckt werden. 1. Ob die Noht/ oder die
Kurtzweil/ die Menſchen das Jagen gelehret?
2. Ob die Fuͤrſten den Unterthanen das Jagen
verbieten koͤnnen? 3. Warum die Fuͤrſten/ und
andere Groſſe Herren/ die Jagens-Gerechtigkeit
an ſich gezogen? 4. Warum den Geiſtlichen das
Jagen/ aber nicht das Fiſchen/ verbotten? Wie-
wol/ heutigs Tags/ in gewiſſen Faͤllen/ ihnen ſol-
ches zugelaſſen wird? 5. Wann einem von Adel
ein jurisdiction ertheilt wird/ ob er auch zugleich
die Gerechtigkeit zu jagen bekomme? Und wann
er von dem Fuͤrſten ſolche an einem Ort erlangt/
ob
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