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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

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Das verlohrne Paradies.
Lange Prospekte voll Jammer, und Regionen voll
Kummer,

Länder voll Weh; und traurige Schatten, in welchen
die Ruhe,

Und der Friede nie wohnt; die nie die Hofnung be-
suchet,

Die sonst alles besucht; wo nichts als Qualen ohn'
Ende

Unaufhörlich quälen, und eine feurige Sündfluth,
Die mit immerbrennendem Schwefel, der niemals
verzehrt wird,

Sich
ist auf eben den Gedanken gerathen, wenn er in sei-
ner vortreflichen Geschichte der Eroberung von
Mexico von dem Orte redet, in welchem Motezu-
ma seine Götter zu fragen pflegte. Es war ein
weites, dunkles, unterirrdisches Gewölbe,
(sagt
er) welches einige traurige Kerzen nur eben so
viel erleuchteten, daß man die Finsterniß sehen
konte.
Auch Euripides drückt sich auf eben diese
poetische Art aus. Bac. 510.
-- os an skotion eisora knephas,
-- Daß er die Finsterniß sehn könte. Newton.

Das verlohrne Paradies.
Lange Proſpekte voll Jammer, und Regionen voll
Kummer,

Laͤnder voll Weh; und traurige Schatten, in welchen
die Ruhe,

Und der Friede nie wohnt; die nie die Hofnung be-
ſuchet,

Die ſonſt alles beſucht; wo nichts als Qualen ohn’
Ende

Unaufhoͤrlich quaͤlen, und eine feurige Suͤndfluth,
Die mit immerbrennendem Schwefel, der niemals
verzehrt wird,

Sich
iſt auf eben den Gedanken gerathen, wenn er in ſei-
ner vortreflichen Geſchichte der Eroberung von
Mexico von dem Orte redet, in welchem Motezu-
ma ſeine Goͤtter zu fragen pflegte. Es war ein
weites, dunkles, unterirrdiſches Gewoͤlbe,
(ſagt
er) welches einige traurige Kerzen nur eben ſo
viel erleuchteten, daß man die Finſterniß ſehen
konte.
Auch Euripides druͤckt ſich auf eben dieſe
poetiſche Art aus. Bac. 510.
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[18/0018] Das verlohrne Paradies. Lange Proſpekte voll Jammer, und Regionen voll Kummer, Laͤnder voll Weh; und traurige Schatten, in welchen die Ruhe, Und der Friede nie wohnt; die nie die Hofnung be- ſuchet, Die ſonſt alles beſucht; wo nichts als Qualen ohn’ Ende Unaufhoͤrlich quaͤlen, und eine feurige Suͤndfluth, Die mit immerbrennendem Schwefel, der niemals verzehrt wird, Sich n) n) iſt auf eben den Gedanken gerathen, wenn er in ſei- ner vortreflichen Geſchichte der Eroberung von Mexico von dem Orte redet, in welchem Motezu- ma ſeine Goͤtter zu fragen pflegte. Es war ein weites, dunkles, unterirrdiſches Gewoͤlbe, (ſagt er) welches einige traurige Kerzen nur eben ſo viel erleuchteten, daß man die Finſterniß ſehen konte. Auch Euripides druͤckt ſich auf eben dieſe poetiſche Art aus. Bac. 510. — ως αν σϰοτιον εισοϱα ϰνεφας, — Daß er die Finſterniß ſehn koͤnte. Newton.

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/18>, abgerufen am 24.11.2024.