Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].

Bild:
<< vorherige Seite

Das verlohrne Paradies.
Und welch eines Verwegenen Kunst, und Stärke, ver-
mag es,

Wo ist ein Ausweg, welcher ihn sicher die häufigen Po-
sten,

Und die spähende Schaar der wachsamen Engel hindurch
bringt?

Aller Vorsicht bedarf er hiebey; nicht mindere Vorsicht
Fordert unsere Wahl; denn alles, und unsere letzte
Hofnung beruhet auf dem, den wir zu senden beschliessen.

Als er dieses gesagt, lies er sich nieder. Erwartung
Hielt den forschenden Blick in ungewissem Verlangen,
Ob ein anderer noch es wagen würde, sich nach ihm
Zu erheben, das, was er gesagt, zu preisen, zu tadeln,
Oder
quasi magnam quandam insulam, quam nos orbem
terrae vocamus.
Newton.

Das verlohrne Paradies.
Und welch eines Verwegenen Kunſt, und Staͤrke, ver-
mag es,

Wo iſt ein Ausweg, welcher ihn ſicher die haͤufigen Po-
ſten,

Und die ſpaͤhende Schaar der wachſamen Engel hindurch
bringt?

Aller Vorſicht bedarf er hiebey; nicht mindere Vorſicht
Fordert unſere Wahl; denn alles, und unſere letzte
Hofnung beruhet auf dem, den wir zu ſenden beſchlieſſen.

Als er dieſes geſagt, lies er ſich nieder. Erwartung
Hielt den forſchenden Blick in ungewiſſem Verlangen,
Ob ein anderer noch es wagen wuͤrde, ſich nach ihm
Zu erheben, das, was er geſagt, zu preiſen, zu tadeln,
Oder
quaſi magnam quandam inſulam, quam nos orbem
terrae vocamus.
Newton.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg>
          <pb facs="#f0150" n="150"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw><lb/>
          <l>Und welch eines Verwegenen Kun&#x017F;t, und Sta&#x0364;rke, ver-<lb/><hi rendition="#et">mag es,</hi></l><lb/>
          <l>Wo i&#x017F;t ein Ausweg, welcher ihn &#x017F;icher die ha&#x0364;ufigen Po-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ten,</hi></l><lb/>
          <l>Und die &#x017F;pa&#x0364;hende Schaar der wach&#x017F;amen Engel hindurch<lb/><hi rendition="#et">bringt?</hi></l><lb/>
          <l>Aller Vor&#x017F;icht bedarf er hiebey; nicht mindere Vor&#x017F;icht</l><lb/>
          <l>Fordert un&#x017F;ere Wahl; denn alles, und un&#x017F;ere letzte</l><lb/>
          <l>Hofnung beruhet auf dem, den wir zu &#x017F;enden be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en.</l>
        </lg><lb/>
        <lg>
          <l>Als er die&#x017F;es ge&#x017F;agt, lies er &#x017F;ich nieder. Erwartung</l><lb/>
          <l>Hielt den for&#x017F;chenden Blick in ungewi&#x017F;&#x017F;em Verlangen,</l><lb/>
          <l>Ob ein anderer noch es wagen wu&#x0364;rde, &#x017F;ich nach ihm</l><lb/>
          <l>Zu erheben, das, was er ge&#x017F;agt, zu prei&#x017F;en, zu tadeln,</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Oder</fw><lb/>
          <note xml:id="f40" prev="#f39" place="foot" n="o)"> <hi rendition="#aq">qua&#x017F;i magnam quandam in&#x017F;ulam, quam nos orbem<lb/>
terrae vocamus.</hi> <hi rendition="#fr">Newton.</hi> </note><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0150] Das verlohrne Paradies. Und welch eines Verwegenen Kunſt, und Staͤrke, ver- mag es, Wo iſt ein Ausweg, welcher ihn ſicher die haͤufigen Po- ſten, Und die ſpaͤhende Schaar der wachſamen Engel hindurch bringt? Aller Vorſicht bedarf er hiebey; nicht mindere Vorſicht Fordert unſere Wahl; denn alles, und unſere letzte Hofnung beruhet auf dem, den wir zu ſenden beſchlieſſen. Als er dieſes geſagt, lies er ſich nieder. Erwartung Hielt den forſchenden Blick in ungewiſſem Verlangen, Ob ein anderer noch es wagen wuͤrde, ſich nach ihm Zu erheben, das, was er geſagt, zu preiſen, zu tadeln, Oder o) o) quaſi magnam quandam inſulam, quam nos orbem terrae vocamus. Newton.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/150
Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764], S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften06_1764/150>, abgerufen am 05.05.2024.