Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 6. [Braunschweig], [1764].Zweyter Gesang. Um die Narben zu heilen von diesem verzehrenden Feuer.Aber vor allem, wen senden wir aus? wen sollen wir finden, Welcher am tüchtigsten sey, die neue Welt zu entdecken? Wer erkühnt sich von uns, mit seinen wandernden Füs- sen Jn die grundlose Tiefe, von diesem unendlichen Abgrund Sich hinunter zu wagen, und mitten durchs fühlbare Dunkle Ungezeichnete Pfade zu finden; vielleicht auch den Luft- flug Ueber die schreckliche Kluft mit unermüdeten Schwin- gen Zu verfolgen, bevor er zur glücklichen Jnsel o) gelan- get? Und quasi o) Die Erde, welche in einer See von Luft hängt wie eine glückliche Jnsel, oder Fortunateyland. Cicero de Nat. Deor. II. 66. nennt gleichfalls die Erde K 3
Zweyter Geſang. Um die Narben zu heilen von dieſem verzehrenden Feuer.Aber vor allem, wen ſenden wir aus? wen ſollen wir finden, Welcher am tuͤchtigſten ſey, die neue Welt zu entdecken? Wer erkuͤhnt ſich von uns, mit ſeinen wandernden Fuͤſ- ſen Jn die grundloſe Tiefe, von dieſem unendlichen Abgrund Sich hinunter zu wagen, und mitten durchs fuͤhlbare Dunkle Ungezeichnete Pfade zu finden; vielleicht auch den Luft- flug Ueber die ſchreckliche Kluft mit unermuͤdeten Schwin- gen Zu verfolgen, bevor er zur gluͤcklichen Jnſel o) gelan- get? Und quaſi o) Die Erde, welche in einer See von Luft haͤngt wie eine gluͤckliche Jnſel, oder Fortunateyland. Cicero de Nat. Deor. II. 66. nennt gleichfalls die Erde K 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0149" n="149"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zweyter Geſang.</hi> </fw><lb/> <l>Um die Narben zu heilen von dieſem verzehrenden Feuer.</l><lb/> <l>Aber vor allem, wen ſenden wir aus? wen ſollen wir<lb/><hi rendition="#et">finden,</hi></l><lb/> <l>Welcher am tuͤchtigſten ſey, die neue Welt zu entdecken?</l><lb/> <l>Wer erkuͤhnt ſich von uns, mit ſeinen wandernden Fuͤſ-<lb/><hi rendition="#et">ſen</hi></l><lb/> <l>Jn die grundloſe Tiefe, von dieſem unendlichen Abgrund</l><lb/> <l>Sich hinunter zu wagen, und mitten durchs fuͤhlbare<lb/><hi rendition="#et">Dunkle</hi></l><lb/> <l>Ungezeichnete Pfade zu finden; vielleicht auch den Luft-<lb/><hi rendition="#et">flug</hi></l><lb/> <l>Ueber die ſchreckliche Kluft mit unermuͤdeten Schwin-<lb/><hi rendition="#et">gen</hi></l><lb/> <l>Zu verfolgen, bevor er zur gluͤcklichen Jnſel <note xml:id="f39" next="#f40" place="foot" n="o)">Die Erde, welche in einer See von Luft haͤngt wie<lb/> eine gluͤckliche Jnſel, oder Fortunateyland. <hi rendition="#aq">Cicero<lb/> de Nat. Deor. II.</hi> 66. nennt gleichfalls die Erde</note> gelan-<lb/><hi rendition="#et">get?</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">quaſi</hi> </fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [149/0149]
Zweyter Geſang.
Um die Narben zu heilen von dieſem verzehrenden Feuer.
Aber vor allem, wen ſenden wir aus? wen ſollen wir
finden,
Welcher am tuͤchtigſten ſey, die neue Welt zu entdecken?
Wer erkuͤhnt ſich von uns, mit ſeinen wandernden Fuͤſ-
ſen
Jn die grundloſe Tiefe, von dieſem unendlichen Abgrund
Sich hinunter zu wagen, und mitten durchs fuͤhlbare
Dunkle
Ungezeichnete Pfade zu finden; vielleicht auch den Luft-
flug
Ueber die ſchreckliche Kluft mit unermuͤdeten Schwin-
gen
Zu verfolgen, bevor er zur gluͤcklichen Jnſel o) gelan-
get?
Und
quaſi
o) Die Erde, welche in einer See von Luft haͤngt wie
eine gluͤckliche Jnſel, oder Fortunateyland. Cicero
de Nat. Deor. II. 66. nennt gleichfalls die Erde
K 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |