Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 5. [Braunschweig], [1764].Die Matrone. Bald gewinnt das verworrene Haus ein glücklicher Ansehn, Durch die Ordnung der klugen Matrone. Die muthi- gern Rosse Ziehn mit dem Tage zum Acker. Die Hände der fleis- sigern Mägde Füllen nun wieder die staubichte Spindel, und machen die Anger Ringsum mit blendender Leinwand bedeckt. Die fei- steren Heerden Kommen mit vollen Eutern zurück; und der treuere Schäfer Läßt die Scheere mit Jauchzen erklingen, und füllet die Böden Mit der längeren köstlichen Wolle. Es seufzen die Speicher Unter der Last des güldnen Getraides. So bringet sie Arbeit Jn des Müßiggangs Wohnung, und hilft durch Ord- nung dem Fleiß auf. Jhre
Die Matrone. Bald gewinnt das verworrene Haus ein gluͤcklicher Anſehn, Durch die Ordnung der klugen Matrone. Die muthi- gern Roſſe Ziehn mit dem Tage zum Acker. Die Haͤnde der fleiſ- ſigern Maͤgde Fuͤllen nun wieder die ſtaubichte Spindel, und machen die Anger Ringsum mit blendender Leinwand bedeckt. Die fei- ſteren Heerden Kommen mit vollen Eutern zuruͤck; und der treuere Schaͤfer Laͤßt die Scheere mit Jauchzen erklingen, und fuͤllet die Boͤden Mit der laͤngeren koͤſtlichen Wolle. Es ſeufzen die Speicher Unter der Laſt des guͤldnen Getraides. So bringet ſie Arbeit Jn des Muͤßiggangs Wohnung, und hilft durch Ord- nung dem Fleiß auf. Jhre
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0066" n="44"/> <fw place="top" type="header">Die Matrone.</fw><lb/> <l>Bald gewinnt das verworrene Haus ein gluͤcklicher An<lb/><hi rendition="#et">ſehn,</hi></l><lb/> <l>Durch die Ordnung der klugen Matrone. Die muthi-<lb/><hi rendition="#et">gern Roſſe</hi></l><lb/> <l>Ziehn mit dem Tage zum Acker. Die Haͤnde der fleiſ-<lb/><hi rendition="#et">ſigern Maͤgde</hi></l><lb/> <l>Fuͤllen nun wieder die ſtaubichte Spindel, und machen<lb/><hi rendition="#et">die Anger</hi></l><lb/> <l>Ringsum mit blendender Leinwand bedeckt. Die fei-<lb/><hi rendition="#et">ſteren Heerden</hi></l><lb/> <l>Kommen mit vollen Eutern zuruͤck; und der treuere<lb/><hi rendition="#et">Schaͤfer</hi></l><lb/> <l>Laͤßt die Scheere mit Jauchzen erklingen, und fuͤllet<lb/><hi rendition="#et">die Boͤden</hi></l><lb/> <l>Mit der laͤngeren koͤſtlichen Wolle. Es ſeufzen die<lb/><hi rendition="#et">Speicher</hi></l><lb/> <l>Unter der Laſt des guͤldnen Getraides. So bringet ſie<lb/><hi rendition="#et">Arbeit</hi></l><lb/> <l>Jn des Muͤßiggangs Wohnung, und hilft durch Ord-<lb/><hi rendition="#et">nung dem Fleiß auf.</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jhre</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [44/0066]
Die Matrone.
Bald gewinnt das verworrene Haus ein gluͤcklicher An
ſehn,
Durch die Ordnung der klugen Matrone. Die muthi-
gern Roſſe
Ziehn mit dem Tage zum Acker. Die Haͤnde der fleiſ-
ſigern Maͤgde
Fuͤllen nun wieder die ſtaubichte Spindel, und machen
die Anger
Ringsum mit blendender Leinwand bedeckt. Die fei-
ſteren Heerden
Kommen mit vollen Eutern zuruͤck; und der treuere
Schaͤfer
Laͤßt die Scheere mit Jauchzen erklingen, und fuͤllet
die Boͤden
Mit der laͤngeren koͤſtlichen Wolle. Es ſeufzen die
Speicher
Unter der Laſt des guͤldnen Getraides. So bringet ſie
Arbeit
Jn des Muͤßiggangs Wohnung, und hilft durch Ord-
nung dem Fleiß auf.
Jhre
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |