Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764].Die Nacht. Scheinen ihr ietzt, im sicheren Wall, beneidenswerthglücklich. Aber über ihr wacht der Vorsicht gnädiges Auge, Welches nie schlummert, und ietzt den englischen Schaa- ren gebietet, Ueber die Unschuld und Tugend zu wachen. Die from- me Begeistrung Sieht dann oft von himmlischen Waffen, und flammen- den Schilden Alle Gebirge bedeckt; die Schaar der heiligen Wächter Geht umher durch das Land; vor ihnen wandelt das Schrecken, Welches den Bösewicht faßt, sein Haupthaar aufwerts ihm sträubet, Und mit Schlangen die eilige Flucht zur Höle zurück- peitscht; Da indes der muthige Mann mit festem Vertrauen Auf die englische Wacht in seinem Berufe getreu ist, Einsam
Die Nacht. Scheinen ihr ietzt, im ſicheren Wall, beneidenswerthgluͤcklich. Aber uͤber ihr wacht der Vorſicht gnaͤdiges Auge, Welches nie ſchlummert, und ietzt den engliſchen Schaa- ren gebietet, Ueber die Unſchuld und Tugend zu wachen. Die from- me Begeiſtrung Sieht dann oft von himmliſchen Waffen, und flammen- den Schilden Alle Gebirge bedeckt; die Schaar der heiligen Waͤchter Geht umher durch das Land; vor ihnen wandelt das Schrecken, Welches den Boͤſewicht faßt, ſein Haupthaar aufwerts ihm ſtraͤubet, Und mit Schlangen die eilige Flucht zur Hoͤle zuruͤck- peitſcht; Da indes der muthige Mann mit feſtem Vertrauen Auf die engliſche Wacht in ſeinem Berufe getreu iſt, Einſam
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <pb facs="#f0186" n="178"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die Nacht.</hi> </fw><lb/> <l>Scheinen ihr ietzt, im ſicheren Wall, beneidenswerth<lb/><hi rendition="#et">gluͤcklich.</hi></l><lb/> <l>Aber uͤber ihr wacht der Vorſicht gnaͤdiges Auge,</l><lb/> <l>Welches nie ſchlummert, und ietzt den engliſchen Schaa-<lb/><hi rendition="#et">ren gebietet,</hi></l><lb/> <l>Ueber die Unſchuld und Tugend zu wachen. Die from-<lb/><hi rendition="#et">me Begeiſtrung</hi></l><lb/> <l>Sieht dann oft von himmliſchen Waffen, und flammen-<lb/><hi rendition="#et">den Schilden</hi></l><lb/> <l>Alle Gebirge bedeckt; die Schaar der heiligen Waͤchter</l><lb/> <l>Geht umher durch das Land; vor ihnen wandelt das<lb/><hi rendition="#et">Schrecken,</hi></l><lb/> <l>Welches den Boͤſewicht faßt, ſein Haupthaar aufwerts<lb/><hi rendition="#et">ihm ſtraͤubet,</hi></l><lb/> <l>Und mit Schlangen die eilige Flucht zur Hoͤle zuruͤck-<lb/><hi rendition="#et">peitſcht;</hi></l><lb/> <l>Da indes der muthige Mann mit feſtem Vertrauen</l><lb/> <l>Auf die engliſche Wacht in ſeinem Berufe getreu iſt,</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Einſam</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [178/0186]
Die Nacht.
Scheinen ihr ietzt, im ſicheren Wall, beneidenswerth
gluͤcklich.
Aber uͤber ihr wacht der Vorſicht gnaͤdiges Auge,
Welches nie ſchlummert, und ietzt den engliſchen Schaa-
ren gebietet,
Ueber die Unſchuld und Tugend zu wachen. Die from-
me Begeiſtrung
Sieht dann oft von himmliſchen Waffen, und flammen-
den Schilden
Alle Gebirge bedeckt; die Schaar der heiligen Waͤchter
Geht umher durch das Land; vor ihnen wandelt das
Schrecken,
Welches den Boͤſewicht faßt, ſein Haupthaar aufwerts
ihm ſtraͤubet,
Und mit Schlangen die eilige Flucht zur Hoͤle zuruͤck-
peitſcht;
Da indes der muthige Mann mit feſtem Vertrauen
Auf die engliſche Wacht in ſeinem Berufe getreu iſt,
Einſam
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/186 |
Zitationshilfe: | Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 4. [Braunschweig], [1764], S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften04_1764/186>, abgerufen am 16.02.2025. |