Entreißet dem Papier sein eingezwungnes Haar. Manch Dreyeck, das man erst recht winklicht abge- messen, Sinkt traurig aus der Hand, und wird im Staub vergessen. Die Locken winden sich verwirret um die Hand. Die andern reichen ihm sein galonirt Gewand, Jn dessen hellem Glanz ihn selbst Paris beneidet; Man zaudert, doch er flucht, und er ward angekleidet. Nun gieng er zum Crystall, der ihn sich selber wies, Und eigner Schmeicheley ihn lächelnd überließ. Er geht, und wenn er geht, so rauschen tiefe Falten, Die den gesteiften Rock im Gleichgewicht erhalten. Die Sänfte nimmt ihn ein, die Träger eilen fort, Und fliehn mit weitem Schritt nach dem bestimmten Ort.
Der Gott des Puders schwebt indessen um Se- linden, Mit seinem Zauberband die Schöne zu umwinden.
Kaum
Verwandlungen.
Entreißet dem Papier ſein eingezwungnes Haar. Manch Dreyeck, das man erſt recht winklicht abge- meſſen, Sinkt traurig aus der Hand, und wird im Staub vergeſſen. Die Locken winden ſich verwirret um die Hand. Die andern reichen ihm ſein galonirt Gewand, Jn deſſen hellem Glanz ihn ſelbſt Paris beneidet; Man zaudert, doch er flucht, und er ward angekleidet. Nun gieng er zum Cryſtall, der ihn ſich ſelber wies, Und eigner Schmeicheley ihn laͤchelnd uͤberließ. Er geht, und wenn er geht, ſo rauſchen tiefe Falten, Die den geſteiften Rock im Gleichgewicht erhalten. Die Saͤnfte nimmt ihn ein, die Traͤger eilen fort, Und fliehn mit weitem Schritt nach dem beſtimmten Ort.
Der Gott des Puders ſchwebt indeſſen um Se- linden, Mit ſeinem Zauberband die Schoͤne zu umwinden.
Kaum
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Verwandlungen.
Entreißet dem Papier ſein eingezwungnes Haar.
Manch Dreyeck, das man erſt recht winklicht abge-
meſſen,
Sinkt traurig aus der Hand, und wird im Staub
vergeſſen.
Die Locken winden ſich verwirret um die Hand.
Die andern reichen ihm ſein galonirt Gewand,
Jn deſſen hellem Glanz ihn ſelbſt Paris beneidet;
Man zaudert, doch er flucht, und er ward angekleidet.
Nun gieng er zum Cryſtall, der ihn ſich ſelber wies,
Und eigner Schmeicheley ihn laͤchelnd uͤberließ.
Er geht, und wenn er geht, ſo rauſchen tiefe Falten,
Die den geſteiften Rock im Gleichgewicht erhalten.
Die Saͤnfte nimmt ihn ein, die Traͤger eilen fort,
Und fliehn mit weitem Schritt nach dem beſtimmten
Ort.
Der Gott des Puders ſchwebt indeſſen um Se-
linden,
Mit ſeinem Zauberband die Schoͤne zu umwinden.
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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/242>, abgerufen am 21.11.2024.
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