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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Der Renommist.

Der Renommist wird blaß; mit Wuth und Ungestüm
Wagt er den alten Streich; der Streich gelinget ihm,
Doch er gelingt nur halb. Nur obenhin geritzet,
Wird mit dem tapfern Blut Sylvans Gesicht be-
sprützet.

Die Geister flohn davon, die sein Gesicht bewahrt,
Jm Fliehn auch noch voll Angst, nach aller Feigen Art.
Sylvan war im Begriff den letzten Streich zu wagen,
Als sich dazwischen schon die Sekundanten schlagen;
Und Raufbold hatte gnung. An seiner Hand gelähmt,
Warf er den Degen hin ohnmächtig, und beschämt.
Jsts möglich, (ruft er aus,) hast du mich überwunden?
O warum lehrt ich dich die Kunst, mich zu verwunden!
Da du in Jena warst, gab ich dir Unterricht,
Wie man nach Kreyßlers Art mit wahrem Vortheil
ficht.

Du hast ihn wohl gebraucht; ich kan das Denkmaal
zeigen!

Das

Der Renommiſt.

Der Renommiſt wird blaß; mit Wuth und Ungeſtuͤm
Wagt er den alten Streich; der Streich gelinget ihm,
Doch er gelingt nur halb. Nur obenhin geritzet,
Wird mit dem tapfern Blut Sylvans Geſicht be-
ſpruͤtzet.

Die Geiſter flohn davon, die ſein Geſicht bewahrt,
Jm Fliehn auch noch voll Angſt, nach aller Feigen Art.
Sylvan war im Begriff den letzten Streich zu wagen,
Als ſich dazwiſchen ſchon die Sekundanten ſchlagen;
Und Raufbold hatte gnung. An ſeiner Hand gelaͤhmt,
Warf er den Degen hin ohnmaͤchtig, und beſchaͤmt.
Jſts moͤglich, (ruft er aus,) haſt du mich uͤberwunden?
O warum lehrt ich dich die Kunſt, mich zu verwunden!
Da du in Jena warſt, gab ich dir Unterricht,
Wie man nach Kreyßlers Art mit wahrem Vortheil
ficht.

Du haſt ihn wohl gebraucht; ich kan das Denkmaal
zeigen!

Das
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[152/0216] Der Renommiſt. Der Renommiſt wird blaß; mit Wuth und Ungeſtuͤm Wagt er den alten Streich; der Streich gelinget ihm, Doch er gelingt nur halb. Nur obenhin geritzet, Wird mit dem tapfern Blut Sylvans Geſicht be- ſpruͤtzet. Die Geiſter flohn davon, die ſein Geſicht bewahrt, Jm Fliehn auch noch voll Angſt, nach aller Feigen Art. Sylvan war im Begriff den letzten Streich zu wagen, Als ſich dazwiſchen ſchon die Sekundanten ſchlagen; Und Raufbold hatte gnung. An ſeiner Hand gelaͤhmt, Warf er den Degen hin ohnmaͤchtig, und beſchaͤmt. Jſts moͤglich, (ruft er aus,) haſt du mich uͤberwunden? O warum lehrt ich dich die Kunſt, mich zu verwunden! Da du in Jena warſt, gab ich dir Unterricht, Wie man nach Kreyßlers Art mit wahrem Vortheil ficht. Du haſt ihn wohl gebraucht; ich kan das Denkmaal zeigen! Das

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/216>, abgerufen am 21.11.2024.