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Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].

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Der Renommist.

Die Stärk ist nicht im Arm, kein Muth schlägt in der
Ader;

Doch weist er das Gesicht dem flatternden Geschwader
Zu seinem Posten an. Nehmt dieses nur in Acht,
(Ruft er,) so thut ihr schon, was euch zu Helden macht.

Da, wo vor Ranstädts Thor der krummen Pleiße
Wellen

Mit stillem sanftem Lauf an grüne Küsten schwellen,
Liegt ein berühmter Hayn, den schon die graue Zeit,
Jn angenehmer Nacht, den Liebenden geweiht.
Man hat den heilgen Wald das Rosenthal genennet;
Und welches Mädchen ist, das diesen Ort nicht kennet?
Hier sieht auf ihrer Fluth die Pleiße Gondeln gehn,
Die unter Spiel, und Scherz, und blasendem Getön
Von dem beschilften Rand auf Golitz freudig eilen,
Wo den Geschmack Musik, und Tanz, und Kuchen
theilen.

Hier thürmet sich das Grün der Eichen in die Höh;
Dort

Der Renommiſt.

Die Staͤrk iſt nicht im Arm, kein Muth ſchlaͤgt in der
Ader;

Doch weiſt er das Geſicht dem flatternden Geſchwader
Zu ſeinem Poſten an. Nehmt dieſes nur in Acht,
(Ruft er,) ſo thut ihr ſchon, was euch zu Helden macht.

Da, wo vor Ranſtaͤdts Thor der krummen Pleiße
Wellen

Mit ſtillem ſanftem Lauf an gruͤne Kuͤſten ſchwellen,
Liegt ein beruͤhmter Hayn, den ſchon die graue Zeit,
Jn angenehmer Nacht, den Liebenden geweiht.
Man hat den heilgen Wald das Roſenthal genennet;
Und welches Maͤdchen iſt, das dieſen Ort nicht kennet?
Hier ſieht auf ihrer Fluth die Pleiße Gondeln gehn,
Die unter Spiel, und Scherz, und blaſendem Getoͤn
Von dem beſchilften Rand auf Golitz freudig eilen,
Wo den Geſchmack Muſik, und Tanz, und Kuchen
theilen.

Hier thuͤrmet ſich das Gruͤn der Eichen in die Hoͤh;
Dort
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[146/0210] Der Renommiſt. Die Staͤrk iſt nicht im Arm, kein Muth ſchlaͤgt in der Ader; Doch weiſt er das Geſicht dem flatternden Geſchwader Zu ſeinem Poſten an. Nehmt dieſes nur in Acht, (Ruft er,) ſo thut ihr ſchon, was euch zu Helden macht. Da, wo vor Ranſtaͤdts Thor der krummen Pleiße Wellen Mit ſtillem ſanftem Lauf an gruͤne Kuͤſten ſchwellen, Liegt ein beruͤhmter Hayn, den ſchon die graue Zeit, Jn angenehmer Nacht, den Liebenden geweiht. Man hat den heilgen Wald das Roſenthal genennet; Und welches Maͤdchen iſt, das dieſen Ort nicht kennet? Hier ſieht auf ihrer Fluth die Pleiße Gondeln gehn, Die unter Spiel, und Scherz, und blaſendem Getoͤn Von dem beſchilften Rand auf Golitz freudig eilen, Wo den Geſchmack Muſik, und Tanz, und Kuchen theilen. Hier thuͤrmet ſich das Gruͤn der Eichen in die Hoͤh; Dort

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Zitationshilfe: Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763], S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zachariae_schriften01_1763/210>, abgerufen am 21.11.2024.