Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Und G 3
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Vierter Geſang.
Es ſchwur Sylvan, ma foi! und fuhr mit Lachen fort:
Er iſt in ſie verliebt. Er ſtuͤrmt zehn Haͤſcherwachen,
Wenn es ihr Mund befiehlt. Die Schoͤne fiel vor Lachen
Jn einen Lehnſtuhl hin; und Raufbold truͤbet ſchon
Mit Runzeln ſeine Stirn, die Tod und Schrecken
drohn.
Vergebens ſuchen ihn zween Herrn zu unterhalten;
Er legt die krauſe Stirn in unzufriedne Falten.
Roman, der ihm gefolgt, ſieht ſeines Sieges Frucht;
Er uͤberſtroͤmt ſein Herz mit wilder Eiferfucht.
Der Zwietracht Fackel flammt; er ſieht als ein Ver-
brechen
Selindens Lachen an, und denket ſich zu raͤchen.
Wie? Raufbold, (liſpelt ihm ietzo Pandur ins Herz,)
Man macht aus deiner Tracht und deinen Sitten
Scherz?
Jſt denn aus deiner Bruſt die Ehrſucht ausgerottet?
Ein ſproͤdes Maͤdchen lacht, ein dummer Stutzer
ſpottet;
Und
G 3
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