Zachariae, Justus Friedrich Wilhelm: Poetische Schriften. Bd. 1. [Braunschweig], [1763].
Sogleich fliegt er herab; allein indem er geht, So schickt er noch zuvor zur Mode dies Gebet: O Göttin, welcher ich drey Stunden Zeit ver- schwendet, Eh ich den langen Putz auf dein Geheiß vollendet, Die Sänfte bringt mich ietzt zu einem Schläger hin, Dem ich vielleicht ein Spott in meinem Anzug bin; Doch deine Wunderkraft begleite meine Lehren! Vielleicht kan ich zu dir sein wildes Herz bekehren. So sprach er, und sein Wort drang zu der Göt- tin Höhn; Die Mode liebet ihn, und sie erhört sein Flehn. Ein Complimentenheer muß sich herab begeben, Zu seinem Schutze seyn, und seinen Mund beleben. Der Putz versammelt sie, theilt ihre Schaaren ein, Und er fängt vom Toppee gebietrisch an zu schreyn: Du, E 5
Sogleich fliegt er herab; allein indem er geht, So ſchickt er noch zuvor zur Mode dies Gebet: O Goͤttin, welcher ich drey Stunden Zeit ver- ſchwendet, Eh ich den langen Putz auf dein Geheiß vollendet, Die Saͤnfte bringt mich ietzt zu einem Schlaͤger hin, Dem ich vielleicht ein Spott in meinem Anzug bin; Doch deine Wunderkraft begleite meine Lehren! Vielleicht kan ich zu dir ſein wildes Herz bekehren. So ſprach er, und ſein Wort drang zu der Goͤt- tin Hoͤhn; Die Mode liebet ihn, und ſie erhoͤrt ſein Flehn. Ein Complimentenheer muß ſich herab begeben, Zu ſeinem Schutze ſeyn, und ſeinen Mund beleben. Der Putz verſammelt ſie, theilt ihre Schaaren ein, Und er faͤngt vom Toppee gebietriſch an zu ſchreyn: Du, E 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg> <l> <pb facs="#f0137" n="73"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Geſang.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Die Saͤnfte wartet ſchon, die ich mit her genommen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Sogleich fliegt er herab; allein indem er geht,</l><lb/> <l>So ſchickt er noch zuvor zur Mode dies Gebet:</l><lb/> <l>O Goͤttin, welcher ich drey Stunden Zeit ver-<lb/><hi rendition="#et">ſchwendet,</hi></l><lb/> <l>Eh ich den langen Putz auf dein Geheiß vollendet,</l><lb/> <l>Die Saͤnfte bringt mich ietzt zu einem Schlaͤger hin,</l><lb/> <l>Dem ich vielleicht ein Spott in meinem Anzug bin;</l><lb/> <l>Doch deine Wunderkraft begleite meine Lehren!</l><lb/> <l>Vielleicht kan ich zu dir ſein wildes Herz bekehren.</l> </lg><lb/> <lg> <l>So ſprach er, und ſein Wort drang zu der Goͤt-<lb/><hi rendition="#et">tin Hoͤhn;</hi></l><lb/> <l>Die Mode liebet ihn, und ſie erhoͤrt ſein Flehn.</l><lb/> <l>Ein Complimentenheer muß ſich herab begeben,</l><lb/> <l>Zu ſeinem Schutze ſeyn, und ſeinen Mund beleben.</l><lb/> <l>Der Putz verſammelt ſie, theilt ihre Schaaren ein,</l><lb/> <l>Und er faͤngt vom Toppee gebietriſch an zu ſchreyn:<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Du,</fw><lb/></l> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [73/0137]
Dritter Geſang.
Die Saͤnfte wartet ſchon, die ich mit her genommen.
Sogleich fliegt er herab; allein indem er geht,
So ſchickt er noch zuvor zur Mode dies Gebet:
O Goͤttin, welcher ich drey Stunden Zeit ver-
ſchwendet,
Eh ich den langen Putz auf dein Geheiß vollendet,
Die Saͤnfte bringt mich ietzt zu einem Schlaͤger hin,
Dem ich vielleicht ein Spott in meinem Anzug bin;
Doch deine Wunderkraft begleite meine Lehren!
Vielleicht kan ich zu dir ſein wildes Herz bekehren.
So ſprach er, und ſein Wort drang zu der Goͤt-
tin Hoͤhn;
Die Mode liebet ihn, und ſie erhoͤrt ſein Flehn.
Ein Complimentenheer muß ſich herab begeben,
Zu ſeinem Schutze ſeyn, und ſeinen Mund beleben.
Der Putz verſammelt ſie, theilt ihre Schaaren ein,
Und er faͤngt vom Toppee gebietriſch an zu ſchreyn:
Du,
E 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |