Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Eilfte Capitel. und dessen XVII. Cap. stehet also: Wanndu die Vorsorg Gottes anklagest/ ist bessers nichts/ als du gehest in dich selbst; weil du sotahn bald finden wirst/ daß/ was geschiht/ auf gewisse bescheidene Weise geschehe. Aber doch/ sprichst du/ gehets dem Gottlo- sen bässer als mir? Ich frag aber wo- rinn? Darinn/ daß er mehr Gelt hat? Dann darinn tuht er dirs bevor/ daß er schmeichlen kan/ daß er unver- schämt ist/ daß er darauf Tag und Nacht dichtet. Lasse dich aber solches nicht jrren/ und sihe vielmehr darauf/ ob er dir es bevor tuhe an der Aufrich- tigkeit/ an der Schamhafftigkeit. Da wirst du es aber nicht finden; son- dern vielmehr das urteihlen: daß dir in weit bässern Dingen auch weit bässer gehe als ihm. Und nach wenig Worten setzter: Warum hältest du dann je- nen glückseelig um Derer Dinge wil- len/ die du selbst verfluchst? Was sün-
Das Eilfte Capitel. und deſſen XVII. Cap. ſtehet alſo: Wañdu die Vorſorg Gottes anklageſt/ iſt beſſers nichts/ als du geheſt in dich ſelbſt; weil du ſotahn bald finden wirſt/ daß/ was geſchiht/ auf gewiſſe beſcheidene Weiſe geſchehe. Aber doch/ ſprichſt du/ gehets dem Gottlo- ſen baͤſſer als mir? Ich frag aber wo- rinn? Darinn/ daß er mehr Gelt hat? Dann darinn tuht er dirs bevor/ daß er ſchmeichlen kan/ daß er unver- ſchaͤmt iſt/ daß er darauf Tag und Nacht dichtet. Laſſe dich aber ſolches nicht jrꝛen/ und ſihe vielmehr darauf/ ob er dir es bevor tuhe an der Aufrich- tigkeit/ an der Schamhafftigkeit. Da wirſt du es aber nicht finden; ſon- dern vielmehr das urteihlẽ: daß dir in weit baͤſſern Dingen auch weit baͤſſer gehe als ihm. Und nach wenig Worten ſetzter: Warum haͤlteſt du dann je- nen gluͤckſeelig um Derer Dinge wil- len/ die du ſelbſt verfluchſt? Was ſuͤn-
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Das Eilfte Capitel.
und deſſen XVII. Cap. ſtehet alſo: Wañ
du die Vorſorg Gottes anklageſt/ iſt
beſſers nichts/ als du geheſt in dich
ſelbſt; weil du ſotahn bald finden
wirſt/ daß/ was geſchiht/ auf gewiſſe
beſcheidene Weiſe geſchehe. Aber
doch/ ſprichſt du/ gehets dem Gottlo-
ſen baͤſſer als mir? Ich frag aber wo-
rinn? Darinn/ daß er mehr Gelt hat?
Dann darinn tuht er dirs bevor/ daß
er ſchmeichlen kan/ daß er unver-
ſchaͤmt iſt/ daß er darauf Tag und
Nacht dichtet. Laſſe dich aber ſolches
nicht jrꝛen/ und ſihe vielmehr darauf/
ob er dir es bevor tuhe an der Aufrich-
tigkeit/ an der Schamhafftigkeit. Da
wirſt du es aber nicht finden; ſon-
dern vielmehr das urteihlẽ: daß dir in
weit baͤſſern Dingen auch weit baͤſſer
gehe als ihm. Und nach wenig Worten
ſetzter: Warum haͤlteſt du dann je-
nen gluͤckſeelig um Derer Dinge wil-
len/ die du ſelbſt verfluchſt? Was
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