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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Eilfte Capitel.
sündigt die Vorsorg GOttes/ so sie
bässern/ bässere Güter gibt? Ist es
nicht edler schaamhaftig/ als reich
seyn? Warum zürnest du dann/ so du
das hast/ was bässer ist?

Im XXIV. Cap. gedachten Buchs
schreibt er also: Ein frommer und weiser
Mensch/ eindenk wer er sey/ und von
wem er kommen sey/ trachtet einig
und allein dahin/ wie er seine Stelle/
die er empfangen hat/ recht vertrette/
und Gott damit seinen Gehorsam er-
weise. Wilstu/ spricht er zu ihm/ daß
ich länger leben soll! So will ich auch
wie du mich alsdann haben wilst/
entweder in einer Freyheit/ oder in
einem edlen Stand. Brauchst du
meiner länger nimmer? So geschehe
auch das nach deinem Willen. Biß
hieher bin ich um deinet Willen ge-
blieben/ und um keines andern wegen;
und damit ich dir jetzt gehorche/ berei-
te ich mich auch zum Abschied. Wie

aber

Das Eilfte Capitel.
ſuͤndigt die Vorſorg GOttes/ ſo ſie
baͤſſern/ baͤſſere Guͤter gibt? Iſt es
nicht edler ſchaamhaftig/ als reich
ſeyn? Warum zuͤrneſt du dann/ ſo du
das haſt/ was baͤſſer iſt?

Im XXIV. Cap. gedachten Buchs
ſchreibt er alſo: Ein from̃er und weiſer
Menſch/ eindenk wer er ſey/ und von
wem er kommen ſey/ trachtet einig
und allein dahin/ wie er ſeine Stelle/
die er empfangen hat/ recht vertrette/
und Gott damit ſeinen Gehorſam er-
weiſe. Wilſtu/ ſpricht er zu ihm/ daß
ich laͤnger leben ſoll! So will ich auch
wie du mich alsdann haben wilſt/
entweder in einer Freyheit/ oder in
einem edlen Stand. Brauchſt du
meiner laͤnger nim̃er? So geſchehe
auch das nach deinem Willen. Biß
hieher bin ich um deinet Willen ge-
blieben/ und um keines andern wegen;
und damit ich dir jetzt gehorche/ berei-
te ich mich auch zum Abſchied. Wie

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[335/0413] Das Eilfte Capitel. ſuͤndigt die Vorſorg GOttes/ ſo ſie baͤſſern/ baͤſſere Guͤter gibt? Iſt es nicht edler ſchaamhaftig/ als reich ſeyn? Warum zuͤrneſt du dann/ ſo du das haſt/ was baͤſſer iſt? Im XXIV. Cap. gedachten Buchs ſchreibt er alſo: Ein from̃er und weiſer Menſch/ eindenk wer er ſey/ und von wem er kommen ſey/ trachtet einig und allein dahin/ wie er ſeine Stelle/ die er empfangen hat/ recht vertrette/ und Gott damit ſeinen Gehorſam er- weiſe. Wilſtu/ ſpricht er zu ihm/ daß ich laͤnger leben ſoll! So will ich auch wie du mich alsdann haben wilſt/ entweder in einer Freyheit/ oder in einem edlen Stand. Brauchſt du meiner laͤnger nim̃er? So geſchehe auch das nach deinem Willen. Biß hieher bin ich um deinet Willen ge- blieben/ und um keines andern wegen; und damit ich dir jetzt gehorche/ berei- te ich mich auch zum Abſchied. Wie aber

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/413>, abgerufen am 27.11.2024.