Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Zehende Capitel. wann uns die himmlische Hand et-was versagt/ und wollen ihrs doch nicht zumessen/ was sie gegeben hat. Damit aber tuhn wir das/ weil wir/ was uns zustösset/ entweder dem zu- fälligen Ausgang/ oder der Tugend der Obersten/ oder sonst andern nichts wehrten Dingen zumessen. Solcher Gestalt aber müssen wir auch dem Erdboden danken/ daß wir jährlich unsere Exnde und Schnitt haben; und den Weinbergen/ die wir lesen können; und dem Meer/ darinn wir Fisch fangen; und den Wäldern/ darinn wir Holz fällen; und den Schaafen/ die uns Wolle geben; und den andern Tiehren/ mit deren Fleisch wir uns sättigen. Dann warum sol- ten wir Gott für diese/ als Woltah- ten danken/ deme wir um der grösten Guttahten Willen/ nicht dankbar zu seyn begehren? Von den unterschiedli- chen Austeihlungen aber der Güter deß Höchsten
Das Zehende Capitel. wann uns die himmliſche Hand et-was verſagt/ und wollen ihrs doch nicht zumeſſen/ was ſie gegeben hat. Damit aber tuhn wir das/ weil wir/ was uns zuſtoͤſſet/ entweder dem zu- faͤlligen Ausgang/ oder der Tugend der Oberſten/ oder ſonſt andern nichts wehrten Dingen zumeſſen. Solcher Geſtalt aber muͤſſen wir auch dem Erdboden danken/ daß wir jaͤhrlich unſere Exnde und Schnitt haben; und den Weinbergen/ die wir leſen koͤnnen; und dem Meer/ darinn wir Fiſch fangen; und den Waͤldern/ darinn wir Holz faͤllen; und den Schaafen/ die uns Wolle geben; und den andern Tiehren/ mit deren Fleiſch wir uns ſaͤttigen. Dann warum ſol- ten wir Gott fuͤr dieſe/ als Woltah- ten danken/ deme wir um der groͤſten Guttahten Willen/ nicht dankbar zu ſeyn begehren? Von den unterſchiedli- chen Austeihlungen aber der Guͤter deß Hoͤchſten
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Das Zehende Capitel.
wann uns die himmliſche Hand et-
was verſagt/ und wollen ihrs doch
nicht zumeſſen/ was ſie gegeben hat.
Damit aber tuhn wir das/ weil wir/
was uns zuſtoͤſſet/ entweder dem zu-
faͤlligen Ausgang/ oder der Tugend
der Oberſten/ oder ſonſt andern
nichts wehrten Dingen zumeſſen.
Solcher Geſtalt aber muͤſſen wir
auch dem Erdboden danken/ daß wir
jaͤhrlich unſere Exnde und Schnitt
haben; und den Weinbergen/ die wir
leſen koͤnnen; und dem Meer/ darinn
wir Fiſch fangen; und den Waͤldern/
darinn wir Holz faͤllen; und den
Schaafen/ die uns Wolle geben; und
den andern Tiehren/ mit deren Fleiſch
wir uns ſaͤttigen. Dann warum ſol-
ten wir Gott fuͤr dieſe/ als Woltah-
ten danken/ deme wir um der groͤſten
Guttahten Willen/ nicht dankbar zu
ſeyn begehren? Von den unterſchiedli-
chen Austeihlungen aber der Guͤter deß
Hoͤchſten
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