Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Neunte Capitel.
saugen aus den Felsen/ und Oel aus
den harten Steinen/ Butter von den
Kühen/ und Milch von den Schaa-
fen/ samt dem Fetten von den Läm-
mern/ und feiste Widder und Böcke
mit fetten Nieren/ und Weizen/ und
tränket ihn mit gutem Traubenblut.
Da er aber fett und satt war/ ward er
geil.
Deut. XXXII. 13. 14. 15. Derer
Exempel ist die Schrifft/ ja die Welt voll/
und finden sich wenig also darein/ wie Pau-
lus/ der in Wahrheit sagen kunte: Jch
habe gelernet bey welchen ich bin/ mir
genügen zu lassen; ich bin in allen
Dingen und bey allen geschickt/ ich
kan beydes satt seyn und hungern/
beydes ubrig haben und Mangel lei-
den.
Philipp. IV. 11. Wann es nun dem/
oder dem/ so oder so/ nach Wunsch gieng:
wie man im Sprichwort sagt/ so würde es
wahrhafftig gehen: Es wäre kein Mes-
ser/ das schärfer schiert/ als wann der
Baur ein Edelmann würd;
oder/ wie

es
M v

Das Neunte Capitel.
ſaugen aus den Felſen/ und Oel aus
den harten Steinen/ Butter von den
Kühen/ und Milch von den Schaa-
fen/ ſamt dem Fetten von den Laͤm-
mern/ und feiſte Widder und Boͤcke
mit fetten Nieren/ und Weizen/ und
traͤnket ihn mit gutem Traubenblut.
Da er aber fett und ſatt war/ ward er
geil.
Deut. XXXII. 13. 14. 15. Derer
Exempel iſt die Schrifft/ ja die Welt voll/
und finden ſich wenig alſo darein/ wie Pau-
lus/ der in Wahrheit ſagen kunte: Jch
habe gelernet bey welchen ich bin/ mir
genuͤgen zu laſſen; ich bin in allen
Dingen und bey allen geſchickt/ ich
kan beydes ſatt ſeyn und hungern/
beydes ůbrig haben und Mangel lei-
den.
Philipp. IV. 11. Wann es nun dem/
oder dem/ ſo oder ſo/ nach Wunſch gieng:
wie man im Sprichwort ſagt/ ſo würde es
wahrhafftig gehen: Es waͤre kein Meſ-
ſer/ das ſchaͤrfer ſchiert/ als wann der
Baur ein Edelmann würd;
oder/ wie

es
M v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0347" n="273"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Neunte Capitel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;augen aus den Fel&#x017F;en/ und Oel aus<lb/>
den harten Steinen/ Butter von den<lb/>
Kühen/ und Milch von den Schaa-<lb/>
fen/ &#x017F;amt dem Fetten von den La&#x0364;m-<lb/>
mern/ und fei&#x017F;te Widder und Bo&#x0364;cke<lb/>
mit fetten Nieren/ und Weizen/ und<lb/>
tra&#x0364;nket ihn mit gutem Traubenblut.<lb/>
Da er aber fett und &#x017F;att war/ ward er<lb/>
geil.</hi><hi rendition="#aq">Deut. XXXII.</hi> 13. 14. 15. Derer<lb/>
Exempel i&#x017F;t die Schrifft/ ja die Welt voll/<lb/>
und finden &#x017F;ich wenig al&#x017F;o darein/ wie Pau-<lb/>
lus/ der in Wahrheit &#x017F;agen kunte: <hi rendition="#fr">Jch<lb/>
habe gelernet bey welchen ich bin/ mir<lb/>
genu&#x0364;gen zu la&#x017F;&#x017F;en; ich bin in allen<lb/>
Dingen und bey allen ge&#x017F;chickt/ ich<lb/>
kan beydes &#x017F;att &#x017F;eyn und hungern/<lb/>
beydes &#x016F;brig haben und Mangel lei-<lb/>
den.</hi> <hi rendition="#aq">Philipp. IV.</hi> 11. Wann es nun dem/<lb/>
oder dem/ &#x017F;o oder &#x017F;o/ nach Wun&#x017F;ch gieng:<lb/>
wie man im Sprichwort &#x017F;agt/ &#x017F;o würde es<lb/>
wahrhafftig gehen: <hi rendition="#fr">Es wa&#x0364;re kein Me&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er/ das &#x017F;cha&#x0364;rfer &#x017F;chiert/ als wann der<lb/>
Baur ein Edelmann würd;</hi> oder/ wie<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M v</fw><fw place="bottom" type="catch">es</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[273/0347] Das Neunte Capitel. ſaugen aus den Felſen/ und Oel aus den harten Steinen/ Butter von den Kühen/ und Milch von den Schaa- fen/ ſamt dem Fetten von den Laͤm- mern/ und feiſte Widder und Boͤcke mit fetten Nieren/ und Weizen/ und traͤnket ihn mit gutem Traubenblut. Da er aber fett und ſatt war/ ward er geil. Deut. XXXII. 13. 14. 15. Derer Exempel iſt die Schrifft/ ja die Welt voll/ und finden ſich wenig alſo darein/ wie Pau- lus/ der in Wahrheit ſagen kunte: Jch habe gelernet bey welchen ich bin/ mir genuͤgen zu laſſen; ich bin in allen Dingen und bey allen geſchickt/ ich kan beydes ſatt ſeyn und hungern/ beydes ůbrig haben und Mangel lei- den. Philipp. IV. 11. Wann es nun dem/ oder dem/ ſo oder ſo/ nach Wunſch gieng: wie man im Sprichwort ſagt/ ſo würde es wahrhafftig gehen: Es waͤre kein Meſ- ſer/ das ſchaͤrfer ſchiert/ als wann der Baur ein Edelmann würd; oder/ wie es M v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/347
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/347>, abgerufen am 02.05.2024.