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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.

Kinder/ die es doch zu solchem End tuhn/
daß ihre Kinder eine Ergözlichkeit haben/
unter welcher sie jmmer noch das bäste von
ihnen hoffen: Gott aber weiß von Ewig-
keit/ und weiß unfehlbar/ daß sie es übel an-
legen werden/ daß sie es zu Sünden/ zu
Lastern/ ihm und der ehrbarn Welt zu Ver-
druß gebrauchen werden. Also will es nim-
mermehr eingehen/ daß Gott solchen Leuten
so viel gutes tuhe/ es sey dann/ man sage:
Entweder/ GOtt wolle zu ihren Sünden
helfen; oder wolle/ daß sie sündigen/ die sonst
nicht sündigten/ wann sie diese Mittel nicht
hätten; oder Gott wolle allerdings/ daß
diese endlich verdammt werden; weil er ihnen
den Weg zur Höllen/ durch so viel Mittel
dazu/ selbst bahne/ als zum Exempel Saul
obangezogen war. Der kommt zum König-
reich/ da er Esel sucht/ er erlangt Gunst/
Macht/ Gelt/ das alles/ so er nicht bekommen/
vielleicht weder Gott verachtet/ und bey der
Zaubererinn Raht gesucht/ noch David so
grimmig zugesezt hätte/ noch sich selbst er-
stochen/ und dem Teuffel in Rachen ge-
fahren wäre.

Jn den Einwurf hat sich freylich mensch-

liche

L vij

Das Neunte Capitel.

Kinder/ die es doch zu ſolchem End tuhn/
daß ihre Kinder eine Ergoͤzlichkeit haben/
unter welcher ſie jmmer noch das baͤſte von
ihnen hoffen: Gott aber weiß von Ewig-
keit/ und weiß unfehlbar/ daß ſie es uͤbel an-
legen werden/ daß ſie es zu Suͤnden/ zu
Laſtern/ ihm und der ehrbarn Welt zu Ver-
druß gebrauchen werden. Alſo will es nim-
mermehr eingehen/ daß Gott ſolchen Leuten
ſo viel gutes tuhe/ es ſey dann/ man ſage:
Entweder/ GOtt wolle zu ihren Suͤnden
helfen; oder wolle/ daß ſie ſuͤndigen/ die ſonſt
nicht ſuͤndigten/ wann ſie dieſe Mittel nicht
haͤtten; oder Gott wolle allerdings/ daß
dieſe endlich verdam̃t werden; weil er ihnen
den Weg zur Hoͤllen/ durch ſo viel Mittel
dazu/ ſelbſt bahne/ als zum Exempel Saul
obangezogen war. Der kom̃t zum Koͤnig-
reich/ da er Eſel ſucht/ er erlangt Gunſt/
Macht/ Gelt/ das alles/ ſo er nicht bekom̃en/
vielleicht weder Gott verachtet/ und bey der
Zaubererinn Raht geſucht/ noch David ſo
grimmig zugeſezt haͤtte/ noch ſich ſelbſt er-
ſtochen/ und dem Teuffel in Rachen ge-
fahren waͤre.

Jn den Einwurf hat ſich freylich menſch-

liche

L vij

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[253/0327] Das Neunte Capitel. Kinder/ die es doch zu ſolchem End tuhn/ daß ihre Kinder eine Ergoͤzlichkeit haben/ unter welcher ſie jmmer noch das baͤſte von ihnen hoffen: Gott aber weiß von Ewig- keit/ und weiß unfehlbar/ daß ſie es uͤbel an- legen werden/ daß ſie es zu Suͤnden/ zu Laſtern/ ihm und der ehrbarn Welt zu Ver- druß gebrauchen werden. Alſo will es nim- mermehr eingehen/ daß Gott ſolchen Leuten ſo viel gutes tuhe/ es ſey dann/ man ſage: Entweder/ GOtt wolle zu ihren Suͤnden helfen; oder wolle/ daß ſie ſuͤndigen/ die ſonſt nicht ſuͤndigten/ wann ſie dieſe Mittel nicht haͤtten; oder Gott wolle allerdings/ daß dieſe endlich verdam̃t werden; weil er ihnen den Weg zur Hoͤllen/ durch ſo viel Mittel dazu/ ſelbſt bahne/ als zum Exempel Saul obangezogen war. Der kom̃t zum Koͤnig- reich/ da er Eſel ſucht/ er erlangt Gunſt/ Macht/ Gelt/ das alles/ ſo er nicht bekom̃en/ vielleicht weder Gott verachtet/ und bey der Zaubererinn Raht geſucht/ noch David ſo grimmig zugeſezt haͤtte/ noch ſich ſelbſt er- ſtochen/ und dem Teuffel in Rachen ge- fahren waͤre. Jn den Einwurf hat ſich freylich menſch- liche L vij

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Zitationshilfe:	Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/327>, abgerufen am 02.05.2024.

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