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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Neunte Capitel.
aber dadurch geredt: Der Segen deß
Herrn/
durch Gottesfurcht und glaubi-
ges Gebet erlanget/ machet reich/ wann
GOtt einen reich haben will; und geschiht
zwar solches ohne Mühe/ das ist: nicht
durch unnöhtige Bekümmerniß/ Sorg und
Grämen: sondern durch Arbeit und Fleiß/
so mit Freudigkeit und Ruhe deß Herzens
vollbracht wird. Andere ziehen die Wort/
ohne Mühe/ auf Gott/ als wann Salo-
mon spräche: der Segen deß HErrn
macht reich ohne Mühe/
das ist: Gott
tostet es keine Mühe: sondern es ist ihm
um ein geringes und leichtes; ja nur um ein
Wort zu tuhn/ wann er spricht: Sey ge-
segnet! muß sein Segen hauffen weiß sich
finden.

Furs dritte möchte man gedenken:
Wie solche herrliche grosse Güter von Gott
kommen können/ bey denen/ die es so übel
anlegen/ und zu nichts anders anwenden/
als zu Gottes Unehr/ zu lauterm Schaden
ihres Nächsten/ dem sie bey weitem so wehe
nicht tuhn könten/ so viel Unglücks in der
Welt nicht anrichten/ wann sie die Macht/

den
L vj

Das Neunte Capitel.
aber dadurch geredt: Der Segen deß
Herꝛn/
durch Gottesfurcht und glaubi-
ges Gebet erlanget/ machet reich/ wann
GOtt einen reich haben will; und geſchiht
zwar ſolches ohne Muͤhe/ das iſt: nicht
durch unnoͤhtige Bekuͤmmerniß/ Sorg uñ
Graͤmen: ſondern durch Arbeit und Fleiß/
ſo mit Freudigkeit und Ruhe deß Herzens
vollbracht wird. Andere ziehen die Wort/
ohne Muͤhe/ auf Gott/ als wann Salo-
mon ſpraͤche: der Segen deß HErꝛn
macht reich ohne Muͤhe/
das iſt: Gott
toſtet es keine Muͤhe: ſondern es iſt ihm
um ein geringes und leichtes; ja nur um ein
Wort zu tuhn/ wann er ſpricht: Sey ge-
ſegnet! muß ſein Segen hauffen weiß ſich
finden.

Fůrs dritte moͤchte man gedenken:
Wie ſolche herꝛliche groſſe Guͤter von Gott
kommen koͤnnen/ bey denen/ die es ſo uͤbel
anlegen/ und zu nichts anders anwenden/
als zu Gottes Unehr/ zu lauterm Schaden
ihres Naͤchſten/ dem ſie bey weitem ſo wehe
nicht tuhn koͤnten/ ſo viel Ungluͤcks in der
Welt nicht anrichten/ wann ſie die Macht/

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[251/0325] Das Neunte Capitel. aber dadurch geredt: Der Segen deß Herꝛn/ durch Gottesfurcht und glaubi- ges Gebet erlanget/ machet reich/ wann GOtt einen reich haben will; und geſchiht zwar ſolches ohne Muͤhe/ das iſt: nicht durch unnoͤhtige Bekuͤmmerniß/ Sorg uñ Graͤmen: ſondern durch Arbeit und Fleiß/ ſo mit Freudigkeit und Ruhe deß Herzens vollbracht wird. Andere ziehen die Wort/ ohne Muͤhe/ auf Gott/ als wann Salo- mon ſpraͤche: der Segen deß HErꝛn macht reich ohne Muͤhe/ das iſt: Gott toſtet es keine Muͤhe: ſondern es iſt ihm um ein geringes und leichtes; ja nur um ein Wort zu tuhn/ wann er ſpricht: Sey ge- ſegnet! muß ſein Segen hauffen weiß ſich finden. Fůrs dritte moͤchte man gedenken: Wie ſolche herꝛliche groſſe Guͤter von Gott kommen koͤnnen/ bey denen/ die es ſo uͤbel anlegen/ und zu nichts anders anwenden/ als zu Gottes Unehr/ zu lauterm Schaden ihres Naͤchſten/ dem ſie bey weitem ſo wehe nicht tuhn koͤnten/ ſo viel Ungluͤcks in der Welt nicht anrichten/ wann ſie die Macht/ den L vj

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/325>, abgerufen am 02.05.2024.