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Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

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Das Siebennde Capitel.
damit viel angenehmer und ansehn-
licher ist als der ander.

Recht bedenklich fällt auch das/ daß
manche Statt und Land/ manche Ver-
waltung und Amt/ manche Handtierung
und Gewerb/ so lang der oder der Raht oder
Verwalter/ oder Amtmann lebet/ alles fried-
lich/ schiedlich/ alles gesegnet und reichlich
zunimmt. Wann ein anderer kommt/ ist weder
Glück noch Segen mehr; die Consilia
schlagen um: die Arbeit/ hat keinen Fort-
gang: es ist kein Verschluß der Wahren
mehr: es geräht nicht wie zuvor; in Sum-
ma: Statt und Land/ Verwaltung und
Amt/ Handtierung und Gewerb ist durch
jenen alles von statten gangen; jetzt wen-
det man mehr Unkosten darauf/ man
wacht fleissiger/ man tuht eben das und noch
fürsichtiger/ was man zuvor getahn/ nnd
will doch nimmer wie zuvor. Solt eines
nicht denken: dem vorigen sey es also ge-
lungen/ man wisse nicht wie/ und warum.
Wer aber die Schrifft ansihet/ und gedenkt
an Joseph/ dessen/ sein Herr/ der Potiphar
reichlich genoß; oder an David/ mit dem

Saul
H vj

Das Sieben̄de Capitel.
damit viel angenehmer und anſehn-
licher iſt als der ander.

Recht bedenklich faͤllt auch das/ daß
manche Statt und Land/ manche Ver-
waltung und Amt/ manche Handtierung
und Gewerb/ ſo lang der oder der Raht oder
Verwalter/ oder Amtmann lebet/ alles fried-
lich/ ſchiedlich/ alles geſegnet und reichlich
zunim̃t. Wann ein anderer kom̃t/ iſt weder
Glück noch Segen mehr; die Conſilia
ſchlagen um: die Arbeit/ hat keinen Fort-
gang: es iſt kein Verſchluß der Wahren
mehr: es geraͤht nicht wie zuvor; in Sum-
ma: Statt und Land/ Verwaltung und
Amt/ Handtierung und Gewerb iſt durch
jenen alles von ſtatten gangen; jetzt wen-
det man mehr Unkoſten darauf/ man
wacht fleiſſiger/ man tuht eben das und noch
fuͤrſichtiger/ was man zuvor getahn/ nnd
will doch nimmer wie zuvor. Solt eines
nicht denken: dem vorigen ſey es alſo ge-
lungen/ man wiſſe nicht wie/ und warum.
Wer aber die Schrifft anſihet/ und gedenkt
an Joſeph/ deſſen/ ſein Herꝛ/ der Potiphar
reichlich genoß; oder an David/ mit dem

Saul
H vj
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[179/0249] Das Sieben̄de Capitel. damit viel angenehmer und anſehn- licher iſt als der ander. Recht bedenklich faͤllt auch das/ daß manche Statt und Land/ manche Ver- waltung und Amt/ manche Handtierung und Gewerb/ ſo lang der oder der Raht oder Verwalter/ oder Amtmann lebet/ alles fried- lich/ ſchiedlich/ alles geſegnet und reichlich zunim̃t. Wann ein anderer kom̃t/ iſt weder Glück noch Segen mehr; die Conſilia ſchlagen um: die Arbeit/ hat keinen Fort- gang: es iſt kein Verſchluß der Wahren mehr: es geraͤht nicht wie zuvor; in Sum- ma: Statt und Land/ Verwaltung und Amt/ Handtierung und Gewerb iſt durch jenen alles von ſtatten gangen; jetzt wen- det man mehr Unkoſten darauf/ man wacht fleiſſiger/ man tuht eben das und noch fuͤrſichtiger/ was man zuvor getahn/ nnd will doch nimmer wie zuvor. Solt eines nicht denken: dem vorigen ſey es alſo ge- lungen/ man wiſſe nicht wie/ und warum. Wer aber die Schrifft anſihet/ und gedenkt an Joſeph/ deſſen/ ſein Herꝛ/ der Potiphar reichlich genoß; oder an David/ mit dem Saul H vj

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Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/249>, abgerufen am 28.03.2024.