Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Siebennde Capitel.
unter andern ein sonderlich Exempel/ (*)
aus den Lectionibus Chronologicis
Peuceri,
von Hertzog Johann Friderich/
und Landgraven in Hässen. An dem
Landgraven/
spricht er/ waren gros-
se sonderliche Kriegstugenden/ weß-
wegen er bey allen andern stattlichen
Kriegs-Officirn grosses Ansehen ge-
wann: Doch hatte Hertzog Johann
Friderich bey weitem eine grössere
Gewogenheit bey allen Menschen.

Warum doch solt' eines wol begehren zu
wissen. Er setzt unter andern die teutsche
Wort darzu: Wann unser Herr Gott
einen will groß machen/ so gibt er ihm
auch/ daß ein Will in den Leuten ist.

Nach diesen setzt er folgendes: Par virtus
in dissimilibus, non conciliat paria studia
hominis,
das ist: Ob gleich ihrer Zwey/
der Tugend nach/ einander gleich
sind: so geschiht es doch/ daß einer

damit
(*) Gregor. Richter Axiomat. Polit.
VII. exemplo VIII. p. m. 21.

Das Sieben̄de Capitel.
unter andern ein ſonderlich Exempel/ (*)
aus den Lectionibus Chronologicis
Peuceri,
von Hertzog Johann Friderich/
und Landgraven in Haͤſſen. An dem
Landgraven/
ſpricht er/ waren groſ-
ſe ſonderliche Kriegstugenden/ weß-
wegen er bey allen andern ſtattlichen
Kriegs-Officirn groſſes Anſehen ge-
wann: Doch hatte Hertzog Johann
Friderich bey weitem eine groͤſſere
Gewogenheit bey allen Menſchen.

Warum doch ſolt’ eines wol begehren zu
wiſſen. Er ſetzt unter andern die teutſche
Wort darzu: Wann unſer Herꝛ Gott
einen will groß machen/ ſo gibt er ihm
auch/ daß ein Will in den Leuten iſt.

Nach dieſen ſetzt er folgendes: Par virtus
in diſſimilibus, non conciliat paria ſtudia
hominis,
das iſt: Ob gleich ihrer Zwey/
der Tugend nach/ einander gleich
ſind: ſo geſchiht es doch/ daß einer

damit
(*) Gregor. Richter Axiomat. Polit.
VII. exemplo VIII. p. m. 21.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0248" n="178"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sieben&#x0304;de Capitel.</hi></fw><lb/>
unter andern ein &#x017F;onderlich Exempel/ <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Gregor. Richter Axiomat. Polit.<lb/><hi rendition="#g">VII</hi>. exemplo <hi rendition="#g">VIII</hi>. p. m. 21.</hi></hi></note><lb/>
aus den <hi rendition="#aq">Lectionibus Chronologicis<lb/>
Peuceri,</hi> von Hertzog Johann Friderich/<lb/>
und Landgraven in Ha&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#fr">An dem<lb/>
Landgraven/</hi> &#x017F;pricht er/ <hi rendition="#fr">waren gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e &#x017F;onderliche Kriegstugenden/ weß-<lb/>
wegen er bey allen andern &#x017F;tattlichen<lb/>
Kriegs-Officirn gro&#x017F;&#x017F;es An&#x017F;ehen ge-<lb/>
wann: Doch hatte Hertzog Johann<lb/>
Friderich bey weitem eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
Gewogenheit bey allen Men&#x017F;chen.</hi><lb/>
Warum doch &#x017F;olt&#x2019; eines wol begehren zu<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en. Er &#x017F;etzt unter andern die teut&#x017F;che<lb/>
Wort darzu: <hi rendition="#fr">Wann un&#x017F;er Her&#xA75B; Gott<lb/>
einen will groß machen/ &#x017F;o gibt er ihm<lb/>
auch/ daß ein Will in den Leuten i&#x017F;t.</hi><lb/>
Nach die&#x017F;en &#x017F;etzt er folgendes: <hi rendition="#aq">Par virtus<lb/>
in di&#x017F;&#x017F;imilibus, non conciliat paria &#x017F;tudia<lb/>
hominis,</hi> das i&#x017F;t: <hi rendition="#fr">Ob gleich ihrer Zwey/<lb/>
der Tugend nach/ einander gleich<lb/>
&#x017F;ind: &#x017F;o ge&#x017F;chiht es doch/ daß einer</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">damit</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0248] Das Sieben̄de Capitel. unter andern ein ſonderlich Exempel/ (*) aus den Lectionibus Chronologicis Peuceri, von Hertzog Johann Friderich/ und Landgraven in Haͤſſen. An dem Landgraven/ ſpricht er/ waren groſ- ſe ſonderliche Kriegstugenden/ weß- wegen er bey allen andern ſtattlichen Kriegs-Officirn groſſes Anſehen ge- wann: Doch hatte Hertzog Johann Friderich bey weitem eine groͤſſere Gewogenheit bey allen Menſchen. Warum doch ſolt’ eines wol begehren zu wiſſen. Er ſetzt unter andern die teutſche Wort darzu: Wann unſer Herꝛ Gott einen will groß machen/ ſo gibt er ihm auch/ daß ein Will in den Leuten iſt. Nach dieſen ſetzt er folgendes: Par virtus in diſſimilibus, non conciliat paria ſtudia hominis, das iſt: Ob gleich ihrer Zwey/ der Tugend nach/ einander gleich ſind: ſo geſchiht es doch/ daß einer damit (*) Gregor. Richter Axiomat. Polit. VII. exemplo VIII. p. m. 21.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/248
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/248>, abgerufen am 23.11.2024.