Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Dritte Capitel.
Andacht-Lied.
Von GOttes Weißheit und
Allmacht.

Nach der Singweise:
Ach wie nichtig/ ach wie flüchtig/ etc.
1.
ACh wie nichtig/   und untüchtig
ist der Menschen Denken!
Unsre Sinnen   sich nit können
nach dem Guten lenken.
Blind sind wir/ uns vorzusehen;
der Verstand nit kan verstehen/
welchen Weg er müsse gehen.
2.
Ob wir sehen   und verstehen/
was uns nützen könde:
Unvermögen   steht entgegen/
fässelt uns die Hände.
Nichts kan unser Machen machen;
Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und
Wachen

trifft gar nicht das Ziel der Sachen.
3. Schöpfer/
Das Dritte Capitel.
Andacht-Lied.
Von GOttes Weißheit und
Allmacht.

Nach der Singweiſe:
Ach wie nichtig/ ach wie flüchtig/ ꝛc.
1.
ACh wie nichtig/   und untuͤchtig
iſt der Menſchen Denken!
Unſre Sinnen   ſich nit koͤnnen
nach dem Guten lenken.
Blind ſind wir/ uns vorzuſehen;
der Verſtand nit kan verſtehen/
welchen Weg er muͤſſe gehen.
2.
Ob wir ſehen   und verſtehen/
was uns nuͤtzen koͤnde:
Unvermoͤgen   ſteht entgegen/
faͤſſelt uns die Haͤnde.
Nichts kan unſer Machen machen;
Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und
Wachen

trifft gar nicht das Ziel der Sachen.
3. Schoͤpfer/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0120" n="58"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Dritte Capitel.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#fr">Andacht-Lied.<lb/>
Von GOttes Weißheit und<lb/>
Allmacht.</hi><lb/>
Nach der Singwei&#x017F;e:<lb/>
Ach wie nichtig/ ach wie flüchtig/ &#xA75B;c.</head><lb/>
        <lg n="1">
          <head>1.</head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">A</hi>Ch wie nichtig/</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>und untu&#x0364;chtig</l><lb/>
          <l>i&#x017F;t der Men&#x017F;chen Denken!</l><lb/>
          <l>Un&#x017F;re Sinnen</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>&#x017F;ich nit ko&#x0364;nnen</l><lb/>
          <l>nach dem Guten lenken.</l><lb/>
          <l>Blind &#x017F;ind wir/ uns vorzu&#x017F;ehen;</l><lb/>
          <l>der Ver&#x017F;tand nit kan ver&#x017F;tehen/</l><lb/>
          <l>welchen Weg er mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e gehen.</l>
        </lg><lb/>
        <lg n="2">
          <head>2.</head><lb/>
          <l>Ob wir &#x017F;ehen</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>und ver&#x017F;tehen/</l><lb/>
          <l>was uns nu&#x0364;tzen ko&#x0364;nde:</l><lb/>
          <l>Unvermo&#x0364;gen</l>
          <space dim="horizontal"/>
          <l>&#x017F;teht entgegen/</l><lb/>
          <l>fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;elt uns die Ha&#x0364;nde.</l><lb/>
          <l>Nichts kan un&#x017F;er Machen machen;</l><lb/>
          <l>Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und<lb/><hi rendition="#et">Wachen</hi></l><lb/>
          <l>trifft gar nicht das Ziel der Sachen.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">3. Scho&#x0364;pfer/</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0120] Das Dritte Capitel. Andacht-Lied. Von GOttes Weißheit und Allmacht. Nach der Singweiſe: Ach wie nichtig/ ach wie flüchtig/ ꝛc. 1. ACh wie nichtig/ und untuͤchtig iſt der Menſchen Denken! Unſre Sinnen ſich nit koͤnnen nach dem Guten lenken. Blind ſind wir/ uns vorzuſehen; der Verſtand nit kan verſtehen/ welchen Weg er muͤſſe gehen. 2. Ob wir ſehen und verſtehen/ was uns nuͤtzen koͤnde: Unvermoͤgen ſteht entgegen/ faͤſſelt uns die Haͤnde. Nichts kan unſer Machen machen; Fleiß/ und Schweiß/ und Sorg und Wachen trifft gar nicht das Ziel der Sachen. 3. Schoͤpfer/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/120
Zitationshilfe: Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/120>, abgerufen am 23.11.2024.