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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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SA

Salivalis ductus, ein Speichel-Gang, ist die Röhre oder Canal,
welche den in den Drüsen abgesonderten Speichel in den Mund führet.
Solcher Gänge sind unterschiedliche, welche in Ober- und Unter-Gänge
getheilet werden. Die Oberen entspringen mit vielen Wärtzlein aus
der Ohren-Drüse, Parotis, dann gehen sie bald einfach, bald doppelt un-
ter der Haut bey den Stock-Zähnen in den Mund, da ihr Ausgang mit
einem subtilen Fleisch-Wärtzlein bedecket wird. Die untern Speichel-
Gänge
kommen von der dicken und hintersten Drüse, bey des Unter-
Kiefers spitzigen Fortsatz gelegen, und lauffen zum Kinn, werffen im Fort-
gehen neue Aestlein von sich, so hinter den Zähnen in einigen Fleisch-
Wärtzgen geendiget werden, welche ein Griechisch [U] abbilden. Diese
Speichel-Gänge haben ihre besondere Namen, und zwar solche von
ihren Erfindern bekommen; die obersten hat Steno erfunden, dahero er
auch Ductus Stenonianus genannt worden; die untersten Warthonius,
und deswegen Ductus Warchonianus genannt; zu welchen noch Ductus
Rivinianus
kommt, von Doct. August. Quirin. Rivino, Profess. Lipsiens.
1679. erstlich erfunden, und nachgehends jährlich im Collegio Anatomico
demonstri
ret worden.

Salivatio, eine Salivation, ist eine besondere Art der Cur, da man
die scharffen unreinen Theilgen des Geblüts und Seri in den Frantzosen,
Krätze, Scorbut und andern Kranckheiten mehr, durch stetes Speyen
auswirfft. Diejenigen Artzney-Mittel, welche eine solche Salivation ver-
ursachen, werden

Salivatoria genannt, und das thut vornemlich der Mercurius, inner-
lich oder äusserlich gebrauchet. Wie aber und auf wievielerley. Weise
die Salivation angestellet werden kan, ist unter dem Titul Lues venerea
zu sehen.

Salix alba, arborea, Weyde, wächst an feuchten Orten, auf nassen
und wäßrigen Wiesen. Die Blätter bringen Schlaf, dienen wider die
übrigen Menses, Blut-auswerffen, Bauchgrimmen; äusserlich sind sie
für stetes Wachen, grosse Hitze in Flebern, Nase-Bluten, Ohren-Weh etc.
den Safft daraus eingetröpffelt, gut.

Salix Americana, sieye Agnus castus.

Salnitrum, Salpetra, Salpetrae, ist eben so viel als Nitrum: abson-
derlich bedeutet das letztere denjenigen Salpeter, welcher durch die Kunst
bereitet worden, siehe Nitrum.

Salsol,
SA

Salivalis ductus, ein Speichel-Gang, iſt die Roͤhre oder Canal,
welche den in den Druͤſen abgeſonderten Speichel in den Mund fuͤhret.
Solcher Gaͤnge ſind unterſchiedliche, welche in Ober- und Unter-Gaͤnge
getheilet werden. Die Oberen entſpringen mit vielen Waͤrtzlein aus
der Ohren-Druͤſe, Parotis, dann gehen ſie bald einfach, bald doppelt un-
ter der Haut bey den Stock-Zaͤhnen in den Mund, da ihr Ausgang mit
einem ſubtilen Fleiſch-Waͤrtzlein bedecket wird. Die untern Speichel-
Gaͤnge
kommen von der dicken und hinterſten Druͤſe, bey des Unter-
Kiefers ſpitzigen Fortſatz gelegen, und lauffen zum Kinn, werffen im Fort-
gehen neue Aeſtlein von ſich, ſo hinter den Zaͤhnen in einigen Fleiſch-
Waͤrtzgen geendiget werden, welche ein Griechiſch [ϒ] abbilden. Dieſe
Speichel-Gaͤnge haben ihre beſondere Namen, und zwar ſolche von
ihren Erfindern bekommen; die oberſten hat Steno erfunden, dahero er
auch Ductus Stenonianus genannt worden; die unterſten Warthonius,
und deswegen Ductus Warchonianus genannt; zu welchen noch Ductus
Rivinianus
kommt, von Doct. Auguſt. Quirin. Rivino, Profeſſ. Lipſienſ.
1679. erſtlich erfunden, und nachgehends jaͤhrlich im Collegio Anatomico
demonſtri
ret worden.

Salivatio, eine Salivation, iſt eine beſondere Art der Cur, da man
die ſcharffen unreinen Theilgen des Gebluͤts und Seri in den Frantzoſen,
Kraͤtze, Scorbut und andern Kranckheiten mehr, durch ſtetes Speyen
auswirfft. Diejenigen Artzney-Mittel, welche eine ſolche Salivation ver-
urſachen, werden

Salivatoria genannt, und das thut vornemlich der Mercurius, inner-
lich oder aͤuſſerlich gebrauchet. Wie aber und auf wievielerley. Weiſe
die Salivation angeſtellet werden kan, iſt unter dem Titul Lues venerea
zu ſehen.

Salix alba, arborea, Weyde, waͤchſt an feuchten Orten, auf naſſen
und waͤßrigen Wieſen. Die Blaͤtter bringen Schlaf, dienen wider die
uͤbrigen Menſes, Blut-auswerffen, Bauchgrimmen; aͤuſſerlich ſind ſie
fuͤr ſtetes Wachen, groſſe Hitze in Flebern, Naſe-Bluten, Ohren-Weh ꝛc.
den Safft daraus eingetroͤpffelt, gut.

Salix Americana, ſieye Agnus caſtus.

Salnitrum, Salpetra, Salpetræ, iſt eben ſo viel als Nitrum: abſon-
derlich bedeutet das letztere denjenigen Salpeter, welcher durch die Kunſt
bereitet worden, ſiehe Nitrum.

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[828/0840] SA Salivalis ductus, ein Speichel-Gang, iſt die Roͤhre oder Canal, welche den in den Druͤſen abgeſonderten Speichel in den Mund fuͤhret. Solcher Gaͤnge ſind unterſchiedliche, welche in Ober- und Unter-Gaͤnge getheilet werden. Die Oberen entſpringen mit vielen Waͤrtzlein aus der Ohren-Druͤſe, Parotis, dann gehen ſie bald einfach, bald doppelt un- ter der Haut bey den Stock-Zaͤhnen in den Mund, da ihr Ausgang mit einem ſubtilen Fleiſch-Waͤrtzlein bedecket wird. Die untern Speichel- Gaͤnge kommen von der dicken und hinterſten Druͤſe, bey des Unter- Kiefers ſpitzigen Fortſatz gelegen, und lauffen zum Kinn, werffen im Fort- gehen neue Aeſtlein von ſich, ſo hinter den Zaͤhnen in einigen Fleiſch- Waͤrtzgen geendiget werden, welche ein Griechiſch ϒ abbilden. Dieſe Speichel-Gaͤnge haben ihre beſondere Namen, und zwar ſolche von ihren Erfindern bekommen; die oberſten hat Steno erfunden, dahero er auch Ductus Stenonianus genannt worden; die unterſten Warthonius, und deswegen Ductus Warchonianus genannt; zu welchen noch Ductus Rivinianus kommt, von Doct. Auguſt. Quirin. Rivino, Profeſſ. Lipſienſ. 1679. erſtlich erfunden, und nachgehends jaͤhrlich im Collegio Anatomico demonſtriret worden. Salivatio, eine Salivation, iſt eine beſondere Art der Cur, da man die ſcharffen unreinen Theilgen des Gebluͤts und Seri in den Frantzoſen, Kraͤtze, Scorbut und andern Kranckheiten mehr, durch ſtetes Speyen auswirfft. Diejenigen Artzney-Mittel, welche eine ſolche Salivation ver- urſachen, werden Salivatoria genannt, und das thut vornemlich der Mercurius, inner- lich oder aͤuſſerlich gebrauchet. Wie aber und auf wievielerley. Weiſe die Salivation angeſtellet werden kan, iſt unter dem Titul Lues venerea zu ſehen. Salix alba, arborea, Weyde, waͤchſt an feuchten Orten, auf naſſen und waͤßrigen Wieſen. Die Blaͤtter bringen Schlaf, dienen wider die uͤbrigen Menſes, Blut-auswerffen, Bauchgrimmen; aͤuſſerlich ſind ſie fuͤr ſtetes Wachen, groſſe Hitze in Flebern, Naſe-Bluten, Ohren-Weh ꝛc. den Safft daraus eingetroͤpffelt, gut. Salix Americana, ſieye Agnus caſtus. Salnitrum, Salpetra, Salpetræ, iſt eben ſo viel als Nitrum: abſon- derlich bedeutet das letztere denjenigen Salpeter, welcher durch die Kunſt bereitet worden, ſiehe Nitrum. Salſol,

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 828. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/840>, abgerufen am 22.11.2024.