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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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SA
Spiritum Vini über Gewürtze, und mischen hernach Spirit. Salis ammoniac.
q. s.
drunter, zum Exempel, auf eine Untze solch eines Spiritus aromatici
nehmen sie ßj. Spirit. ci. Andere machen ex tempore solch ein Sal
volat. oleosum,
wenn sie destillirte Oele, zum Exempel, Anisi, Caryophyl-
lor. Lavendul. Rutae, Spicae &c.
zum spirit. Vini rectisicatiss. thun, und die-
ses hernach mit dem Spirit. ci vermischen. Die Brandenburgenses
haben in ihrem Dispensatorio p. m. 124. dieses sal volat. oleos. Sal.
Tartar. opt. depurat. vj. olei dest. Caryophyll. Anisi, Cinnamom. ana ßß.
Macis j. Succin. Zedoar. ana ß.
laß es in einem wohlvermachten Kol-
ben zwey oder drey Tage digeriren, dann giesse spirit. Vini Lbiß. drauf,
thue auch wohlgereinigten salis ammoniac. Lbß. darzu, und ziehe bey gelin-
dem Feuer die Helffte ab.

Salacitas, die Geilheit der Weiber, ist ein unersättlicher Appetit
zum Beyschlaf, die Ursachen und Cur kommen mit Furore uterino über-
ein, weßwegen allda nachzusehen.

Salia virgula, eine Wünschel-Ruthe.

Salicornia, siehe Sal alcali.

Saliva, der Speichel, wird insgemein ohne Unterscheid für dasje-
nige genommen, was durch Spucken aus dem Munde geworffen wird.
Eigentlich aber wird eine weißlichte, dünne, etwas zähe, wäßrige und ein
wenig saltzigte Feuchtigkeit verstanden, welche in den Drüsen der Kiefern
und hinter den Ohren vom Blut abgesondert, und durch die Speichel-
Gänge, als von Natur darzu gemachte Röhren, in den Mund gefüh-
ret, wovon er als eine überflüßige Feuchtigkeit ausgeworffen, oder als
ein die Speisen zu praepariren nöthiger Humor mit denenselben hinunter
geschlucket wird.

Salivae defectus, ein Mangel des Speichels, rühret ordinair von
starckem Schweiß, grosser Aderlaß, Harnen, Salivation, Bauch-Fluß,
Hitze, Entzündung etc. her, und wird gantz schleunig mit Aqueis verbessert,
z. E. einen Trunck Wassers im Munde gehalten.

Salivae salsedo, widernatürlich gesaltzener Speichel, und

visciditas, Zähigkeit des Speichels: so wie diese von zäh-
und überflüßig gesaltzenen Speisen herrühren; also werden sie auch mit
ietzt angeführten Aqueis corrigiret; ferner dienen hier auch Dulcia oder
süsse Sachen, wie Glycyrrhiza, Corinthen, Feigen etc. item oleosa und pin-
guia,
Milch, Emulsiones aus semin. 4. frigid. major. Amygdal. dulc. gela-
tin. C. C. Eboris, mucilagin. sem. Psyllii, Cydonior. &c.

Sali-
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SA
Spiritum Vini uͤber Gewuͤrtze, und miſchen hernach Spirit. Salis ammoniac.
q. ſ.
drunter, zum Exempel, auf eine Untze ſolch eines Spiritus aromatici
nehmen ſie ʒj. Spirit. 🜔🝐ci. Andere machen ex tempore ſolch ein Sal
volat. oleoſum,
wenn ſie deſtillirte Oele, zum Exempel, Aniſi, Caryophyl-
lor. Lavendul. Rutæ, Spicæ &c.
zum ſpirit. Vini rectiſicatiſſ. thun, und die-
ſes hernach mit dem Spirit. 🜔🝐ci vermiſchen. Die Brandenburgenſes
haben in ihrem Diſpenſatorio p. m. 124. dieſes ſal volat. oleoſ. ℞ Sal.
Tartar. opt. depurat. ℥vj. olei deſt. Caryophyll. Aniſi, Cinnamom. ana ʒß.
Macis ℈j. Succin. Zedoar. ana ℈ß.
laß es in einem wohlvermachten Kol-
ben zwey oder drey Tage digeriren, dann gieſſe ſpirit. Vini ℔iß. drauf,
thue auch wohlgereinigten ſalis ammoniac. ℔ß. darzu, und ziehe bey gelin-
dem Feuer die Helffte ab.

Salacitas, die Geilheit der Weiber, iſt ein unerſaͤttlicher Appetit
zum Beyſchlaf, die Urſachen und Cur kommen mit Furore uterino uͤber-
ein, weßwegen allda nachzuſehen.

Salia virgula, eine Wuͤnſchel-Ruthe.

Salicornia, ſiehe Sal alcali.

Saliva, der Speichel, wird insgemein ohne Unterſcheid fuͤr dasje-
nige genommen, was durch Spucken aus dem Munde geworffen wird.
Eigentlich aber wird eine weißlichte, duͤnne, etwas zaͤhe, waͤßrige und ein
wenig ſaltzigte Feuchtigkeit verſtanden, welche in den Druͤſen der Kiefern
und hinter den Ohren vom Blut abgeſondert, und durch die Speichel-
Gaͤnge, als von Natur darzu gemachte Roͤhren, in den Mund gefuͤh-
ret, wovon er als eine uͤberfluͤßige Feuchtigkeit ausgeworffen, oder als
ein die Speiſen zu præpariren noͤthiger Humor mit denenſelben hinunter
geſchlucket wird.

Salivæ defectus, ein Mangel des Speichels, ruͤhret ordinair von
ſtarckem Schweiß, groſſer Aderlaß, Harnen, Salivation, Bauch-Fluß,
Hitze, Entzuͤndung ꝛc. her, und wird gantz ſchleunig mit Aqueis verbeſſert,
z. E. einen Trunck Waſſers im Munde gehalten.

Salivæ ſalſedo, widernatuͤrlich geſaltzener Speichel, und

viſciditas, Zaͤhigkeit des Speichels: ſo wie dieſe von zaͤh-
und uͤberfluͤßig geſaltzenen Speiſen herruͤhren; alſo werden ſie auch mit
ietzt angefuͤhrten Aqueis corrigiret; ferner dienen hier auch Dulcia oder
ſuͤſſe Sachen, wie Glycyrrhiza, Corinthen, Feigen ꝛc. item oleoſa und pin-
guia,
Milch, Emulſiones aus ſemin. 4. frigid. major. Amygdal. dulc. gela-
tin. C. C. Eboris, mucilagin. ſem. Pſyllii, Cydonior. &c.

Sali-
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[827/0839] SA Spiritum Vini uͤber Gewuͤrtze, und miſchen hernach Spirit. Salis ammoniac. q. ſ. drunter, zum Exempel, auf eine Untze ſolch eines Spiritus aromatici nehmen ſie ʒj. Spirit. 🜔🝐ci. Andere machen ex tempore ſolch ein Sal volat. oleoſum, wenn ſie deſtillirte Oele, zum Exempel, Aniſi, Caryophyl- lor. Lavendul. Rutæ, Spicæ &c. zum ſpirit. Vini rectiſicatiſſ. thun, und die- ſes hernach mit dem Spirit. 🜔🝐ci vermiſchen. Die Brandenburgenſes haben in ihrem Diſpenſatorio p. m. 124. dieſes ſal volat. oleoſ. ℞ Sal. Tartar. opt. depurat. ℥vj. olei deſt. Caryophyll. Aniſi, Cinnamom. ana ʒß. Macis ℈j. Succin. Zedoar. ana ℈ß. laß es in einem wohlvermachten Kol- ben zwey oder drey Tage digeriren, dann gieſſe ſpirit. Vini ℔iß. drauf, thue auch wohlgereinigten ſalis ammoniac. ℔ß. darzu, und ziehe bey gelin- dem Feuer die Helffte ab. Salacitas, die Geilheit der Weiber, iſt ein unerſaͤttlicher Appetit zum Beyſchlaf, die Urſachen und Cur kommen mit Furore uterino uͤber- ein, weßwegen allda nachzuſehen. Salia virgula, eine Wuͤnſchel-Ruthe. Salicornia, ſiehe Sal alcali. Saliva, der Speichel, wird insgemein ohne Unterſcheid fuͤr dasje- nige genommen, was durch Spucken aus dem Munde geworffen wird. Eigentlich aber wird eine weißlichte, duͤnne, etwas zaͤhe, waͤßrige und ein wenig ſaltzigte Feuchtigkeit verſtanden, welche in den Druͤſen der Kiefern und hinter den Ohren vom Blut abgeſondert, und durch die Speichel- Gaͤnge, als von Natur darzu gemachte Roͤhren, in den Mund gefuͤh- ret, wovon er als eine uͤberfluͤßige Feuchtigkeit ausgeworffen, oder als ein die Speiſen zu præpariren noͤthiger Humor mit denenſelben hinunter geſchlucket wird. Salivæ defectus, ein Mangel des Speichels, ruͤhret ordinair von ſtarckem Schweiß, groſſer Aderlaß, Harnen, Salivation, Bauch-Fluß, Hitze, Entzuͤndung ꝛc. her, und wird gantz ſchleunig mit Aqueis verbeſſert, z. E. einen Trunck Waſſers im Munde gehalten. Salivæ ſalſedo, widernatuͤrlich geſaltzener Speichel, und viſciditas, Zaͤhigkeit des Speichels: ſo wie dieſe von zaͤh- und uͤberfluͤßig geſaltzenen Speiſen herruͤhren; alſo werden ſie auch mit ietzt angefuͤhrten Aqueis corrigiret; ferner dienen hier auch Dulcia oder ſuͤſſe Sachen, wie Glycyrrhiza, Corinthen, Feigen ꝛc. item oleoſa und pin- guia, Milch, Emulſiones aus ſemin. 4. frigid. major. Amygdal. dulc. gela- tin. C. C. Eboris, mucilagin. ſem. Pſyllii, Cydonior. &c. Sali- M m m m m 2

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 827. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/839>, abgerufen am 22.11.2024.