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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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SA

Salsol, siehe Sal alcali.

Salsugo, siehe Muria.

Salvatella, siehe Vena.

Salvia, Salbey, ist zweyerley, zahme, Salvia hortensis, und wilde,
Salvia campestris, oder Sylvestris. Die zahme ist wiederum entweder
groß oder klein, major und minor, breit-blättrig und schmal-blättrig,
latifolia und angustifolia, mit krausen und nicht krausen Blättern, folio
crispo
und non crispo. Die kleine ist entweder gehörnt oder unge-
hörnt,
aurita und non aurita. Die wilde ist (1) wild Salbey, Wald-
Scharlach,
Salvia sylvestris vera, Horminum, (2) Wald-Salbey, Scor-
dium, Sphacelus,
(3) Alpen-Salbey, Salvia nigrior, Marrubium monta-
num.
Beyde werden in Gärten unterhalten. Der zahmen Blumen
treiben den Urin, Frucht, Menses und Nachgeburt, dienen dem Magen,
Mutter, Haupt, wider den Schwindel, Zittern, Krampff, Unfruchtbar-
keit, Pest, Husten, Lungensucht etc. deßgleichen thun auch die Blätter;
äusserlich für das Bluten, faul und stinckend Zahn-Fleisch, damit die
Zähne und Zahn-Fleisch gerieben. Sie mindern auch bey den Säug-
ammen die Milch, auf die Brüste geleget. Salbey-Wein oder Bier,
ist wider die Wassersucht, viertägige Fieber etc. gut.

Salvia baceifera, coccifera, Cretische Salbey, wächst in den Jn-
suln Creta und Cypro, trägt Beeren, welche als Gall-Aepffel auswach-
sen, solche werden eingemacht heraus gebracht, stärcken den Magen.

Salvia romana, siehe Mentha Saracenica.

Salvia vitae, siehe Adianthum album.

Sambucus, Hollunder, ist erstlich zweyerley, niedriger und
Baum-Hollunder,
Sambucus humilis und arborea; von dem niedrigen
und kleinen Hollunder siehe
Ebulus. Der Baum-Hollunder aber ist
(1) gemeiner Hollunder, Sambucus vulgaris, domestica, (2) Hollunder
mit ausgeschnittenen Blättern,
Sambucus laciniata, (3) Baum-Ro-
sen, Schnee-Ballen,
Sambucus rosea, Lycostaphylos mascula, (4 Bach-
Holder,
Sambucus aquatica, palustris, und (5) wilder Wald- oder Berg-
oder Hirsch-Holder, Sambucus sylvestris, cervina und montana. Der
gemeine wächst an feuchten und sandichten Orten, an den Mauren und
Zäunen; Hollunder mit ausgeschnittenen Blättern, oder Spani-
scher Hollunder,
wird in Gärten geheget, wie auch die Schnee-Ballen.
Bach-Holder
stehet an den Bächen; der wilde wird an bergichten

und
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SA

Salſol, ſiehe Sal alcali.

Salſugo, ſiehe Muria.

Salvatella, ſiehe Vena.

Salvia, Salbey, iſt zweyerley, zahme, Salvia hortenſis, und wilde,
Salvia campeſtris, oder Sylveſtris. Die zahme iſt wiederum entweder
groß oder klein, major und minor, breit-blaͤttrig und ſchmal-blaͤttrig,
latifolia und anguſtifolia, mit krauſen und nicht krauſen Blaͤttern, folio
criſpo
und non criſpo. Die kleine iſt entweder gehoͤrnt oder unge-
hoͤrnt,
aurita und non aurita. Die wilde iſt (1) wild Salbey, Wald-
Scharlach,
Salvia ſylveſtris vera, Horminum, (2) Wald-Salbey, Scor-
dium, Sphacelus,
(3) Alpen-Salbey, Salvia nigrior, Marrubium monta-
num.
Beyde werden in Gaͤrten unterhalten. Der zahmen Blumen
treiben den Urin, Frucht, Menſes und Nachgeburt, dienen dem Magen,
Mutter, Haupt, wider den Schwindel, Zittern, Krampff, Unfruchtbar-
keit, Peſt, Huſten, Lungenſucht ꝛc. deßgleichen thun auch die Blaͤtter;
aͤuſſerlich fuͤr das Bluten, faul und ſtinckend Zahn-Fleiſch, damit die
Zaͤhne und Zahn-Fleiſch gerieben. Sie mindern auch bey den Saͤug-
ammen die Milch, auf die Bruͤſte geleget. Salbey-Wein oder Bier,
iſt wider die Waſſerſucht, viertaͤgige Fieber ꝛc. gut.

Salvia baceifera, coccifera, Cretiſche Salbey, waͤchſt in den Jn-
ſuln Creta und Cypro, traͤgt Beeren, welche als Gall-Aepffel auswach-
ſen, ſolche werden eingemacht heraus gebracht, ſtaͤrcken den Magen.

Salvia romana, ſiehe Mentha Saracenica.

Salvia vitæ, ſiehe Adianthum album.

Sambucus, Hollunder, iſt erſtlich zweyerley, niedriger und
Baum-Hollunder,
Sambucus humilis und arborea; von dem niedrigen
und kleinen Hollunder ſiehe
Ebulus. Der Baum-Hollunder aber iſt
(1) gemeiner Hollunder, Sambucus vulgaris, domeſtica, (2) Hollunder
mit ausgeſchnittenen Blaͤttern,
Sambucus laciniata, (3) Baum-Ro-
ſen, Schnee-Ballen,
Sambucus roſea, Lycoſtaphylos maſcula, (4 Bach-
Holder,
Sambucus aquatica, paluſtris, und (5) wilder Wald- oder Berg-
oder Hirſch-Holder, Sambucus ſylveſtris, cervina und montana. Der
gemeine waͤchſt an feuchten und ſandichten Orten, an den Mauren und
Zaͤunen; Hollunder mit ausgeſchnittenen Blaͤttern, oder Spani-
ſcher Hollunder,
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[829/0841] SA Salſol, ſiehe Sal alcali. Salſugo, ſiehe Muria. Salvatella, ſiehe Vena. Salvia, Salbey, iſt zweyerley, zahme, Salvia hortenſis, und wilde, Salvia campeſtris, oder Sylveſtris. Die zahme iſt wiederum entweder groß oder klein, major und minor, breit-blaͤttrig und ſchmal-blaͤttrig, latifolia und anguſtifolia, mit krauſen und nicht krauſen Blaͤttern, folio criſpo und non criſpo. Die kleine iſt entweder gehoͤrnt oder unge- hoͤrnt, aurita und non aurita. Die wilde iſt (1) wild Salbey, Wald- Scharlach, Salvia ſylveſtris vera, Horminum, (2) Wald-Salbey, Scor- dium, Sphacelus, (3) Alpen-Salbey, Salvia nigrior, Marrubium monta- num. Beyde werden in Gaͤrten unterhalten. Der zahmen Blumen treiben den Urin, Frucht, Menſes und Nachgeburt, dienen dem Magen, Mutter, Haupt, wider den Schwindel, Zittern, Krampff, Unfruchtbar- keit, Peſt, Huſten, Lungenſucht ꝛc. deßgleichen thun auch die Blaͤtter; aͤuſſerlich fuͤr das Bluten, faul und ſtinckend Zahn-Fleiſch, damit die Zaͤhne und Zahn-Fleiſch gerieben. Sie mindern auch bey den Saͤug- ammen die Milch, auf die Bruͤſte geleget. Salbey-Wein oder Bier, iſt wider die Waſſerſucht, viertaͤgige Fieber ꝛc. gut. Salvia baceifera, coccifera, Cretiſche Salbey, waͤchſt in den Jn- ſuln Creta und Cypro, traͤgt Beeren, welche als Gall-Aepffel auswach- ſen, ſolche werden eingemacht heraus gebracht, ſtaͤrcken den Magen. Salvia romana, ſiehe Mentha Saracenica. Salvia vitæ, ſiehe Adianthum album. Sambucus, Hollunder, iſt erſtlich zweyerley, niedriger und Baum-Hollunder, Sambucus humilis und arborea; von dem niedrigen und kleinen Hollunder ſiehe Ebulus. Der Baum-Hollunder aber iſt (1) gemeiner Hollunder, Sambucus vulgaris, domeſtica, (2) Hollunder mit ausgeſchnittenen Blaͤttern, Sambucus laciniata, (3) Baum-Ro- ſen, Schnee-Ballen, Sambucus roſea, Lycoſtaphylos maſcula, (4 Bach- Holder, Sambucus aquatica, paluſtris, und (5) wilder Wald- oder Berg- oder Hirſch-Holder, Sambucus ſylveſtris, cervina und montana. Der gemeine waͤchſt an feuchten und ſandichten Orten, an den Mauren und Zaͤunen; Hollunder mit ausgeſchnittenen Blaͤttern, oder Spani- ſcher Hollunder, wird in Gaͤrten geheget, wie auch die Schnee-Ballen. Bach-Holder ſtehet an den Baͤchen; der wilde wird an bergichten und M m m m m 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 829. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/841>, abgerufen am 04.05.2024.