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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Malicorium, siehe Cortices granatorum.

Malleolus, siehe Os.

Malleus siehe Os.

Maltha, siehe Pissasphaltum.

Malum hypochondriacum, Miltz-Beschwerung oder Wehe,
siehe Hypochondriacum malum.

Malum Ischiadicum, das Hüfft-Weh, siehe Arthritis.

Malum mortuum, Todten-Brüche, ist eine Gattung des Aussatzes,
da der gantze Leib mit einer heßlichen Rinde oder Schorff, aber ohne Eyter,
überzogen, schwartz-blau und heßlich aussiehet, auch stincket. Kommt we-
gen der Ursachen und Cur mit der Krätze überein.

Malus Adami, Pomum Adami oder Assyrium, Adams-Apffel,
diese Frucht vergleichet sich an Gestalt und mit der Schale den Pomeran-
tzen, ist aber zwey- oder dreymal grösser, hat einen Safft wie die Limonien,
und von aussen etliche Schrunden, als wäre mit den Zähnen drein gebis-
sen, gleich, als hätte der erste Mensch Adam (von dem sie also benahmet)
darein gebissen.

Malus armeniaca, Amarellen-Baum, ist dem Pfersig-Baum
gleich, hat aber einen stärckern Stamm, schwärtzere Rinde und weiter aus-
gebreitete Aeste. Die Früchte, Mala armenia, Apricosen, sind kleiner als
die Pfersigen, haben einen platten und glatten Stein, dienen wider den
Durst und hitzige Fieber, die Kern befördern die Geburth, stillen die Nach-
wehen, und sind für den Stein und Würmer gut.

Malus aurantia, Pomerantzen-Baum, ist etwa zwey oder drey El-
len lang, mit vielen kurtzen Zweigen, so immer grün, auch das gantze Jahr
über Früchte träget, nachdem er zuvor im April und Majo weisse und wohl-
riechende Blüten gehabt. Die Früchte, Mala aurantia, Pomerantzen,
sind ball-rund, und mit einer hoch- und gold-gelben, und an Geschmack bit-
tern Schale überzogen, inwendig aber mit einem safftigen, süß oder sauren
Marck angefüllet. Sie kommen aus Jtalien, Portugall und der Pro-
vintz Languedoc, in Franckreich. Jhr Unterscheid wird entweder von den
Ländern, wo sie wachsen, oder vom Geschmack, so am gebräuchlichsten ist,
genommen. Die Schalen hiervon thun wider alle Leibes- und Mutter-
Schmertzen, Windsucht, Magen-Weh etc. sehr gut: der Safft wehret der
Fäulung des Scharbocks. Hiervon sind nun viel Praeparata, als das Po-
merantzen-Blüt-Wasser, aqua Naphae genannt, welches nicht allein das
Hertz, sondern auch die Frucht in Mutter-Leibe stärcket, und wider die Pest

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Malicorium, ſiehe Cortices granatorum.

Malleolus, ſiehe Os.

Malleus ſiehe Os.

Maltha, ſiehe Piſſaſphaltum.

Malum hypochondriacum, Miltz-Beſchwerung oder Wehe,
ſiehe Hypochondriacum malum.

Malum Iſchiadicum, das Huͤfft-Weh, ſiehe Arthritis.

Malum mortuum, Todten-Bruͤche, iſt eine Gattung des Auſſatzes,
da der gantze Leib mit einer heßlichen Rinde oder Schorff, aber ohne Eyter,
uͤberzogen, ſchwartz-blau und heßlich ausſiehet, auch ſtincket. Kommt we-
gen der Urſachen und Cur mit der Kraͤtze uͤberein.

Malus Adami, Pomum Adami oder Aſſyrium, Adams-Apffel,
dieſe Frucht vergleichet ſich an Geſtalt und mit der Schale den Pomeran-
tzen, iſt aber zwey- oder dreymal groͤſſer, hat einen Safft wie die Limonien,
und von auſſen etliche Schrunden, als waͤre mit den Zaͤhnen drein gebiſ-
ſen, gleich, als haͤtte der erſte Menſch Adam (von dem ſie alſo benahmet)
darein gebiſſen.

Malus armeniaca, Amarellen-Baum, iſt dem Pferſig-Baum
gleich, hat aber einen ſtaͤrckern Stamm, ſchwaͤrtzere Rinde und weiter aus-
gebreitete Aeſte. Die Fruͤchte, Mala armenia, Apricoſen, ſind kleiner als
die Pferſigen, haben einen platten und glatten Stein, dienen wider den
Durſt und hitzige Fieber, die Kern befoͤrdern die Geburth, ſtillen die Nach-
wehen, und ſind fuͤr den Stein und Wuͤrmer gut.

Malus aurantia, Pomerantzen-Baum, iſt etwa zwey oder drey El-
len lang, mit vielen kurtzen Zweigen, ſo immer gruͤn, auch das gantze Jahr
uͤber Fruͤchte traͤget, nachdem er zuvor im April und Majo weiſſe und wohl-
riechende Bluͤten gehabt. Die Fruͤchte, Mala aurantia, Pomerantzen,
ſind ball-rund, und mit einer hoch- und gold-gelben, und an Geſchmack bit-
tern Schale uͤberzogen, inwendig aber mit einem ſafftigen, ſuͤß oder ſauren
Marck angefuͤllet. Sie kommen aus Jtalien, Portugall und der Pro-
vintz Languedoc, in Franckreich. Jhr Unterſcheid wird entweder von den
Laͤndern, wo ſie wachſen, oder vom Geſchmack, ſo am gebraͤuchlichſten iſt,
genommen. Die Schalen hiervon thun wider alle Leibes- und Mutter-
Schmertzen, Windſucht, Magen-Weh ꝛc. ſehr gut: der Safft wehret der
Faͤulung des Scharbocks. Hiervon ſind nun viel Præparata, als das Po-
merantzen-Bluͤt-Waſſer, aqua Naphæ genannt, welches nicht allein das
Hertz, ſondern auch die Frucht in Mutter-Leibe ſtaͤrcket, und wider die Peſt

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[537/0549] MA Malicorium, ſiehe Cortices granatorum. Malleolus, ſiehe Os. Malleus ſiehe Os. Maltha, ſiehe Piſſaſphaltum. Malum hypochondriacum, Miltz-Beſchwerung oder Wehe, ſiehe Hypochondriacum malum. Malum Iſchiadicum, das Huͤfft-Weh, ſiehe Arthritis. Malum mortuum, Todten-Bruͤche, iſt eine Gattung des Auſſatzes, da der gantze Leib mit einer heßlichen Rinde oder Schorff, aber ohne Eyter, uͤberzogen, ſchwartz-blau und heßlich ausſiehet, auch ſtincket. Kommt we- gen der Urſachen und Cur mit der Kraͤtze uͤberein. Malus Adami, Pomum Adami oder Aſſyrium, Adams-Apffel, dieſe Frucht vergleichet ſich an Geſtalt und mit der Schale den Pomeran- tzen, iſt aber zwey- oder dreymal groͤſſer, hat einen Safft wie die Limonien, und von auſſen etliche Schrunden, als waͤre mit den Zaͤhnen drein gebiſ- ſen, gleich, als haͤtte der erſte Menſch Adam (von dem ſie alſo benahmet) darein gebiſſen. Malus armeniaca, Amarellen-Baum, iſt dem Pferſig-Baum gleich, hat aber einen ſtaͤrckern Stamm, ſchwaͤrtzere Rinde und weiter aus- gebreitete Aeſte. Die Fruͤchte, Mala armenia, Apricoſen, ſind kleiner als die Pferſigen, haben einen platten und glatten Stein, dienen wider den Durſt und hitzige Fieber, die Kern befoͤrdern die Geburth, ſtillen die Nach- wehen, und ſind fuͤr den Stein und Wuͤrmer gut. Malus aurantia, Pomerantzen-Baum, iſt etwa zwey oder drey El- len lang, mit vielen kurtzen Zweigen, ſo immer gruͤn, auch das gantze Jahr uͤber Fruͤchte traͤget, nachdem er zuvor im April und Majo weiſſe und wohl- riechende Bluͤten gehabt. Die Fruͤchte, Mala aurantia, Pomerantzen, ſind ball-rund, und mit einer hoch- und gold-gelben, und an Geſchmack bit- tern Schale uͤberzogen, inwendig aber mit einem ſafftigen, ſuͤß oder ſauren Marck angefuͤllet. Sie kommen aus Jtalien, Portugall und der Pro- vintz Languedoc, in Franckreich. Jhr Unterſcheid wird entweder von den Laͤndern, wo ſie wachſen, oder vom Geſchmack, ſo am gebraͤuchlichſten iſt, genommen. Die Schalen hiervon thun wider alle Leibes- und Mutter- Schmertzen, Windſucht, Magen-Weh ꝛc. ſehr gut: der Safft wehret der Faͤulung des Scharbocks. Hiervon ſind nun viel Præparata, als das Po- merantzen-Bluͤt-Waſſer, aqua Naphæ genannt, welches nicht allein das Hertz, ſondern auch die Frucht in Mutter-Leibe ſtaͤrcket, und wider die Peſt gelo- Y y y

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 537. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/549>, abgerufen am 06.05.2024.