Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
HE

Die Colatur kan auf viermal gebrauchet werden. Praeparata sind Radix
condit. Aqua dest. Conserv. extract. Vinum enulatum.

Helichrysum, Coma aurea, Stächas-Blumen, gelbe Rain-Blu-
men,
werden in Gärten unterhalten, blühen im Julio, werden wider
Schlangen-Biß, Hüfft-Weh und Tröpffeln des Harns recommandiret,
befördern die Menses, und resolviren das geronnene Blut.

Heliotropium majus, Scorpioldes album, grosse Krebs-Blumen,
Wartzen-Kraut,
wächst an rauhen Orten; das Kraut purgiret von
unten, ist äusserlich wider allerhand Wartzen, Krebs und um sich fres-
sende Schäden gut. Der Saame dienet wider die drey- und viertägi-
gen Fieber, von gr. iij. bis jv. gegeben.

Heliotropium tricoccum, siehe Lacca Musica und Torna Solis.

Helix, der auswendige Umfang des Ohrs, welcher den äusser-
sten Rand des Oehrleins bezeichnet.

Helleborus albus, Veratrum album, weisse Niese-Wurtz, ist eine
dicke und starcke Wurtzel, mit vielen weissen Zaseln umfasset, auswendig
gelb, inwendig weiß, anbey scharff und etwas bitter, auch eines eckelhaff-
ten Geruchs: sie macht ein groß Purgiren und Brechen, wird deßwegen
in der Taubsucht oder Mania gebrauchet, aber es ist Behutsamkeit dabey
nöthig, weil man gar leicht eine Hypercatharsin erwecket.

Helleborus niger, Veratrum nigrum, stiriacum, schwartze Niese-
Wurtz,
bestehet aus vielen dünnen, zaselichten, und an einem Knoten
hangenden Wurtzeln, auswendig schwartz, und inwendig weiß, eines bit-
tern, scharffen und beissenden Geschmacks; sie wird auch Christ-Wurtz
genennet, weil das Kraut um das Christ-Fest zu blühen pfleget; sie pur-
gi
ret scharff, und wird wider die Miltz-Beschwerung, Melancholie, Ra-
serey, Schlag, Schwindel, Wassersucht, im Infuso, oder das Extract
davon in Pillen gebrauchet; wegen dieser Kräffte wird sie vom Freyta-
gio
in Aurora Medic. Fuga Daemonum genennet.

Helminthagogum, siehe Anthelmintica.

Helos, Hüner-Elster-Aug, Leichdorn, siehe Clavus.

Hemeralopia, Katzen-Augen, ist ein Vitium des Sehens derjeni-
gen, welche bey Nacht besser, als bey Tage sehen.

Hemerocallis, siehe Martagum.

Hemicrania, Wehtag an einer Seiten des Haupts, oder des hal-
ben Haupts, es mag hinten, vorne oder an den Seiten seyn; siehe
Cephalalgia.

Hemi-
HE

Die Colatur kan auf viermal gebrauchet werden. Præparata ſind Radix
condit. Aqua deſt. Conſerv. extract. Vinum enulatum.

Helichryſum, Coma aurea, Staͤchas-Blumen, gelbe Rain-Blu-
men,
werden in Gaͤrten unterhalten, bluͤhen im Julio, werden wider
Schlangen-Biß, Huͤfft-Weh und Troͤpffeln des Harns recommandiret,
befoͤrdern die Menſes, und reſolviren das geronnene Blut.

Heliotropium majus, Scorpioldes album, groſſe Krebs-Blumen,
Wartzen-Kraut,
waͤchſt an rauhen Orten; das Kraut purgiret von
unten, iſt aͤuſſerlich wider allerhand Wartzen, Krebs und um ſich freſ-
ſende Schaͤden gut. Der Saame dienet wider die drey- und viertaͤgi-
gen Fieber, von gr. iij. bis jv. gegeben.

Heliotropium tricoccum, ſiehe Lacca Muſica und Torna Solis.

Helix, der auswendige Umfang des Ohrs, welcher den aͤuſſer-
ſten Rand des Oehrleins bezeichnet.

Helleborus albus, Veratrum album, weiſſe Nieſe-Wurtz, iſt eine
dicke und ſtarcke Wurtzel, mit vielen weiſſen Zaſeln umfaſſet, auswendig
gelb, inwendig weiß, anbey ſcharff und etwas bitter, auch eines eckelhaff-
ten Geruchs: ſie macht ein groß Purgiren und Brechen, wird deßwegen
in der Taubſucht oder Mania gebrauchet, aber es iſt Behutſamkeit dabey
noͤthig, weil man gar leicht eine Hypercatharſin erwecket.

Helleborus niger, Veratrum nigrum, ſtiriacum, ſchwartze Nieſe-
Wurtz,
beſtehet aus vielen duͤnnen, zaſelichten, und an einem Knoten
hangenden Wurtzeln, auswendig ſchwartz, und inwendig weiß, eines bit-
tern, ſcharffen und beiſſenden Geſchmacks; ſie wird auch Chriſt-Wurtz
genennet, weil das Kraut um das Chriſt-Feſt zu bluͤhen pfleget; ſie pur-
gi
ret ſcharff, und wird wider die Miltz-Beſchwerung, Melancholie, Ra-
ſerey, Schlag, Schwindel, Waſſerſucht, im Infuſo, oder das Extract
davon in Pillen gebrauchet; wegen dieſer Kraͤffte wird ſie vom Freyta-
gio
in Aurora Medic. Fuga Dæmonum genennet.

Helminthagogum, ſiehe Anthelmintica.

Helos, Huͤner-Elſter-Aug, Leichdorn, ſiehe Clavus.

Hemeralopia, Katzen-Augen, iſt ein Vitium des Sehens derjeni-
gen, welche bey Nacht beſſer, als bey Tage ſehen.

Hemerocallis, ſiehe Martagum.

Hemicrania, Wehtag an einer Seiten des Haupts, oder des hal-
ben Haupts, es mag hinten, vorne oder an den Seiten ſeyn; ſiehe
Cephalalgia.

Hemi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0428" n="416"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">HE</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#aq">Colatur</hi> kan auf viermal gebrauchet werden. <hi rendition="#aq">Præparata</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#aq">Radix<lb/>
condit. Aqua de&#x017F;t. Con&#x017F;erv. extract. Vinum enulatum.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Helichry&#x017F;um, Coma aurea,</hi><hi rendition="#fr">Sta&#x0364;chas-Blumen, gelbe Rain-Blu-<lb/>
men,</hi> werden in Ga&#x0364;rten unterhalten, blu&#x0364;hen im <hi rendition="#aq">Julio,</hi> werden wider<lb/>
Schlangen-Biß, Hu&#x0364;fft-Weh und Tro&#x0364;pffeln des Harns <hi rendition="#aq">recommandi</hi>ret,<lb/>
befo&#x0364;rdern die <hi rendition="#aq">Men&#x017F;es,</hi> und <hi rendition="#aq">re&#x017F;olvi</hi>ren das geronnene Blut.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Heliotropium majus, Scorpioldes album,</hi><hi rendition="#fr">gro&#x017F;&#x017F;e Krebs-Blumen,<lb/>
Wartzen-Kraut,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t an rauhen Orten; das Kraut <hi rendition="#aq">purgi</hi>ret von<lb/>
unten, i&#x017F;t a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich wider allerhand Wartzen, Krebs und um &#x017F;ich fre&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ende Scha&#x0364;den gut. Der Saame dienet wider die drey- und vierta&#x0364;gi-<lb/>
gen Fieber, von <hi rendition="#aq">gr. iij.</hi> bis <hi rendition="#aq">jv.</hi> gegeben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Heliotropium tricoccum,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Lacca Mu&#x017F;ica</hi> und <hi rendition="#aq">Torna Solis.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Helix,</hi> der <hi rendition="#fr">auswendige Umfang des Ohrs,</hi> welcher den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
&#x017F;ten Rand des Oehrleins bezeichnet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Helleborus albus, Veratrum album,</hi><hi rendition="#fr">wei&#x017F;&#x017F;e Nie&#x017F;e-Wurtz,</hi> i&#x017F;t eine<lb/>
dicke und &#x017F;tarcke Wurtzel, mit vielen wei&#x017F;&#x017F;en Za&#x017F;eln umfa&#x017F;&#x017F;et, auswendig<lb/>
gelb, inwendig weiß, anbey &#x017F;charff und etwas bitter, auch eines eckelhaff-<lb/>
ten Geruchs: &#x017F;ie macht ein groß <hi rendition="#aq">Purgi</hi>ren und Brechen, wird deßwegen<lb/>
in der Taub&#x017F;ucht oder <hi rendition="#aq">Mania</hi> gebrauchet, aber es i&#x017F;t Behut&#x017F;amkeit dabey<lb/>
no&#x0364;thig, weil man gar leicht eine <hi rendition="#aq">Hypercathar&#x017F;in</hi> erwecket.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Helleborus niger, Veratrum nigrum, &#x017F;tiriacum,</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;chwartze Nie&#x017F;e-<lb/>
Wurtz,</hi> be&#x017F;tehet aus vielen du&#x0364;nnen, za&#x017F;elichten, und an einem Knoten<lb/>
hangenden Wurtzeln, auswendig &#x017F;chwartz, und inwendig weiß, eines bit-<lb/>
tern, &#x017F;charffen und bei&#x017F;&#x017F;enden Ge&#x017F;chmacks; &#x017F;ie wird auch Chri&#x017F;t-Wurtz<lb/>
genennet, weil das Kraut um das Chri&#x017F;t-Fe&#x017F;t zu blu&#x0364;hen pfleget; &#x017F;ie <hi rendition="#aq">pur-<lb/>
gi</hi>ret &#x017F;charff, und wird wider die Miltz-Be&#x017F;chwerung, <hi rendition="#aq">Melancholie,</hi> Ra-<lb/>
&#x017F;erey, Schlag, Schwindel, Wa&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ucht, im <hi rendition="#aq">Infu&#x017F;o,</hi> oder das <hi rendition="#aq">Extract</hi><lb/>
davon in Pillen gebrauchet; wegen die&#x017F;er Kra&#x0364;ffte wird &#x017F;ie vom <hi rendition="#aq">Freyta-<lb/>
gio</hi> in <hi rendition="#aq">Aurora Medic. Fuga Dæmonum</hi> genennet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Helminthagogum,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Anthelmintica.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Helos,</hi><hi rendition="#fr">Hu&#x0364;ner-El&#x017F;ter-Aug, Leichdorn,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Clavus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Hemeralopia,</hi><hi rendition="#fr">Katzen-Augen,</hi> i&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">Vitium</hi> des Sehens derjeni-<lb/>
gen, welche bey Nacht be&#x017F;&#x017F;er, als bey Tage &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Hemerocallis,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Martagum.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Hemicrania,</hi> Wehtag an einer Seiten des Haupts, oder des hal-<lb/>
ben Haupts, es mag hinten, vorne oder an den Seiten &#x017F;eyn; &#x017F;iehe<lb/><hi rendition="#aq">Cephalalgia.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Hemi-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[416/0428] HE Die Colatur kan auf viermal gebrauchet werden. Præparata ſind Radix condit. Aqua deſt. Conſerv. extract. Vinum enulatum. Helichryſum, Coma aurea, Staͤchas-Blumen, gelbe Rain-Blu- men, werden in Gaͤrten unterhalten, bluͤhen im Julio, werden wider Schlangen-Biß, Huͤfft-Weh und Troͤpffeln des Harns recommandiret, befoͤrdern die Menſes, und reſolviren das geronnene Blut. Heliotropium majus, Scorpioldes album, groſſe Krebs-Blumen, Wartzen-Kraut, waͤchſt an rauhen Orten; das Kraut purgiret von unten, iſt aͤuſſerlich wider allerhand Wartzen, Krebs und um ſich freſ- ſende Schaͤden gut. Der Saame dienet wider die drey- und viertaͤgi- gen Fieber, von gr. iij. bis jv. gegeben. Heliotropium tricoccum, ſiehe Lacca Muſica und Torna Solis. Helix, der auswendige Umfang des Ohrs, welcher den aͤuſſer- ſten Rand des Oehrleins bezeichnet. Helleborus albus, Veratrum album, weiſſe Nieſe-Wurtz, iſt eine dicke und ſtarcke Wurtzel, mit vielen weiſſen Zaſeln umfaſſet, auswendig gelb, inwendig weiß, anbey ſcharff und etwas bitter, auch eines eckelhaff- ten Geruchs: ſie macht ein groß Purgiren und Brechen, wird deßwegen in der Taubſucht oder Mania gebrauchet, aber es iſt Behutſamkeit dabey noͤthig, weil man gar leicht eine Hypercatharſin erwecket. Helleborus niger, Veratrum nigrum, ſtiriacum, ſchwartze Nieſe- Wurtz, beſtehet aus vielen duͤnnen, zaſelichten, und an einem Knoten hangenden Wurtzeln, auswendig ſchwartz, und inwendig weiß, eines bit- tern, ſcharffen und beiſſenden Geſchmacks; ſie wird auch Chriſt-Wurtz genennet, weil das Kraut um das Chriſt-Feſt zu bluͤhen pfleget; ſie pur- giret ſcharff, und wird wider die Miltz-Beſchwerung, Melancholie, Ra- ſerey, Schlag, Schwindel, Waſſerſucht, im Infuſo, oder das Extract davon in Pillen gebrauchet; wegen dieſer Kraͤffte wird ſie vom Freyta- gio in Aurora Medic. Fuga Dæmonum genennet. Helminthagogum, ſiehe Anthelmintica. Helos, Huͤner-Elſter-Aug, Leichdorn, ſiehe Clavus. Hemeralopia, Katzen-Augen, iſt ein Vitium des Sehens derjeni- gen, welche bey Nacht beſſer, als bey Tage ſehen. Hemerocallis, ſiehe Martagum. Hemicrania, Wehtag an einer Seiten des Haupts, oder des hal- ben Haupts, es mag hinten, vorne oder an den Seiten ſeyn; ſiehe Cephalalgia. Hemi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/428
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/428>, abgerufen am 25.11.2024.