Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
GE

Generatio, die Zeugung oder Fortpflantzung des Geschlechts,
insgemein Generatio hominis, die Fortpflantzung der Menschen:
hierzu werden zwey Causae sociae oder Gehülffs-Ursachen erfordert, als der
Mann und das Weib: das Amt des Mannes ist, das Weib zu beschwän-
gern, des Weibes aber, zu empfahen, tragen, ernähren und gebähren.

Genioglossi,
Geniohyoidei,
siehe Musculus.

Genista, Genst, Pfriemen-Kraut, wächst an sandigen Oertern,
blühet den gantzen Sommer; die Blumen treiben den Stein, der Saame
vertreibet die Kröpffe: die Blumen, ehe sie recht auforechen, werden wie
die rechten Cappern, mit Saltz und Eßig eingemachet, deßwegen auch teut-
sche Cappern genannt, und wider die verstopfften Nieren, Leber und Miltz,
mit Ersprießlichkeit genossen.

Genitalia, die Geburts-Glieder.

Genitalis, was zu einem oder andern Geschlecht gehöret: wird
von den Geburts-Gliedern beyderseits Geschlechts verstanden: davon
kommt nun Membrum genitale, ein Geburts-Glied.

Genitura, hat zweyerley Bedeutung, (1) wird hierunter der frucht-
bare Geburts-Saame
verstanden, (2) die Scham-Glieder, und selbe
entweder bey dem männlich- oder weiblichen Geschlecht.

Gentiana, Enzian, Bitterwurtz, ist eine lange, dicke und glatte
Wurtzel, äusserlich licht-braun, und inwendig gelb, eines sehr bittern Ge-
schmacks; sie widerstehet der Fäule und dem Gifft, treibet den , ist auch
trefflich wider die Wechsel-Fieber, von ßß. bis ßj. eingegeben.

Genu, das Knie, ist die Eingelenckung des Schenckel-Beins mit
dem Schienbein.

Geodes, siehe AEtites.

Geranium, Storch-Schnabel, hat vielerley Gattungen, von
welchen allein das Geranium Robertianum officinal ist: Die Blätter heilen
die Wunden, stillen äusserlich das Bluten, und sind gut wider die Wun-
den und Geschwüre an heimlichen Oertern, entzündete und harte Brüste,
und derselben Krebs.

Gerocomia, Gerocomice, heist das Theil der Hygienae, oder Artzney-
Kunst, welche zeiget die Gesundheit der alten Leute zu unterhalten.

Gersa, bedeutet so viel als Cerussa, oder auch Fecula: davon an
ihrem Orte.

Gestatio, die Tracht, das Schwangergehen, ist diejenige Zeit,
in welcher das Kind von der ersten Bildung bis an die Geburt in Mutter-
Leibe bleibet.

Ghitta
GE

Generatio, die Zeugung oder Fortpflantzung des Geſchlechts,
insgemein Generatio hominis, die Fortpflantzung der Menſchen:
hierzu werden zwey Cauſæ ſociæ oder Gehuͤlffs-Urſachen erfordert, als der
Mann und das Weib: das Amt des Mannes iſt, das Weib zu beſchwaͤn-
gern, des Weibes aber, zu empfahen, tragen, ernaͤhren und gebaͤhren.

Geniogloſſi,
Geniohyoidei,
ſiehe Muſculus.

Geniſta, Genſt, Pfriemen-Kraut, waͤchſt an ſandigen Oertern,
bluͤhet den gantzen Sommer; die Blumen treiben den Stein, der Saame
vertreibet die Kroͤpffe: die Blumen, ehe ſie recht auforechen, werden wie
die rechten Cappern, mit Saltz und Eßig eingemachet, deßwegen auch teut-
ſche Cappern genannt, und wider die verſtopfften Nieren, Leber und Miltz,
mit Erſprießlichkeit genoſſen.

Genitalia, die Geburts-Glieder.

Genitalis, was zu einem oder andern Geſchlecht gehoͤret: wird
von den Geburts-Gliedern beyderſeits Geſchlechts verſtanden: davon
kommt nun Membrum genitale, ein Geburts-Glied.

Genitura, hat zweyerley Bedeutung, (1) wird hierunter der frucht-
bare Geburts-Saame
verſtanden, (2) die Scham-Glieder, und ſelbe
entweder bey dem maͤnnlich- oder weiblichen Geſchlecht.

Gentiana, Enzian, Bitterwurtz, iſt eine lange, dicke und glatte
Wurtzel, aͤuſſerlich licht-braun, und inwendig gelb, eines ſehr bittern Ge-
ſchmacks; ſie widerſtehet der Faͤule und dem Gifft, treibet den 🝕, iſt auch
trefflich wider die Wechſel-Fieber, von ʒß. bis ʒj. eingegeben.

Genu, das Knie, iſt die Eingelenckung des Schenckel-Beins mit
dem Schienbein.

Geodes, ſiehe Ætites.

Geranium, Storch-Schnabel, hat vielerley Gattungen, von
welchen allein das Geranium Robertianum officinal iſt: Die Blaͤtter heilen
die Wunden, ſtillen aͤuſſerlich das Bluten, und ſind gut wider die Wun-
den und Geſchwuͤre an heimlichen Oertern, entzuͤndete und harte Bruͤſte,
und derſelben Krebs.

Gerocomia, Gerocomice, heiſt das Theil der Hygienæ, oder Artzney-
Kunſt, welche zeiget die Geſundheit der alten Leute zu unterhalten.

Gerſa, bedeutet ſo viel als Ceruſſa, oder auch Fecula: davon an
ihrem Orte.

Geſtatio, die Tracht, das Schwangergehen, iſt diejenige Zeit,
in welcher das Kind von der erſten Bildung bis an die Geburt in Mutter-
Leibe bleibet.

Ghitta
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0402" n="390"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">GE</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Generatio,</hi> die <hi rendition="#fr">Zeugung</hi> oder <hi rendition="#fr">Fortpflantzung des Ge&#x017F;chlechts,</hi><lb/>
insgemein <hi rendition="#aq">Generatio hominis,</hi> die <hi rendition="#fr">Fortpflantzung der Men&#x017F;chen:</hi><lb/>
hierzu werden zwey <hi rendition="#aq">Cau&#x017F;æ &#x017F;ociæ</hi> oder Gehu&#x0364;lffs-Ur&#x017F;achen erfordert, als der<lb/>
Mann und das Weib: das Amt des Mannes i&#x017F;t, das Weib zu be&#x017F;chwa&#x0364;n-<lb/>
gern, des Weibes aber, zu empfahen, tragen, erna&#x0364;hren und geba&#x0364;hren.</p><lb/>
          <list>
            <item><list rendition="#rightBraced #right"><item><hi rendition="#aq">Genioglo&#x017F;&#x017F;i,</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Geniohyoidei,</hi></item></list> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus.</hi></item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Geni&#x017F;ta,</hi><hi rendition="#fr">Gen&#x017F;t, Pfriemen-Kraut,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t an &#x017F;andigen Oertern,<lb/>
blu&#x0364;het den gantzen Sommer; die Blumen treiben den Stein, der Saame<lb/>
vertreibet die Kro&#x0364;pffe: die Blumen, ehe &#x017F;ie recht auforechen, werden wie<lb/>
die rechten Cappern, mit Saltz und Eßig eingemachet, deßwegen auch teut-<lb/>
&#x017F;che Cappern genannt, und wider die ver&#x017F;topfften Nieren, Leber und Miltz,<lb/>
mit Er&#x017F;prießlichkeit geno&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Genitalia,</hi> die <hi rendition="#fr">Geburts-Glieder.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Genitalis,</hi> was zu <hi rendition="#fr">einem</hi> oder <hi rendition="#fr">andern Ge&#x017F;chlecht geho&#x0364;ret:</hi> wird<lb/>
von den Geburts-Gliedern beyder&#x017F;eits Ge&#x017F;chlechts ver&#x017F;tanden: davon<lb/>
kommt nun <hi rendition="#aq">Membrum genitale,</hi> ein Geburts-Glied.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Genitura,</hi> hat zweyerley Bedeutung, (1) wird hierunter der <hi rendition="#fr">frucht-<lb/>
bare Geburts-Saame</hi> ver&#x017F;tanden, (2) die <hi rendition="#fr">Scham-Glieder,</hi> und &#x017F;elbe<lb/>
entweder bey dem ma&#x0364;nnlich- oder weiblichen Ge&#x017F;chlecht.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gentiana,</hi><hi rendition="#fr">Enzian, Bitterwurtz,</hi> i&#x017F;t eine lange, dicke und glatte<lb/>
Wurtzel, a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich licht-braun, und inwendig gelb, eines &#x017F;ehr bittern Ge-<lb/>
&#x017F;chmacks; &#x017F;ie wider&#x017F;tehet der Fa&#x0364;ule und dem Gifft, treibet den &#x1F755;, i&#x017F;t auch<lb/>
trefflich wider die Wech&#x017F;el-Fieber, von <hi rendition="#aq">&#x0292;ß.</hi> bis <hi rendition="#aq">&#x0292;j.</hi> eingegeben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Genu,</hi> das <hi rendition="#fr">Knie,</hi> i&#x017F;t die Eingelenckung des Schenckel-Beins mit<lb/>
dem Schienbein.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Geodes,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ætites.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Geranium,</hi><hi rendition="#fr">Storch-Schnabel,</hi> hat vielerley Gattungen, von<lb/>
welchen allein das <hi rendition="#aq">Geranium Robertianum officinal</hi> i&#x017F;t: Die Bla&#x0364;tter heilen<lb/>
die Wunden, &#x017F;tillen a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich das Bluten, und &#x017F;ind gut wider die Wun-<lb/>
den und Ge&#x017F;chwu&#x0364;re an heimlichen Oertern, entzu&#x0364;ndete und harte Bru&#x0364;&#x017F;te,<lb/>
und der&#x017F;elben Krebs.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gerocomia, Gerocomice,</hi> hei&#x017F;t das Theil der <hi rendition="#aq">Hygienæ,</hi> oder Artzney-<lb/>
Kun&#x017F;t, welche zeiget die Ge&#x017F;undheit der alten Leute zu unterhalten.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ger&#x017F;a,</hi> bedeutet &#x017F;o viel als <hi rendition="#aq">Ceru&#x017F;&#x017F;a,</hi> oder auch <hi rendition="#aq">Fecula:</hi> davon an<lb/>
ihrem Orte.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ge&#x017F;tatio,</hi> die <hi rendition="#fr">Tracht, das Schwangergehen,</hi> i&#x017F;t diejenige Zeit,<lb/>
in welcher das Kind von der er&#x017F;ten Bildung bis an die Geburt in Mutter-<lb/>
Leibe bleibet.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Ghitta</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[390/0402] GE Generatio, die Zeugung oder Fortpflantzung des Geſchlechts, insgemein Generatio hominis, die Fortpflantzung der Menſchen: hierzu werden zwey Cauſæ ſociæ oder Gehuͤlffs-Urſachen erfordert, als der Mann und das Weib: das Amt des Mannes iſt, das Weib zu beſchwaͤn- gern, des Weibes aber, zu empfahen, tragen, ernaͤhren und gebaͤhren. Geniogloſſi, Geniohyoidei, ſiehe Muſculus. Geniſta, Genſt, Pfriemen-Kraut, waͤchſt an ſandigen Oertern, bluͤhet den gantzen Sommer; die Blumen treiben den Stein, der Saame vertreibet die Kroͤpffe: die Blumen, ehe ſie recht auforechen, werden wie die rechten Cappern, mit Saltz und Eßig eingemachet, deßwegen auch teut- ſche Cappern genannt, und wider die verſtopfften Nieren, Leber und Miltz, mit Erſprießlichkeit genoſſen. Genitalia, die Geburts-Glieder. Genitalis, was zu einem oder andern Geſchlecht gehoͤret: wird von den Geburts-Gliedern beyderſeits Geſchlechts verſtanden: davon kommt nun Membrum genitale, ein Geburts-Glied. Genitura, hat zweyerley Bedeutung, (1) wird hierunter der frucht- bare Geburts-Saame verſtanden, (2) die Scham-Glieder, und ſelbe entweder bey dem maͤnnlich- oder weiblichen Geſchlecht. Gentiana, Enzian, Bitterwurtz, iſt eine lange, dicke und glatte Wurtzel, aͤuſſerlich licht-braun, und inwendig gelb, eines ſehr bittern Ge- ſchmacks; ſie widerſtehet der Faͤule und dem Gifft, treibet den 🝕, iſt auch trefflich wider die Wechſel-Fieber, von ʒß. bis ʒj. eingegeben. Genu, das Knie, iſt die Eingelenckung des Schenckel-Beins mit dem Schienbein. Geodes, ſiehe Ætites. Geranium, Storch-Schnabel, hat vielerley Gattungen, von welchen allein das Geranium Robertianum officinal iſt: Die Blaͤtter heilen die Wunden, ſtillen aͤuſſerlich das Bluten, und ſind gut wider die Wun- den und Geſchwuͤre an heimlichen Oertern, entzuͤndete und harte Bruͤſte, und derſelben Krebs. Gerocomia, Gerocomice, heiſt das Theil der Hygienæ, oder Artzney- Kunſt, welche zeiget die Geſundheit der alten Leute zu unterhalten. Gerſa, bedeutet ſo viel als Ceruſſa, oder auch Fecula: davon an ihrem Orte. Geſtatio, die Tracht, das Schwangergehen, iſt diejenige Zeit, in welcher das Kind von der erſten Bildung bis an die Geburt in Mutter- Leibe bleibet. Ghitta

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/402
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/402>, abgerufen am 04.05.2024.