Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

GA GE
dergleichen bey frischen und in der Fermentation stehenden Most oder
Biere observiret wird.

Gastrocnemium, die Wade, ist das fleischichte Hintertheil des
Schienbeins.

Gastrocnemii, siehe Musculi.

Gastroepiploica, heissen die Blut- und Puls-Adern, welche sich
bis zum Magen und Netz erstrecken.

Gastroraphia, die Bauch-Naht, wenn der Bauch verwundet wor-
den und wieder zugenehet wird.

Gastrotomia, die Bauch-Oeffnung, wenn der Unter-Leib und die
Gebähr-Mutter in hart und schwerer Geburt geöffnet wird.

Geidwar Avicennae, siehe Zedoaria.

Gelasini dentes, werden die 4. vordersten und mittelsten Zähne genen-
net, dieweil sie, wenn man lachet, gesehen werden: sie heissen auch Incisores.

Gelatina, eine Gallerte, ist eine Formel eines weichen Medicaments,
welches aus den harten Theilen der Thiere, als C. C. Alcis, dent. Elephant.
Equi marini, ungul. Alcis, dent. Apri &c.
mit Kräutern vermischet, den
Schweiß zu treiben, oder zu kühlen, durch Kochen bereitet wird. Besagte
Ungulae oder Zähne werden in q. s. gekochet, hernach filtriret, und
dann gerinnet die Suppe zur Gallerte; man kan auch im Kochen vom
O, oder li &c. die Gerinnung zu befördern, darzu thun: will man
noch zum Decoct Vegetabilia nehmen, so dienen hierzu flor. Bellid. Tunic.
Rosar. Borrag. Viol.
und solche können fort mit gekochet werden.

Gemelli, Gemini, Zwillinge, wenn zwey Kinder auf einmal ge-
bohren werden, siehe auch Testes.

Gemmae, Edelgesteine, sind sehr harte, und zum Theil auch un-
durchsichtige, aber doch schön gefärbte Steine, davon jene aus einem hellen
Wasser, diese aber zugleich aus einigen irdischen oder metallischen Cörper-
lein von dem Stein-Geist gezeuget werden. Kommen meistens aus Ost-
und West-Jndien, auch Böhmen her, unter welchen die ersten immer besser
und theurer sind. Was derselben Gebrauch in der Medicin betrifft, so
kommt das meiste auf einen blossen Aberglauben an. Es werden nur die
fünff, als Granaten, Hyacinthen, Sapphir, Carneol und Smaragd in den
Officinen gebrauchet; siehe auch Populus.

Gemma nucis Maldivensis, siehe Cocos Maldivensis.

Gemmae Sal, siehe Sal gemmae.

Gena, die Wange oder Backe, ist das Theil des Gesichts, welches
sich von der Nase bis an die Ohren und unten an das Kinn erstrecket.

Gene-
C c c 3

GA GE
dergleichen bey friſchen und in der Fermentation ſtehenden Moſt oder
Biere obſerviret wird.

Gaſtrocnemium, die Wade, iſt das fleiſchichte Hintertheil des
Schienbeins.

Gaſtrocnemii, ſiehe Muſculi.

Gaſtroepiploica, heiſſen die Blut- und Puls-Adern, welche ſich
bis zum Magen und Netz erſtrecken.

Gaſtroraphia, die Bauch-Naht, wenn der Bauch verwundet wor-
den und wieder zugenehet wird.

Gaſtrotomia, die Bauch-Oeffnung, wenn der Unter-Leib und die
Gebaͤhr-Mutter in hart und ſchwerer Geburt geoͤffnet wird.

Geidwar Avicennæ, ſiehe Zedoaria.

Gelaſini dentes, werden die 4. vorderſten und mittelſten Zaͤhne genen-
net, dieweil ſie, wenn man lachet, geſehen werden: ſie heiſſen auch Inciſores.

Gelatina, eine Gallerte, iſt eine Formel eines weichen Medicaments,
welches aus den harten Theilen der Thiere, als C. C. Alcis, dent. Elephant.
Equi marini, ungul. Alcis, dent. Apri &c.
mit Kraͤutern vermiſchet, den
Schweiß zu treiben, oder zu kuͤhlen, durch Kochen bereitet wird. Beſagte
Ungulæ oder Zaͤhne werden in 🜄 q. ſ. gekochet, hernach filtriret, und
dann gerinnet die Suppe zur Gallerte; man kan auch im Kochen vom
Ω🜕, oder 🜖li &c. die Gerinnung zu befoͤrdern, darzu thun: will man
noch zum Decoct Vegetabilia nehmen, ſo dienen hierzu flor. Bellid. Tunic.
Roſar. Borrag. Viol.
und ſolche koͤnnen fort mit gekochet werden.

Gemelli, Gemini, Zwillinge, wenn zwey Kinder auf einmal ge-
bohren werden, ſiehe auch Teſtes.

Gemmæ, Edelgeſteine, ſind ſehr harte, und zum Theil auch un-
durchſichtige, aber doch ſchoͤn gefaͤrbte Steine, davon jene aus einem hellen
Waſſer, dieſe aber zugleich aus einigen irdiſchen oder metalliſchen Coͤrper-
lein von dem Stein-Geiſt gezeuget werden. Kommen meiſtens aus Oſt-
und Weſt-Jndien, auch Boͤhmen her, unter welchen die erſten immer beſſer
und theurer ſind. Was derſelben Gebrauch in der Medicin betrifft, ſo
kommt das meiſte auf einen bloſſen Aberglauben an. Es werden nur die
fuͤnff, als Granaten, Hyacinthen, Sapphir, Carneol und Smaragd in den
Officinen gebrauchet; ſiehe auch Populus.

Gemma nucis Maldivenſis, ſiehe Cocos Maldivenſis.

Gemmæ Sal, ſiehe Sal gemmæ.

Gena, die Wange oder Backe, iſt das Theil des Geſichts, welches
ſich von der Naſe bis an die Ohren und unten an das Kinn erſtrecket.

Gene-
C c c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0401" n="389"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">GA GE</hi></hi></hi></fw><lb/>
dergleichen bey fri&#x017F;chen und in der <hi rendition="#aq">Fermentation</hi> &#x017F;tehenden Mo&#x017F;t oder<lb/>
Biere <hi rendition="#aq">ob&#x017F;ervi</hi>ret wird.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ga&#x017F;trocnemium,</hi> die <hi rendition="#fr">Wade,</hi> i&#x017F;t das flei&#x017F;chichte Hintertheil des<lb/>
Schienbeins.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ga&#x017F;trocnemii,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culi.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ga&#x017F;troepiploica,</hi> hei&#x017F;&#x017F;en die <hi rendition="#fr">Blut-</hi> und <hi rendition="#fr">Puls-Adern,</hi> welche &#x017F;ich<lb/>
bis zum Magen und Netz er&#x017F;trecken.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ga&#x017F;troraphia,</hi> die <hi rendition="#fr">Bauch-Naht,</hi> wenn der Bauch verwundet wor-<lb/>
den und wieder zugenehet wird.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Ga&#x017F;trotomia,</hi> die <hi rendition="#fr">Bauch-Oeffnung,</hi> wenn der Unter-Leib und die<lb/>
Geba&#x0364;hr-Mutter in hart und &#x017F;chwerer Geburt geo&#x0364;ffnet wird.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Geidwar Avicennæ,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Zedoaria.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gela&#x017F;ini dentes,</hi> werden die 4. vorder&#x017F;ten und mittel&#x017F;ten Za&#x0364;hne genen-<lb/>
net, dieweil &#x017F;ie, wenn man lachet, ge&#x017F;ehen werden: &#x017F;ie hei&#x017F;&#x017F;en auch <hi rendition="#aq">Inci&#x017F;ores.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gelatina,</hi> eine <hi rendition="#fr">Gallerte,</hi> i&#x017F;t eine Formel eines weichen <hi rendition="#aq">Medicament</hi>s,<lb/>
welches aus den harten Theilen der Thiere, als <hi rendition="#aq">C. C. Alcis, dent. Elephant.<lb/>
Equi marini, ungul. Alcis, dent. Apri &amp;c.</hi> mit Kra&#x0364;utern vermi&#x017F;chet, den<lb/>
Schweiß zu treiben, oder zu ku&#x0364;hlen, durch Kochen bereitet wird. Be&#x017F;agte<lb/><hi rendition="#aq">Ungulæ</hi> oder Za&#x0364;hne werden in <hi rendition="#aq">&#x1F704; q. &#x017F;.</hi> gekochet, hernach <hi rendition="#aq">filtri</hi>ret, und<lb/>
dann gerinnet die Suppe zur Gallerte; man kan auch im Kochen vom<lb/>
&#x03A9;&#x1F715;, oder <hi rendition="#aq">&#x1F716;li &amp;c.</hi> die Gerinnung zu befo&#x0364;rdern, darzu thun: will man<lb/>
noch zum <hi rendition="#aq">Decoct Vegetabilia</hi> nehmen, &#x017F;o dienen hierzu <hi rendition="#aq">flor. Bellid. Tunic.<lb/>
Ro&#x017F;ar. Borrag. Viol.</hi> und &#x017F;olche ko&#x0364;nnen fort mit gekochet werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gemelli, Gemini,</hi><hi rendition="#fr">Zwillinge,</hi> wenn zwey Kinder auf einmal ge-<lb/>
bohren werden, &#x017F;iehe auch <hi rendition="#aq">Te&#x017F;tes.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gemmæ,</hi><hi rendition="#fr">Edelge&#x017F;teine,</hi> &#x017F;ind &#x017F;ehr harte, und zum Theil auch un-<lb/>
durch&#x017F;ichtige, aber doch &#x017F;cho&#x0364;n gefa&#x0364;rbte Steine, davon jene aus einem hellen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er, die&#x017F;e aber zugleich aus einigen irdi&#x017F;chen oder metalli&#x017F;chen Co&#x0364;rper-<lb/>
lein von dem Stein-Gei&#x017F;t gezeuget werden. Kommen mei&#x017F;tens aus O&#x017F;t-<lb/>
und We&#x017F;t-Jndien, auch Bo&#x0364;hmen her, unter welchen die er&#x017F;ten immer be&#x017F;&#x017F;er<lb/>
und theurer &#x017F;ind. Was der&#x017F;elben Gebrauch in der <hi rendition="#aq">Medicin</hi> betrifft, &#x017F;o<lb/>
kommt das mei&#x017F;te auf einen blo&#x017F;&#x017F;en Aberglauben an. Es werden nur die<lb/>
fu&#x0364;nff, als <hi rendition="#aq">Granat</hi>en, <hi rendition="#aq">Hyacinth</hi>en, <hi rendition="#aq">Sapphir, Carneol</hi> und <hi rendition="#aq">Smaragd</hi> in den<lb/><hi rendition="#aq">Officin</hi>en gebrauchet; &#x017F;iehe auch <hi rendition="#aq">Populus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gemma nucis Maldiven&#x017F;is,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Cocos Maldiven&#x017F;is.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gemmæ Sal,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Sal gemmæ.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Gena,</hi> die <hi rendition="#fr">Wange</hi> oder <hi rendition="#fr">Backe,</hi> i&#x017F;t das Theil des Ge&#x017F;ichts, welches<lb/>
&#x017F;ich von der Na&#x017F;e bis an die Ohren und unten an das Kinn er&#x017F;trecket.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">C c c 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Gene-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[389/0401] GA GE dergleichen bey friſchen und in der Fermentation ſtehenden Moſt oder Biere obſerviret wird. Gaſtrocnemium, die Wade, iſt das fleiſchichte Hintertheil des Schienbeins. Gaſtrocnemii, ſiehe Muſculi. Gaſtroepiploica, heiſſen die Blut- und Puls-Adern, welche ſich bis zum Magen und Netz erſtrecken. Gaſtroraphia, die Bauch-Naht, wenn der Bauch verwundet wor- den und wieder zugenehet wird. Gaſtrotomia, die Bauch-Oeffnung, wenn der Unter-Leib und die Gebaͤhr-Mutter in hart und ſchwerer Geburt geoͤffnet wird. Geidwar Avicennæ, ſiehe Zedoaria. Gelaſini dentes, werden die 4. vorderſten und mittelſten Zaͤhne genen- net, dieweil ſie, wenn man lachet, geſehen werden: ſie heiſſen auch Inciſores. Gelatina, eine Gallerte, iſt eine Formel eines weichen Medicaments, welches aus den harten Theilen der Thiere, als C. C. Alcis, dent. Elephant. Equi marini, ungul. Alcis, dent. Apri &c. mit Kraͤutern vermiſchet, den Schweiß zu treiben, oder zu kuͤhlen, durch Kochen bereitet wird. Beſagte Ungulæ oder Zaͤhne werden in 🜄 q. ſ. gekochet, hernach filtriret, und dann gerinnet die Suppe zur Gallerte; man kan auch im Kochen vom Ω🜕, oder 🜖li &c. die Gerinnung zu befoͤrdern, darzu thun: will man noch zum Decoct Vegetabilia nehmen, ſo dienen hierzu flor. Bellid. Tunic. Roſar. Borrag. Viol. und ſolche koͤnnen fort mit gekochet werden. Gemelli, Gemini, Zwillinge, wenn zwey Kinder auf einmal ge- bohren werden, ſiehe auch Teſtes. Gemmæ, Edelgeſteine, ſind ſehr harte, und zum Theil auch un- durchſichtige, aber doch ſchoͤn gefaͤrbte Steine, davon jene aus einem hellen Waſſer, dieſe aber zugleich aus einigen irdiſchen oder metalliſchen Coͤrper- lein von dem Stein-Geiſt gezeuget werden. Kommen meiſtens aus Oſt- und Weſt-Jndien, auch Boͤhmen her, unter welchen die erſten immer beſſer und theurer ſind. Was derſelben Gebrauch in der Medicin betrifft, ſo kommt das meiſte auf einen bloſſen Aberglauben an. Es werden nur die fuͤnff, als Granaten, Hyacinthen, Sapphir, Carneol und Smaragd in den Officinen gebrauchet; ſiehe auch Populus. Gemma nucis Maldivenſis, ſiehe Cocos Maldivenſis. Gemmæ Sal, ſiehe Sal gemmæ. Gena, die Wange oder Backe, iſt das Theil des Geſichts, welches ſich von der Naſe bis an die Ohren und unten an das Kinn erſtrecket. Gene- C c c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/401
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/401>, abgerufen am 04.05.2024.