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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Dysenterie und Stuhl-Zwang in Clystiren; Die Milch wird den
Schwindsüchtigen recommandiret.

Capra alpina, Capreola, Rupicapra, eine Gemse, die in dem Schwei-
tzer- und Alpen-Gebürge in Jtalien herum hüpffen: sie sind sehr wilder Art,
in der Grösse einer Ziege, haben schwartze, kleine und sehr spitzige Hörnlein,
nähren sich von guten gewürtzhafften Kräutern und Wurtzeln, absonder-
lich vom Doronico, wovon die AEgagropilae oder Gemsen-Kugeln entste-
hen; die siehe an gehörigem Ort.

Capricerva orientalis, ist ein Thier, welches theils einer Ziege, theils
einem Hirsch gleichet, ist sehr wild und flüchtig, springet von einem Fel-
sen zum andern; von diesem Thier kommt der rechte Orientalische Bezoar,
wovon an seinem Ort zu sehen.

Capiat cum Custodia, wird offt in den Recepten gefunden, darunter
wird verstanden, daß eine verschriebene Medicin fein warm und nicht kalt
getruncken werde.

Capillaris, dieses Wort wird von allen solchen Dingen gebrauchet,
die so dünne und zarte sind, als wie ein Haar; insonderheit kommet es öff-
ters in der Anatomie vor, wann von den alleräussersten Enden der Adern
geredet wird, die auch deßhalben Capillares genennet werden. So heis-
sen ingleichen Capillares vermiculi diejenigen Würmlein der Kinder, welche
sonst Comedones, Mitesser heissen müssen.

Capilli Veneris, siehe Adiantum.

Capillorum defluvium, siehe Alopecia.

Capillitium intricatum, siehe Plica.

Capistratio, siehe Phimosis.

Capistrum, heist eigentlich ein Zügel oder Zaum, bey der Chirurgie
aber wird eine gewisse Bandage oder Verband also betitelt, die aber nicht
so wohl beschrieben, als vielmehr durch den Augenschein in Acht genom-
men werden kan.

Capitiluvium, das Haupt-waschen, solches geschiehet, selbiges ent-
weder zu saubern oder zu stärcken.

Capitis contusio, eine Stoß- oder Quetschung des Haupts.

Capitis dolor, Hauptweh, siehe Cephalalgia.

tumor aquosus, siehe Hydrocephalus.

vena, siehe Vena.

infantum ardor, siehe Siriasis.

Capi-
U 3

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Dyſenterie und Stuhl-Zwang in Clyſtiren; Die Milch wird den
Schwindſuͤchtigen recommandiret.

Capra alpina, Capreola, Rupicapra, eine Gemſe, die in dem Schwei-
tzer- und Alpen-Gebuͤrge in Jtalien herum huͤpffen: ſie ſind ſehr wilder Art,
in der Groͤſſe einer Ziege, haben ſchwartze, kleine und ſehr ſpitzige Hoͤrnlein,
naͤhren ſich von guten gewuͤrtzhafften Kraͤutern und Wurtzeln, abſonder-
lich vom Doronico, wovon die Ægagropilæ oder Gemſen-Kugeln entſte-
hen; die ſiehe an gehoͤrigem Ort.

Capricerva orientalis, iſt ein Thier, welches theils einer Ziege, theils
einem Hirſch gleichet, iſt ſehr wild und fluͤchtig, ſpringet von einem Fel-
ſen zum andern; von dieſem Thier kommt der rechte Orientaliſche Bezoar,
wovon an ſeinem Ort zu ſehen.

Capiat cum Cuſtodia, wird offt in den Recepten gefunden, darunter
wird verſtanden, daß eine verſchriebene Medicin fein warm und nicht kalt
getruncken werde.

Capillaris, dieſes Wort wird von allen ſolchen Dingen gebrauchet,
die ſo duͤnne und zarte ſind, als wie ein Haar; inſonderheit kommet es oͤff-
ters in der Anatomie vor, wann von den alleraͤuſſerſten Enden der Adern
geredet wird, die auch deßhalben Capillares genennet werden. So heiſ-
ſen ingleichen Capillares vermiculi diejenigen Wuͤrmlein der Kinder, welche
ſonſt Comedones, Miteſſer heiſſen muͤſſen.

Capilli Veneris, ſiehe Adiantum.

Capillorum defluvium, ſiehe Alopecia.

Capillitium intricatum, ſiehe Plica.

Capiſtratio, ſiehe Phimoſis.

Capiſtrum, heiſt eigentlich ein Zuͤgel oder Zaum, bey der Chirurgie
aber wird eine gewiſſe Bandage oder Verband alſo betitelt, die aber nicht
ſo wohl beſchrieben, als vielmehr durch den Augenſchein in Acht genom-
men werden kan.

Capitiluvium, das Haupt-waſchen, ſolches geſchiehet, ſelbiges ent-
weder zu ſaubern oder zu ſtaͤrcken.

Capitis contuſio, eine Stoß- oder Quetſchung des Haupts.

Capitis dolor, Hauptweh, ſiehe Cephalalgia.

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vena, ſiehe Vena.

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[157/0169] CA Dyſenterie und Stuhl-Zwang in Clyſtiren; Die Milch wird den Schwindſuͤchtigen recommandiret. Capra alpina, Capreola, Rupicapra, eine Gemſe, die in dem Schwei- tzer- und Alpen-Gebuͤrge in Jtalien herum huͤpffen: ſie ſind ſehr wilder Art, in der Groͤſſe einer Ziege, haben ſchwartze, kleine und ſehr ſpitzige Hoͤrnlein, naͤhren ſich von guten gewuͤrtzhafften Kraͤutern und Wurtzeln, abſonder- lich vom Doronico, wovon die Ægagropilæ oder Gemſen-Kugeln entſte- hen; die ſiehe an gehoͤrigem Ort. Capricerva orientalis, iſt ein Thier, welches theils einer Ziege, theils einem Hirſch gleichet, iſt ſehr wild und fluͤchtig, ſpringet von einem Fel- ſen zum andern; von dieſem Thier kommt der rechte Orientaliſche Bezoar, wovon an ſeinem Ort zu ſehen. Capiat cum Cuſtodia, wird offt in den Recepten gefunden, darunter wird verſtanden, daß eine verſchriebene Medicin fein warm und nicht kalt getruncken werde. Capillaris, dieſes Wort wird von allen ſolchen Dingen gebrauchet, die ſo duͤnne und zarte ſind, als wie ein Haar; inſonderheit kommet es oͤff- ters in der Anatomie vor, wann von den alleraͤuſſerſten Enden der Adern geredet wird, die auch deßhalben Capillares genennet werden. So heiſ- ſen ingleichen Capillares vermiculi diejenigen Wuͤrmlein der Kinder, welche ſonſt Comedones, Miteſſer heiſſen muͤſſen. Capilli Veneris, ſiehe Adiantum. Capillorum defluvium, ſiehe Alopecia. Capillitium intricatum, ſiehe Plica. Capiſtratio, ſiehe Phimoſis. Capiſtrum, heiſt eigentlich ein Zuͤgel oder Zaum, bey der Chirurgie aber wird eine gewiſſe Bandage oder Verband alſo betitelt, die aber nicht ſo wohl beſchrieben, als vielmehr durch den Augenſchein in Acht genom- men werden kan. Capitiluvium, das Haupt-waſchen, ſolches geſchiehet, ſelbiges ent- weder zu ſaubern oder zu ſtaͤrcken. Capitis contuſio, eine Stoß- oder Quetſchung des Haupts. Capitis dolor, Hauptweh, ſiehe Cephalalgia. tumor aquoſus, ſiehe Hydrocephalus. vena, ſiehe Vena. infantum ardor, ſiehe Siriaſis. Capi- U 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/169>, abgerufen am 20.04.2024.