Canna, hat unterschiedliche Bedeutungen: 1) heist es ein Rohr, oder Schilff, 2) wird Cassia fistula hierunter verstanden, wovon an be- hörigem Ort zu sehen, 3) kommt in der Anatomie Canna major, das Schien-Bein, und Canna minor, das Waden-Bein, vor, wovon un- ter dem Titul Os zu sehen. 4) Jst bey den Chirurgis in diesem Ver- stande ein Siphunculus oder Spritze, derer sie von unterschiedlicher Form und zu unterschiedlichen Gebrauch haben.
Canna saccharifera, siehe Calamus sacchariferus.
Canna vulgaris, siehe Arundo palustris.
Cannabis,Hanff, wächst gesäet in Gärten und Aeckern, der Saa- me mindert die männliche Natur, wird deßwegen wider den Saamen- Fluß, Schmertzen, Seiten-Weh, Würmer, Husten, auch Gelbesucht gebrauchet.
Cannula, eine Röhre oder Spritze, ist ein Chirurgisch Instru- ment.
Cantarelli, sind Fliegen, als Spanische Fliegen, oder Käfer, haben ein trefflich Sal diureticum, werden deßwegen wider die Wassersucht ge- rühmet: in unserer teutschen Sprache heissen sie Meyen-Würmet, Vermes majales.
Cantharides,Spanische Fliegen, sind kleine und länglichte Gold- Käferlein, welche auswendig schön grün sind und gläntzen, als wenn sie ver- güldet wären, haben einen sehr stinckenden Geruch, und scharffen bren- nenden Geschmack, werden nicht allein in Spanien, sondern auch zuwei- len in Teutschland und bey uns in Preussen gefunden. Sie müssen frisch, doch recht trocken und gantz seyn, dann sie in zwey oder drey Jah- ren leichtlich von sich selbsten vergehen, und zu Milben werden. Von diesen Spanischen Fliegen werden fast alle Vesicatoria oder Blasen-Pfla- ster gemachet, wovon an seinem Ort zu sehen; Einige machen wider Go- norrhoeam eine Harn-treibende Tinctur mit sato davon, so aber mit Behutsamkeit zu brauchen ist, weil sie Blutharnen machet.
Canthus, siehe Angulus.
Cantianus pulvis, wird das so berühmte Englische Pulver der Grä- fin von Kent genennet.
Capella, eine Sand-Capell, ist ein Chymisch Instrument.
Caper, ein Ziegen-Bock,Capra, eine Ziege, sind allerwegen be- kannte Thiere, hiervon ist Sevum hircinum,Bocks-Talck, wider die
Dysen-
CA
Canna, hat unterſchiedliche Bedeutungen: 1) heiſt es ein Rohr, oder Schilff, 2) wird Caſſia fiſtula hierunter verſtanden, wovon an be- hoͤrigem Ort zu ſehen, 3) kommt in der Anatomie Canna major, das Schien-Bein, und Canna minor, das Waden-Bein, vor, wovon un- ter dem Titul Os zu ſehen. 4) Jſt bey den Chirurgis in dieſem Ver- ſtande ein Siphunculus oder Spritze, derer ſie von unterſchiedlicher Form und zu unterſchiedlichen Gebrauch haben.
Canna ſaccharifera, ſiehe Calamus ſacchariferus.
Canna vulgaris, ſiehe Arundo paluſtris.
Cannabis,Hanff, waͤchſt geſaͤet in Gaͤrten und Aeckern, der Saa- me mindert die maͤnnliche Natur, wird deßwegen wider den Saamen- Fluß, Schmertzen, Seiten-Weh, Wuͤrmer, Huſten, auch Gelbeſucht gebrauchet.
Cannula, eine Roͤhre oder Spritze, iſt ein Chirurgiſch Inſtru- ment.
Cantarelli, ſind Fliegen, als Spaniſche Fliegen, oder Kaͤfer, haben ein trefflich Sal diureticum, werden deßwegen wider die Waſſerſucht ge- ruͤhmet: in unſerer teutſchen Sprache heiſſen ſie Meyen-Wuͤrmet, Vermes majales.
Cantharides,Spaniſche Fliegen, ſind kleine und laͤnglichte Gold- Kaͤferlein, welche auswendig ſchoͤn gruͤn ſind und glaͤntzen, als wenn ſie ver- guͤldet waͤren, haben einen ſehr ſtinckenden Geruch, und ſcharffen bren- nenden Geſchmack, werden nicht allein in Spanien, ſondern auch zuwei- len in Teutſchland und bey uns in Preuſſen gefunden. Sie muͤſſen friſch, doch recht trocken und gantz ſeyn, dann ſie in zwey oder drey Jah- ren leichtlich von ſich ſelbſten vergehen, und zu Milben werden. Von dieſen Spaniſchen Fliegen werden faſt alle Veſicatoria oder Blaſen-Pfla- ſter gemachet, wovon an ſeinem Ort zu ſehen; Einige machen wider Go- norrhœam eine Harn-treibende Tinctur mit 🜈🜿ſato davon, ſo aber mit Behutſamkeit zu brauchen iſt, weil ſie Blutharnen machet.
Canthus, ſiehe Angulus.
Cantianus pulvis, wird das ſo beruͤhmte Engliſche Pulver der Graͤ- fin von Kent genennet.
Capella, eine Sand-Capell, iſt ein Chymiſch Inſtrument.
Caper, ein Ziegen-Bock,Capra, eine Ziege, ſind allerwegen be- kannte Thiere, hiervon iſt Sevum hircinum,Bocks-Talck, wider die
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Canna, hat unterſchiedliche Bedeutungen: 1) heiſt es ein Rohr,
oder Schilff, 2) wird Caſſia fiſtula hierunter verſtanden, wovon an be-
hoͤrigem Ort zu ſehen, 3) kommt in der Anatomie Canna major, das
Schien-Bein, und Canna minor, das Waden-Bein, vor, wovon un-
ter dem Titul Os zu ſehen. 4) Jſt bey den Chirurgis in dieſem Ver-
ſtande ein Siphunculus oder Spritze, derer ſie von unterſchiedlicher Form
und zu unterſchiedlichen Gebrauch haben.
Canna ſaccharifera, ſiehe Calamus ſacchariferus.
Canna vulgaris, ſiehe Arundo paluſtris.
Cannabis, Hanff, waͤchſt geſaͤet in Gaͤrten und Aeckern, der Saa-
me mindert die maͤnnliche Natur, wird deßwegen wider den Saamen-
Fluß, Schmertzen, Seiten-Weh, Wuͤrmer, Huſten, auch Gelbeſucht
gebrauchet.
Cannula, eine Roͤhre oder Spritze, iſt ein Chirurgiſch Inſtru-
ment.
Cantarelli, ſind Fliegen, als Spaniſche Fliegen, oder Kaͤfer, haben
ein trefflich Sal diureticum, werden deßwegen wider die Waſſerſucht ge-
ruͤhmet: in unſerer teutſchen Sprache heiſſen ſie Meyen-Wuͤrmet,
Vermes majales.
Cantharides, Spaniſche Fliegen, ſind kleine und laͤnglichte Gold-
Kaͤferlein, welche auswendig ſchoͤn gruͤn ſind und glaͤntzen, als wenn ſie ver-
guͤldet waͤren, haben einen ſehr ſtinckenden Geruch, und ſcharffen bren-
nenden Geſchmack, werden nicht allein in Spanien, ſondern auch zuwei-
len in Teutſchland und bey uns in Preuſſen gefunden. Sie muͤſſen
friſch, doch recht trocken und gantz ſeyn, dann ſie in zwey oder drey Jah-
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dieſen Spaniſchen Fliegen werden faſt alle Veſicatoria oder Blaſen-Pfla-
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norrhœam eine Harn-treibende Tinctur mit 🜈🜿ſato davon, ſo aber mit
Behutſamkeit zu brauchen iſt, weil ſie Blutharnen machet.
Canthus, ſiehe Angulus.
Cantianus pulvis, wird das ſo beruͤhmte Engliſche Pulver der Graͤ-
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Capella, eine Sand-Capell, iſt ein Chymiſch Inſtrument.
Caper, ein Ziegen-Bock, Capra, eine Ziege, ſind allerwegen be-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/168>, abgerufen am 21.11.2024.
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