Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.&q;be auferstanden, noch lebe, dort zur Rechten &q;meines Vaters, in der wonnevollsten Herrlich- &q;keit an seinem Thron, mit der höchsten Gewalt &q;im Himmel und auf Erden bekleidet, auch für &q;euch noch lebe, euer Freund und Fürsprecher &q;bei dem Vater; daß ich, wenn gleich euch un- &q;sichtbar, dennoch mit Hülfe, mit Rath und &q;Trost euch gegenwärtig bleibe, bis ans Ende &q;eurer Tage; daß ihr nicht ewig von mir ge- &q;trennt, mir einst entgegenkommen werdet, wenn &q;ich in eurer lezten Stunde euch wiedererscheine, &q;euch zu mir zu nehmen. Dann sollt ihr seyn, &q;und ewig bleiben, wo ich bin; dann euch mei- &q;ner seliger als auf Erden erfreun; dann diese &q;Freude ewig genießen. Den Frieden, die &q;Hoffnung, die die Welt nicht geben kann, hin- &q;terlaß ich euch. Solches thut zu meinem &q;Gedächtniß." So voll Nachdruck musten die- se merkwürdigen Worte, den ersten Freunden des Erlösers, wenn sie auch ihre ganze Kraft an jenem lezten Mahle noch nicht empfanden, doch nach seiner Auferstehung erscheinen, wenn sie sich ihrer erinnerten. So viel Kraft der Ermunte- rung und des Trostes, haben sie noch izt, die Herzen aller wahren Freunde Jesu Christi zu rühren: denn, auch wir, die wir unsern Herrn, so
&q;be auferſtanden, noch lebe, dort zur Rechten &q;meines Vaters, in der wonnevollſten Herrlich- &q;keit an ſeinem Thron, mit der höchſten Gewalt &q;im Himmel und auf Erden bekleidet, auch für &q;euch noch lebe, euer Freund und Fürſprecher &q;bei dem Vater; daß ich, wenn gleich euch un- &q;ſichtbar, dennoch mit Hülfe, mit Rath und &q;Troſt euch gegenwärtig bleibe, bis ans Ende &q;eurer Tage; daß ihr nicht ewig von mir ge- &q;trennt, mir einſt entgegenkommen werdet, wenn &q;ich in eurer lezten Stunde euch wiedererſcheine, &q;euch zu mir zu nehmen. Dann ſollt ihr ſeyn, &q;und ewig bleiben, wo ich bin; dann euch mei- &q;ner ſeliger als auf Erden erfreun; dann dieſe &q;Freude ewig genießen. Den Frieden, die &q;Hoffnung, die die Welt nicht geben kann, hin- &q;terlaß ich euch. Solches thut zu meinem &q;Gedächtniß.“ So voll Nachdruck muſten die- ſe merkwürdigen Worte, den erſten Freunden des Erlöſers, wenn ſie auch ihre ganze Kraft an jenem lezten Mahle noch nicht empfanden, doch nach ſeiner Auferſtehung erſcheinen, wenn ſie ſich ihrer erinnerten. So viel Kraft der Ermunte- rung und des Troſtes, haben ſie noch izt, die Herzen aller wahren Freunde Jeſu Chriſti zu rühren: denn, auch wir, die wir unſern Herrn, ſo
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&q;be auferſtanden, noch lebe, dort zur Rechten
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&q;im Himmel und auf Erden bekleidet, auch für
&q;euch noch lebe, euer Freund und Fürſprecher
&q;bei dem Vater; daß ich, wenn gleich euch un-
&q;ſichtbar, dennoch mit Hülfe, mit Rath und
&q;Troſt euch gegenwärtig bleibe, bis ans Ende
&q;eurer Tage; daß ihr nicht ewig von mir ge-
&q;trennt, mir einſt entgegenkommen werdet, wenn
&q;ich in eurer lezten Stunde euch wiedererſcheine,
&q;euch zu mir zu nehmen. Dann ſollt ihr ſeyn,
&q;und ewig bleiben, wo ich bin; dann euch mei-
&q;ner ſeliger als auf Erden erfreun; dann dieſe
&q;Freude ewig genießen. Den Frieden, die
&q;Hoffnung, die die Welt nicht geben kann, hin-
&q;terlaß ich euch. Solches thut zu meinem
&q;Gedächtniß.“ So voll Nachdruck muſten die-
ſe merkwürdigen Worte, den erſten Freunden
des Erlöſers, wenn ſie auch ihre ganze Kraft an
jenem lezten Mahle noch nicht empfanden, doch
nach ſeiner Auferſtehung erſcheinen, wenn ſie ſich
ihrer erinnerten. So viel Kraft der Ermunte-
rung und des Troſtes, haben ſie noch izt, die
Herzen aller wahren Freunde Jeſu Chriſti zu
rühren: denn, auch wir, die wir unſern Herrn,
ſo
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Zitationshilfe: | Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/242>, abgerufen am 25.06.2024. |