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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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kelt werden wie ein Gewand; und der Posaunen-
schall des Erzengels die Todten vors Gericht ruft;
und die Pforten der Ewigkeit eröffnet stehn. Ach,
dann wird keine Zeit mehr seyn, die uns mit ih-
rem Schatten sein Anschaun verhüllt; keine
Stunde mehr, die uns seiner unwerth macht;
kein Tod mehr, der uns von ihm trennt:
Kommt, Gesegnete meines Vaters! erer-
bet das Reich, das euch vom Anbeginn der
Welt bereitet ist:
mit dieser Stimme seiner
Gnade, wird er uns, aus den Gräbern erweckt,
vor seinem Throne empfangen. Dann werden
wir seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des einge-
bornen Sohns des Vaters, sehn und genießen;
dann vor seinem Throne ihm dienen, in Un-
schuld und Heiligkeit; dann alle Thränen des
Schmerzens von unsern Augen trocknen, und
Thränen des Danks und der Wonne ihm weinen;
dann, mit seinen ersten Freunden, mit unsern
Vätern und Brüdern, mit allen Verklärten und
Engeln, bei ihm dem Herrn der Herrlichkeit, bei
ihm,
unserm Freunde und Freudengeber, unauf-
hörlich wohnen, und die Seinigen bleiben in
Ewigkeit.



XV.



kelt werden wie ein Gewand; und der Poſaunen-
ſchall des Erzengels die Todten vors Gericht ruft;
und die Pforten der Ewigkeit eröffnet ſtehn. Ach,
dann wird keine Zeit mehr ſeyn, die uns mit ih-
rem Schatten ſein Anſchaun verhüllt; keine
Stunde mehr, die uns ſeiner unwerth macht;
kein Tod mehr, der uns von ihm trennt:
Kommt, Geſegnete meines Vaters! erer-
bet das Reich, das euch vom Anbeginn der
Welt bereitet iſt:
mit dieſer Stimme ſeiner
Gnade, wird er uns, aus den Gräbern erweckt,
vor ſeinem Throne empfangen. Dann werden
wir ſeine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des einge-
bornen Sohns des Vaters, ſehn und genießen;
dann vor ſeinem Throne ihm dienen, in Un-
ſchuld und Heiligkeit; dann alle Thränen des
Schmerzens von unſern Augen trocknen, und
Thränen des Danks und der Wonne ihm weinen;
dann, mit ſeinen erſten Freunden, mit unſern
Vätern und Brüdern, mit allen Verklärten und
Engeln, bei ihm dem Herrn der Herrlichkeit, bei
ihm,
unſerm Freunde und Freudengeber, unauf-
hörlich wohnen, und die Seinigen bleiben in
Ewigkeit.



XV.
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[187/0239] kelt werden wie ein Gewand; und der Poſaunen- ſchall des Erzengels die Todten vors Gericht ruft; und die Pforten der Ewigkeit eröffnet ſtehn. Ach, dann wird keine Zeit mehr ſeyn, die uns mit ih- rem Schatten ſein Anſchaun verhüllt; keine Stunde mehr, die uns ſeiner unwerth macht; kein Tod mehr, der uns von ihm trennt: Kommt, Geſegnete meines Vaters! erer- bet das Reich, das euch vom Anbeginn der Welt bereitet iſt: mit dieſer Stimme ſeiner Gnade, wird er uns, aus den Gräbern erweckt, vor ſeinem Throne empfangen. Dann werden wir ſeine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des einge- bornen Sohns des Vaters, ſehn und genießen; dann vor ſeinem Throne ihm dienen, in Un- ſchuld und Heiligkeit; dann alle Thränen des Schmerzens von unſern Augen trocknen, und Thränen des Danks und der Wonne ihm weinen; dann, mit ſeinen erſten Freunden, mit unſern Vätern und Brüdern, mit allen Verklärten und Engeln, bei ihm dem Herrn der Herrlichkeit, bei ihm, unſerm Freunde und Freudengeber, unauf- hörlich wohnen, und die Seinigen bleiben in Ewigkeit. XV.

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/239>, abgerufen am 25.06.2024.