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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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als wir, gearbeitet, gekämpft, geduldet, eh er
zu seiner Herrlichkeit eingieng. Und, warum
wollten wir doch, hienieden noch fern von seinem
Anschaun, verzagen? Leben wir nicht auch auf
Erden im Reiche unsers Gottes, der seine Son-
ne uns zur Freude leuchten, und die Nacht zur
Ruhe um uns dunkel werden läßt; der uns nährt
und erfreuet, beruhigt und tröstet; der hoch von
seinem Himmel, und tief aus seiner Erde, uns
zuruft: (Ps. 34, 9.) Schmecke, und siehe,
wie gütig dein Gott ist; wie wohl es allen
sey, die ihm vertraun!
Schön ist Gottes Erde,
darum so schön, uns vorempfinden zu laßen,
wie viel herrlicher einst sein Himmel seyn wird.
Frölich in guten Tagen, und geduldig im Leiden
sollen wir hienieden wohnen, und in unserm Her-
zen die Hoffnung der beßern Welt erhalten.
(Es. 9, 3.) "Wie man in der Erndte frohlockt,
und im Garbensammeln sich freut, so werden
wir uns Gottes dort ewig ohne Wechsel freun."
Jesus Christus, unser Herr, nach dem wir uns
sehnen, ist, obgleich uns unsichtbar, doch alle
Tage schon auf Erden bei uns: ihn, den wohl-
thätigen Menschenfreund, auf Erden, ihn den
glorreichen Vollender unsers Glaubens, zur Rech-
ten seines Vaters, können und sollen wir über-

all



als wir, gearbeitet, gekämpft, geduldet, eh er
zu ſeiner Herrlichkeit eingieng. Und, warum
wollten wir doch, hienieden noch fern von ſeinem
Anſchaun, verzagen? Leben wir nicht auch auf
Erden im Reiche unſers Gottes, der ſeine Son-
ne uns zur Freude leuchten, und die Nacht zur
Ruhe um uns dunkel werden läßt; der uns nährt
und erfreuet, beruhigt und tröſtet; der hoch von
ſeinem Himmel, und tief aus ſeiner Erde, uns
zuruft: (Pſ. 34, 9.) Schmecke, und ſiehe,
wie gütig dein Gott iſt; wie wohl es allen
ſey, die ihm vertraun!
Schön iſt Gottes Erde,
darum ſo ſchön, uns vorempfinden zu laßen,
wie viel herrlicher einſt ſein Himmel ſeyn wird.
Frölich in guten Tagen, und geduldig im Leiden
ſollen wir hienieden wohnen, und in unſerm Her-
zen die Hoffnung der beßern Welt erhalten.
(Eſ. 9, 3.) “Wie man in der Erndte frohlockt,
und im Garbenſammeln ſich freut, ſo werden
wir uns Gottes dort ewig ohne Wechſel freun.“
Jeſus Chriſtus, unſer Herr, nach dem wir uns
ſehnen, iſt, obgleich uns unſichtbar, doch alle
Tage ſchon auf Erden bei uns: ihn, den wohl-
thätigen Menſchenfreund, auf Erden, ihn den
glorreichen Vollender unſers Glaubens, zur Rech-
ten ſeines Vaters, können und ſollen wir über-

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[174/0226] als wir, gearbeitet, gekämpft, geduldet, eh er zu ſeiner Herrlichkeit eingieng. Und, warum wollten wir doch, hienieden noch fern von ſeinem Anſchaun, verzagen? Leben wir nicht auch auf Erden im Reiche unſers Gottes, der ſeine Son- ne uns zur Freude leuchten, und die Nacht zur Ruhe um uns dunkel werden läßt; der uns nährt und erfreuet, beruhigt und tröſtet; der hoch von ſeinem Himmel, und tief aus ſeiner Erde, uns zuruft: (Pſ. 34, 9.) Schmecke, und ſiehe, wie gütig dein Gott iſt; wie wohl es allen ſey, die ihm vertraun! Schön iſt Gottes Erde, darum ſo ſchön, uns vorempfinden zu laßen, wie viel herrlicher einſt ſein Himmel ſeyn wird. Frölich in guten Tagen, und geduldig im Leiden ſollen wir hienieden wohnen, und in unſerm Her- zen die Hoffnung der beßern Welt erhalten. (Eſ. 9, 3.) “Wie man in der Erndte frohlockt, und im Garbenſammeln ſich freut, ſo werden wir uns Gottes dort ewig ohne Wechſel freun.“ Jeſus Chriſtus, unſer Herr, nach dem wir uns ſehnen, iſt, obgleich uns unſichtbar, doch alle Tage ſchon auf Erden bei uns: ihn, den wohl- thätigen Menſchenfreund, auf Erden, ihn den glorreichen Vollender unſers Glaubens, zur Rech- ten ſeines Vaters, können und ſollen wir über- all

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/226>, abgerufen am 25.11.2024.